Die Elbvertiefung am Dienstag – mit einer wackelnden rot-rot-grünen Bezirksfraktion, einem kriselnden Ballett und Hamburger Obdachlosen im Vatikan
6. Mai 2025, 6:00 Uhr
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Das Harburger Rathaus: Am Donnerstag kommt die Harburger SPD-Bezirksfraktion zusammen, um über den Ausschluss von fünf ihrer Abgeordneten zu beraten. © Marcus Brandt/dpa Liebe Leserin, lieber Leser,wie soll man über einen Konflikt berichten, der so viele Aspekte hat, dass jede beliebige Schilderung des Sachverhalts mehr weglässt, als sie enthalten kann? Es geht um die Mehrheit in der Harburger Bezirksversammlung, um die Wahl einer neuen Amtsleitung und einen möglichen ersten Anwendungsfall der neuen Senatspolitik, diesen Posten vom Rathaus aus zu besetzen, wenn sich die örtlichen Abgeordneten nicht einigen. Die Sache ist also zu wichtig, um sie zu ignorieren.
Am Donnerstag kommt die Harburger SPD-Bezirksfraktion zusammen, um über einen Antrag ihres Vorstands zu beraten. Er möchte fünf der fünfzehn Mitglieder ausschließen. Da allein der Vorstand schon sechs Stimmen hat, dürfte er für dieses Vorhaben eine Mehrheit bekommen. Die dann verbleibende Fraktionsfraktion wäre nur noch die zweitgrößte in der Harburger Bezirksversammlung und käme zusammen mit Linken und Grünen auf 22 von 51 Stimmen – zu wenige, um eine neue Bezirksamtsleitung zu wählen. Die seit Monaten geplante rot-rot-grüne Koalition in Harburg würde damit noch vor dem ersten gemeinsamen Auftritt ihren Daseinszweck verlieren.
In der Öffentlichkeit will der SPD-Fraktionsvorstand sich erst nach der Abstimmung äußern. Tatsachen hat er aber bereits geschaffen: Die fünf umstrittenen Abgeordneten wurden aus allen Bezirksausschüssen abberufen. Die verbleibenden zehn Genossinnen und Genossen bezeichnet Fraktionschef Frank Richter zwar als "eine verlässliche und aktive Arbeitsfraktion", aber er räumt ein: "Es ist ja kein Geheimnis, dass auch bei uns nicht alles rund läuft."
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So kann man es ausdrücken. Die Führungsclique einer deutschstämmigen Mehrheit in der Harburger SPD verdächtigt eine migrantische Minderheit, die Partei durch Aufnahme von "Scheinmitgliedern" unterwandern und die Macht an sich reißen zu wollen. Die Minderheit wiederum sieht sich um ihre Teilhaberechte gebracht. Kurzzeitig schaffte sie es, den Kreisvorstand zu übernehmen, der über die Aufnahme neuer Mitglieder zu entscheiden hat. Doch den Deutschstämmigen gelang mit Unterstützung der Hamburger Parteizentrale eine Art Reconquista. Seither räumen sie auf.
Erwähnte ich, dass eine vollständige Schilderung der wesentlichsten Umstände praktisch unmöglich ist? Nicht erwähnt habe ich: Das Eingreifen von Polizei und Staatsanwaltschaft aufseiten der Mehrheit. Eine Gerichtsentscheidung zugunsten der Minderheit. Die Art und Weise, wie türkischstämmige Migranten an der Kandidatur für die Bürgerschaft gehindert wurden. Die Rolle des SPD-Landesvorstands, der im Hintergrund die Fäden zieht. Einiges davon steht hier (Z+) und hier (Z+), Fortsetzung folgt.
Ich wünsche Ihnen einen schönen Tag!
Ihr Frank Drieschner
WAS HEUTE IN HAMBURG WICHTIG IST © Kiran West/Hamburg BallettEs gibt Kritik am neuen Ballettintendanten Demis Volpi aus den eigenen Reihen. Bereits Anfang April war bekannt geworden, dass fünf Erste Solisten ihre Verträge nicht verlängern wollen, darunter auch Alexandr Trusch, der auf unserem Foto mit Ana Torrequebrada den "Nussknacker" tanzt. Nun sollen sich rund 30 Tänzerinnen und Tänzer mit einem Brandbrief an Kultursenator Carsten Brosda (SPD) gewandt haben, berichtet der NDR. Die Kulturbehörde bestätigte den Eingang eines Briefes, wollte sich aber nicht zum Inhalt äußern. Der Führungswechsel nach 51 Jahren unter John Neumeier sei "natürlich" eine Herausforderung für alle Beteiligten, sagte ein Sprecher der Behörde.
Die Leitungen der Hamburger Hochschulen loben den Koalitionsvertrag für seine "klare Zukunftsagenda" für die Wissenschaft. Das meldete gestern die Landeshochschulkonferenz. Hervorgehoben wurde, dass in den kommenden 20 Jahren mehr als sechs Milliarden Euro für den Neubau und die Sanierung von Hochschulgebäuden vorgesehen seien. Außerdem wolle der Senat Hamburg als Standort von künstlicher Intelligenz und Cybersicherheit stärken.
Die Lage der Clubbetreiber bleibt weiter schwierig. Laut einer Umfrage des Clubkombinats sieht sich rund ein Drittel in ihrer Existenz bedroht, fast jeder fünfte Club erwäge eine Aufgabe des Betriebs in den nächsten zwölf Monaten. An der Befragung beteiligten sich 56 Clubbetreiber und Festivalveranstalter. Das Clubkombinat ist ihre offizielle Interessenvertretung, die nun vom 21. bis 25. Mai unter dem Motto "Club mal anders" mit ungewöhnlichen Aktionen auf die Lage aufmerksam machen will. Infos dazu gibt es hier.
In aller Kürze• Heute startet der 37. Deutsche Schifffahrtstag in Hamburg. Einen Schwerpunkt bilden Diskussionen über Sicherheit • Kommende Woche gibt es eine Sperrung auf der U-Bahn-Linie 1: Vom 12. bis 18. Mai gibt es keinen Verkehr zwischen den Haltestellen Ochsenzoll und Fuhlsbüttel Nord • Aus den Polizeimeldungen: Bei einem Verkehrsunfall in Neugraben-Fischbek ist ein elf Jahre alter Junge schwer verletzt worden. Der Mann, der am Sonnabend auf St. Pauli durch eine Schusswaffe verletzt wurde, ist außer Lebensgefahr, der Täter weiter flüchtig. Und in Langenhorn brannte eine Tischlerei
THEMA DES TAGES © Julia Sang Nguyen für ZEIT Christ & Welt Diese Männer bat der Papst um VergebungVor neun Jahren lud Franziskus Hamburger Obdachlose zu einer Audienz nach Rom. Wie hat die Begegnung ihr Leben verändert? Lesen Sie hier einen Auszug aus dem Artikel von ZEIT:Hamburg-Autorin Anna-Elisa Jakob.
Als er vom Papst nach Rom eingeladen wurde, wollte Chris gar nicht hin. Wenige Stunden vor Abflug, am Morgen des 10. November 2016, hatte er seine Tasche noch immer nicht gepackt. Er erinnert sich, dass ihn ein Sozialarbeiter anrief und sagte: Komm mit, das wird deiner Seele guttun. Ihm zuliebe reiste er doch noch los, auf in Richtung Vatikan. Ob das mit der Seele klappt, das wollte er mal sehen.
Jan Sjoerds nahm die ganze Sache nicht so ernst, er dachte, das sei ja wohl ein Scherz. Was wollte der Papst denn bitte von ihm?
Nur Johannes Wiedeking, dem war schnell klar, was das werden sollte: eine echte Pilgerreise.
Die drei gehörten zu den rund 4.000 obdach- und wohnungslosen Menschen, die Papst Franziskus im "Jahr der Barmherzigkeit" im Vatikan empfing. Etwa 70 von ihnen reisten von Hamburg nach Rom, fast alle waren Männer.
Am nächsten Tag begrüßte Franziskus sie in der Audienzhalle des Vatikans. Der Papst ging durch die Menschenmenge hindurch nach vorn, schüttelte Hände. Manche seiner Gäste bat er zu sich auf das Podium, wechselte ein paar Worte mit ihnen, legte seine Hand auf ihren Kopf. Er sagte: "Ich bitte euch um Vergebung für all die Male, wo wir Christen von einem Armen oder einer Situation der Armut den Blick abwenden. Entschuldigt!"
Chris verstand das alles leider nicht so genau, der Knopf mit der Simultanübersetzung in seinem Ohr funktionierte nicht richtig. Statt Deutsch hörte er mal Italienisch, mal Spanisch. Johannes Wiedeking hingegen war innerlich voll angekommen auf der Pilgerreise, hatte auf dem Weg zur Audienzhalle die Gemälde der früheren Päpste bestaunt. Und nun nannte ihn ein echter Papst "Bruder". Jan Sjoerds prägte sich die Worte des Heiligen Vaters nicht ein, sehr wohl aber, an wie viel Gold, Marmor und Prunk er an einem einzigen Tag vorbeiging. So viel Reichtum auf so kleinem Raum.
Wie die Männer neun Jahre später auf die Reise zurückblicken, lesen Sie weiter in der ungekürzten Fassung auf ZEIT ONLINE.
DER SATZ © Alena Schmick für ZEIT ONLINE"Digitalwirtschaft ist viel mehr als ein Wirtschaftszweig. Sie betrifft ganz viele Menschen in der Kulturbranche, in der Entertainmentbranche, in den Medien."
Heute startet das OMR-Festival, zu dem sich zwei Tage lang Menschen aus der Digitalwirtschaft in den Messehallen tummeln (und überall sonst in der Stadt). Der Gründer Philipp Westermeyer spricht im Podcast "Alles gesagt?" über den ungewöhnlichen Erfolg seiner Messe. Die ganze Folge hören Sie hier.
Zum Abschluss der "Woche des Gedenkens" gibt es am 10. Mai auf Kampnagel eine Aufführung des multiperspektivischen Friedensoratoriums "Befreiung". Der türkisch-armenische Musiker Marc Sinan hat das Werk mit Kulturschaffenden aus sechs Ländern entwickelt. Das Orchester setzt sich aus Musikerinnen und Musikern verschiedener bekannter europäischer Ensembles zusammen, unter anderem des Ensembles Reflektor.
"Befreiung", 10.5., 19.30 Uhr, Kampnagel K6, Jarrestraße 20; weitere Infos und Tickets finden Sie hier.
MEINE STADT Frühling an der Alster © Pieter Vollandt HAMBURGER SCHNACKAuf der sonnigen Terrasse eines Blankeneser Bistros, es weht eine leichte Brise. Begeistert wende ich mich den freundlichen Tischnachbarn zu: "Ist das nicht ein herrliches Sylt-Feeling?" Ebenso freundlich, aber bestimmt kommt es zurück: "Nein, das ist Föhr-Feeling."
Gehört von Günter Brinkhoff
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