Der auf seine Abschiebung wartende Novak Đoković hat sich zu Wort gemeldet. Der Australische Tennisverband weist Spekulationen um Falschinformation zurück.
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Der serbische Tennisspieler Novak Đoković hat sich in einer ersten Nachricht aus dem Hotel, in dem er auf seine Abschiebung aus Australien wartet, zu Wort gemeldet. Auf seinem Instagram-Profil bedankte er sich bei den Menschen rund um die Welt für die ununterbrochene Unterstützung. "Ich kann das fühlen und schätze es sehr", schrieb der 34-Jährige. Weitere Informationen zu seiner Situation in dem Hotel in Melbourne oder Details zu seinem entzogenen Visum gab er nicht bekannt. Australische Grenzschützer hatten Đoković wegen fehlender Impfnachweise die Einreise nach Melbourne verweigert.
Zuvor hatte Đokovićs Vater angesichts der drohenden Abschiebung seines Sohnes in der serbischen Hauptstadt Belgrad zu Protesten aufgerufen. Srđan Đoković verglich vor Hunderten Demonstrierenden die Behandlung seines Sohnes mit dem Leiden Jesu Christi.
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Z+ (abopflichtiger Inhalt); Uli Hoeneß: "Im Gefängnis hat meine Menschenkenntnis nicht funktioniert"Zahlreiche Demonstranten versammelten sich in Belgrad, um gegen Đokovićs Festsetzung in Australien zu protestieren. Sie schwenkten serbische Flaggen und trugen Banner unter anderem mit der Aufschrift: "Sie haben Angst vor dem Besten, stoppt den Corona-Faschismus." Auch in Australien strömten Demonstrantinnen, Impfgegner und Flüchtlingsbefürworterinnen vor Đokovićs Unterkunft, einem Quarantänehotel in Melbourne. Dabei wurde eine Person verhaftet, als die Polizei versuchte, das Gelände zu räumen.
Đokovićs Vater bekräftigte, dass sein Sohn alle erforderlichen Bedingungen für die Einreise und die Teilnahme an den Australian Open erfülle. Er sei das Opfer einer "politischen Hexenjagd" und müsse freigelassen werden. "Jesus wurde gekreuzigt und vielen Dingen unterworfen, aber er hat durchgehalten und lebt noch unter uns. Novak ist auf die gleiche Weise gekreuzigt worden", sagte Đoković.
Đokovićs ehemaliger Trainer Boris Becker kritisierte das Verhalten des Tennisstars. "Ich glaube, er macht einen großen Fehler, sich nicht impfen zu lassen", schrieb Becker in einem Gastbeitrag für die Daily Mail. Dieser Fehler bedrohe das, was von seiner Karriere und der Chance, sich selbst als besten Spieler der Geschichte zu verewigen, bleibe. Becker, der Đoković von 2013 bis 2016 trainierte, rät diesem dringend, sich impfen zu lassen. "Ob er auf mich hören würde, ist eine andere Sache."
© Lea DohleNewsletter
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Đoković hat sich zuvor wiederholt kritisch gegen Corona-Impfungen geäußert. Seinen Impfstatus macht er weiterhin nicht öffentlich. Laut eigenen Angaben erhielt er von den Veranstaltern der Australian Open eine medizinische Ausnahmegenehmigung, wonach er keinen vollständigen Impfschutz gegen Covid-19 nachweisen muss.
Nachdem er von australischen Behörden stundenlang am Flughafen festgesetzt worden war, wurde er in ein Hotel für Ausreisepflichtige gebracht. Nach Angaben des australischen Grenzschutzes wurde Đokovićs Visum für das Land wegen fehlender Impfnachweise annulliert. Nun befasst sich ein Gericht mit der möglichen Abschiebung, am Montag soll es eine Anhörung geben.
Auch die serbische Regierung stellt sich erneut hinter den Weltranglistenersten. "Đoković ist kein Krimineller, Terrorist oder illegaler Einwanderer, wurde aber von den australischen Behörden so behandelt, was bei seinen Fans und den Bürgern Serbiens verständlicherweise Empörung hervorruft", teilte das Außenministerium in Belgrad mit.
Australische Behörden streiten Vorwürfe der Familie abĐokovićs Familie wirft den australischen Behörden vor, ihn seit seiner Ankunft in Melbourne wie einen Gefangenen zu behandeln. Diese Anschuldigungen wies die Innenministerin Karen Andrews zurück. "Herr Đoković wird nicht in Australien gefangen gehalten, er kann jederzeit gehen und der Grenzschutz wäre dabei behilflich", sagte Andrews dem Sender ABC.
Er habe es versäumt, die richtigen Informationen für seine Einreise bereitzustellen. "Sie werden von jedem verlangt, der in das Land einreist. Wenn diese Informationen nicht bereitgestellt werden können, sind die Einreisebestimmungen für Australien nicht erfüllt", sagte Andrews. Zudem gebe es zwei weitere Ermittlungen, die ebenfalls wegen des Tennisturniers angereist seien. Namen nannte sie nicht.
Wie genau der Tennisspieler seine medizinische Ausnahmegenehmigung erhielt und woran seine Einreise letztlich konkret scheiterte, ist weiter unklar. Für die Teilnahme bei den Australian Open ist eine Impfung verpflichtend. Australischen Medien zufolge liegt das Problem darin, dass Đokovićs von der Turnierleitung eine Ausnahme zur Teilnahme erhalten hat, diese jedoch nicht unbedingt zur Einreise berechtigt. "Es wird viel über das Visum gesprochen. Das Visum ist nach meinem Verständnis aber gar nicht das Problem – es sind die Einreisevoraussetzungen", sagte Innenministerin Andrews.
Australischer Verband weist Spekulationen um Falschinformation zurückDer australische Tennisverband dementierte derweil Gerüchte über Fehlinformationen an die Spielerinnen und Spieler zu den Einreiseregularien. "Wir weisen ausdrücklich zurück, dass die Gruppe der Spieler wissentlich falsch informiert wurde", teilte Tennis Australia der Zeitung The Herald Sun mit.
Zuvor waren Spekulationen aufgekommen, der nationale Verband habe einen Fehler gemacht. Dieser soll in einer Mail an alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Australian Open mitgeteilt haben, dass eine Corona-Infektion in den vergangenen sechs Monaten und der damit verbundene Genesenenstatus eine medizinische Ausnahmegenehmigung rechtfertigen würden. Dies aber würde den strengen australischen Einreiseregularien widersprechen.
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