Zoltán Kovács: "Sie denken rassistisch!"
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"Wer hört denn schon der ungarischen Regierung zu?" Inhalt Auf einer Seite lesen InhaltSeite 5"Wer hört denn schon der ungarischen Regierung zu?"
ZEIT ONLINE: Können Sie das Offensichtliche erklären?
Kovács: Soros benutzt sein Geld und diese NGOs, um seine politischen Ziele umzusetzen. Diese Ziele sind in seiner Open Society zusammengefasst. Sie wollen eine liberale Demokratie erschaffen, was immer das bedeutet. Deshalb geht er gegen gewählte Regierungen vor, nicht nur in Ungarn, sondern überall auf der Welt. Darin besteht ein fundamentales Problem. Was ist das für eine Vorstellung von Demokratie? Wen repräsentiert Herr Soros in einer Demokratie? Wer hat ihn gewählt?
ZEIT ONLINE: Niemand, deshalb hat er auch kein politisches Amt inne. Glauben Sie, Transparency International beeinflusst die Politik in Ihrem Land?
Kovács: Herr Soros hat sich selbst zum politischen Akteur erklärt. Er möchte die politische Opposition in Ungarn sein. Dafür nutzt er sein Geld, sein Netzwerk, seine NGOs, um die ungarische Regierung anzugreifen. Das können Sie hier täglich erleben.
ZEIT ONLINE: Sie als ungarische Regierung haben mehrfach behauptet, dass George Soros eine Million Flüchtlinge nach Europa bringen will. Können Sie das richtigstellen?
Kovács: Das ist keine Lüge.
ZEIT ONLINE: Er hat selbst klargestellt, dass er so etwas weder plant noch geplant hat.
Kovács: Ich kenne sein jüngstes Statement. Aber ich glaube ihm nicht.
ZEIT ONLINE: Dennoch haben Sie diese Plakatkampagne gestartet, von der Menschen in Budapest sagen, dass sie an Nazimethoden erinnere. Fürchten Sie sich so sehr vor Soros?
Kovács: Wir haben keine Angst vor ihm. Und diese Deutung der Kampagne ist die Interpretation der deutschen Presse. Das ist eine Schande. Wenn die deutsche Presse Ungarn Nazimethoden vorwirft, ist das eine Schande.
ZEIT ONLINE: Ich sagte, Menschen aus Budapest fühlten sich an Nazimethoden erinnert. Wenn dem nicht so ist, warum haben Sie diese Plakatmotive ausgewählt? Und warum haben Sie sich nicht klar von diesem Eindruck distanziert?
Kovács: Darum kümmert sich doch keiner. Wer hört denn schon der ungarischen Regierung zu? Wenn wir eine Pressemitteilung rausgeben, interessiert das keinen.
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