Streiks und Demonstrationen, Feuerwehr löscht Großbrand in Rotherbaum, Privatinsolvenzen nehmen zu, Linken-Fraktionschefin Cansu Özdemir wechselt von Hamburg nach Berlin.
7. März 2025, 10:00 Uhr
Ihr Browser unterstützt die Wiedergabe von Audio Dateien nicht. Download der Datei als mp3: https://zon-speechbert-production.s3.eu-central-1.amazonaws.com/articles/5f00296e-c81d-4ff9-8cef-2ca0ef35613b/full_ab337ff5ceb3649286169748d3bb454d950079849ebb0ef0153ce51f0b80a51294e19620335307ed5a73008d4a682cdb.mp3 ArtikelzusammenfassungIm Artikel wird über das Thema Beschweren in der Großstadt diskutiert. Einerseits wird erwähnt, dass ständiges Beschweren über Kleinigkeiten das Zusammenleben erschweren kann, andererseits aber auch notwendig ist, um Missstände zu benennen und zu verbessern. Der Melde-Michel in Hamburg ermöglicht es den Bürgern, Beschwerden über Störungen im öffentlichen Raum zu melden. Die Anzahl der Beschwerden hat in den letzten Jahren zugenommen. Zusätzlich werden aktuelle Nachrichten aus Hamburg wie Streiks im öffentlichen Dienst, politische Veränderungen und lokale Ereignisse wie ein Drohnenflug in Ottensen zusammengefasst.
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© Matthias Schütte/ZEIT-Grafik © Florian Thoss für DIE ZEIT Liebe Leserin, lieber Leser,das mit dem Beschweren ist ja ein zweischneidiges Schwert. Einerseits sind Menschen, die allzu oft Kleinigkeiten beanstanden, nicht unbedingt eine Bereicherung für ein gutes Zusammenleben in der Großstadt. Eine Freundin wohnte über einer Frau, die wirklich jedes Mal (ich bin Zeuge), wenn ihr Sohn das Zimmer wechselte, mit dem Besenstil an die Decke trommelte. Meine Freundin ist letztlich weggezogen. Mein Bruder wurde eine Zeit lang immer, wenn er sein Auto wenige Zentimeter über der Parklinie abstellte, von einem Nachbarn angezeigt.
Eine Weile hatten meine Kinder die Phase, sich im Minutentakt über Kleinigkeiten bei mir zu beschweren. Er hat mich gerade mit dem Ellenbogen berührt! Sie sitzt viel zu nah bei mir! DU hast mir NOCH IMMER kein Wasser eingeschenkt! Es nahm derart überhand, dass ich die Höchststrafe aussprechen musste: Wenn sich noch einmal einer beschwert, bekommen die anderen beiden ein Stück Schokolade! Das hat einiges bewirkt.
Andererseits können sich natürlich viele Missstände des täglichen Zusammenlebens erst zum Besseren verändern, wenn man sie benennt, sich also über sie beschwert. Eine Leserin dieses Newsletters hat mich vor einiger Zeit auf eine wunderbare Beschwerdestelle der Stadt hingewiesen: den Melde-Michel. Hierüber kann man einfach auf einer Karte eine Markierung setzen und eine Beschwerde eingeben. Wenn etwa eine Ampel ausgefallen oder ein riesiges Schlagloch in der Straße ist, wenn schrottige Räder herumliegen oder Büsche derart in den Gehweg hineinwachsen, dass man nicht mehr durchkommt. Die Störereien werden dann automatisch an die zuständigen Stellen – Bezirksämter, Hamburg Wasser, Hamburg Verkehrsanlagen GmbH – weitergeleitet und von jenen, so der Plan, behoben.
© ZONNewsletter
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Ich habe in den Melde-Michel inzwischen schon dreimal etwas eingetragen, was tatsächlich auch (nach einigen Monaten) zu gewissen Veränderungen geführt hat, aber ich habe mich dabei gefühlt, als würde ich meine Kinder imitieren (Da hat einer den Busch nicht gescheit geschnitten! Jemand hat das Loch im Fußballplatz nicht geflickt!).
Aber so wie ich überwinden sich offenbar viele Hamburgerinnen und Hamburger: Im letzten Jahr haben 52.913 Menschen dort eine Beschwerde abgesetzt. Der Melde-Michel ist seit dem 12. November 2014 in Betrieb, im Jahr 2015 waren es nur 2.876 Meldungen, schreibt Svenja Zell vom Amt für IT und Digitalisierung, 2022 schon fast zehnmal so viele (26.474) und 2023 dann 35.748.
Beschweren sich also Menschen immer lieber? Oder brauchen Großstädter immer mehr die Möglichkeit selbst zu wirken, Dinge verändern zu können in einer oftmals fremdbestimmten Lebenssituation, in der Vermieter und Stadtplaner und die Stadtreinigung und die Verkehrsbehörde über das Lebensumfeld entscheiden? Vielleicht. Vielleicht ist aber auch der Melde-Michel inzwischen recht bekannt.
Ich wünsche Ihnen einen schönen Tag – und allen Schülerinnen und Schülern: Schöne Ferien!
Ihre Maria Rossbauer
Wollen Sie uns Ihre Meinung sagen, wissen Sie etwas, worüber wir berichten sollten? Schreiben Sie uns eine E-Mail an hamburg@zeit.de.
WAS HEUTE WICHTIG IST © Christophe Gateau/dpaNach Warnstreiks in den großen Hamburger Krankenhäusern am Donnerstag und Freitag hat die Gewerkschaft ver.di eine weitere Arbeitsniederlegung bei der Müllabfuhr angekündigt. Am Wochenende werden die Recyclinghöfe, die Straßenreinigung und die Containerabfuhr erheblich eingeschränkt sein, am Montag sollen die Mülltonnen nicht geleert werden. Ver.di fordert unter anderem acht Prozent mehr Lohn für die insgesamt 2,5 Millionen Beschäftigten im öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen in Deutschland.
Hamburgs Linken-Fraktionschefin Cansu Özdemir wechselt aus Hamburg in den Bundestag nach Berlin. Die 36-Jährige war als Spitzenkandidatin der Linken zur Hamburger Bürgerschaftswahl angetreten – eine Woche zuvor jedoch für sie überraschend als zweite Hamburger Linken-Abgeordnete in den Bundestag gewählt worden. Statt Özdemir wird Stephan Jersch für die Linke in der Bürgerschaft sitzen. Insgesamt besteht die neue Linken-Fraktion dort aus 15 Abgeordneten. In Hamburg haben 11,2 Prozent der Bürgerinnen und Bürger die Linke in die Bürgerschaft gewählt, und 14,4 Prozent in den Bundestag.
Am Donnerstagnachmittag geriet Dämmmaterial auf dem Dach eines Hauses an der Außenalster in Rotherbaum in Brand. Die Feuerwehr war mit etlichen Einsatzkräften vor Ort. Der Rauch war zeitweise weit über der Stadt zu sehen. Ein Mann wurde verletzt und ins Krankenhaus gebracht, sagte eine Feuerwehrsprecherin. Die Feuerwehr aber konnte ein Übergreifen der Flammen auf Nachbargebäude verhindern. Die Brandursache ist bislang noch ungeklärt.
In aller Kürze• Morgen wird es in der Hamburger Innenstadt drei große Demonstrationen geben. Zum Internationalen Frauentag am 8. März werden bis zu 10.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer an verschiedenen Orten erwartet, um auf die Rechte von Frauen aufmerksam zu machen • 2024 gab es in Hamburg mehr Privatinsolvenzen als im Jahr zuvor, das Insolvenzgericht Hamburg meldete 2.300 entsprechende Anträge, acht Prozent mehr als 2023. Im Durchschnitt waren die Antragsteller mit 37.600 Euro verschuldet. Das Ziel eines Privatinsolvenzverfahrens ist es, eine Privatperson zu entschulden • Die Bundespolizei hat im Bahnhof Hamburg-Harburg einen Mann mit einem ungewöhnlich hohen Atemalkoholwert von 4,69 Promille aufgegriffen. Der 44-jährige Mann habe am Mittwochabend auf einem Bahnsteig am Boden gelegen, nach dem Alkoholtest wurde der Rettungswagen gerufen
AUS DER HAMBURG-AUSGABE BssssssssssssStellen Sie sich vor, es ist zwei Uhr nachts – und vor Ihrem Schlafzimmerfenster fliegt eine Drohne herum. Ein Fall für die Polizei, könnte man meinen. Aber die zuckt nur mit den Schultern. Über einen solchen Fall aus Ottensen schreibt ZEIT:Hamburg-Autor Tom Kroll, lesen Sie hier einen Auszug aus seinem Artikel:
Es begann vor zweieinhalb Jahren. Damals, an einem Abend im Herbst 2022, sah Isabel W. das kleine, weiße Fluggerät zum ersten Mal – es tänzelte geräuschlos am Himmel, neben dem Mietshaus, in dem sie wohnt. Vielleicht ein Spielzeug, dachte sie. Oder eine Drohne.
Isabel W., 59, lebt in der Grünebergstraße in Ottensen. Eine ruhige Gegend, in der Nähe liegt ein Sportplatz, daneben eine Kindertagesstätte mit roter Holzfassade – ein Ort, an dem man eher mit Singvögeln rechnet als mit einem ferngesteuerten Quadrocopter, der zur Feierabendzeit den Himmel über Ottensen unsicher macht. Meistens schwirrt die Drohne in der Grünebergstraße scheinbar ziellos umher, mal über den Hinterhof an den Sandkästen vorbei, mal die Straße entlang. Wer sie steuert, ist nicht zu erkennen. Wo sie startet und landet, auch nicht. Eines Nachts flog sie so nah an den Balkonen vorbei, dass Isabel W., die gerade draußen stand, vor Schreck zusammenfuhr, wie sie erzählt.
An anderen Ecken der Stadt, etwa in Parks, sind Drohnen weit weniger ungewöhnlich. Auf YouTube gibt es spektakuläre Videos von Drohnenwettflügen durch Industriebrachen zu sehen, und auch die Hamburger Polizei und Feuerwehr setzen sie ein – zur Überwachung von Menschenmengen oder bei der Suche nach Vermissten. Es gibt aber auch weniger sinnvolle Einsätze. Im Jahr 2022 wurden laut dem Hamburger Senat mindestens 42 Drohnenflüge in besonders geschützten Lufträumen registriert (Z+): Dreimal drang eine Drohne in den Flugraum des Hamburg Airport ein, siebenmal wurde der Hubschrauberlandeplatz am Uniklinikum Eppendorf gestört, und 21-mal tauchte eine Drohne in der Nähe von Menschenmengen auf. Die Dunkelziffer? Wohl deutlich höher.
Wie der Fall für Isabel W. ausging, lesen Sie weiter in der ungekürzten Fassung auf ZEIT ONLINE.
DER SATZ © Nathan Howard/Reuters"Wann immer bei uns in der Küche oder im Wohnzimmer mehr als fünf Leute zusammensaßen – Juden, Tschechen, Russen, Polen, alte und neue Emigranten –, redeten sie darüber, dass der Westen Freiheit ist und der Osten Unfreiheit, Unterdrückung und Tod."
Der Schriftsteller Maxim Biller, der vor München mit seinen Eltern zehn Jahre in Hamburg und davor zehn Jahre in Prag gelebt hat, schreibt in der ZEIT darüber, wie gerade sein Kindheitstraum vom Westen ins Albtraumhafte kippt.Den Text lesen Sie hier.
MAHLZEIT – Die GastrokritikRegionale Küche im März ist etwas für Fortgeschrittene. Denn einerseits macht das Wetter Lust auf sonnige, frische Aromen, aber reif ist dann im Hamburger Raum noch nichts. Umso deutlicher merkt man jetzt, dass das Zeik in Winterhude seinen Michelin-Stern zu Recht trägt. Maurizio Oster, der Inhaber und Küchenchef, schwelgt geradezu in Produkten, bei denen nicht nur Kinder erst mal "Bäh!" sagen. Sein aktuelles Menü beginnt mit einer Hommage an die Steckrübe. Jedes der fünf Häppchen nähert sich dem Geschmack der Rübe mit anderen Gartechniken und Gewürzen an. Weiter geht es mit Pastinake, die ansonsten gerne mal im Tierfutter landet. Hier macht sie sich gut im Spannungsfeld von süßer Zwiebelsauce und einem Liebstöckel. Man kann so weitermachen – oder entscheiden, dass man sich nach dem dritten Menügang seinen Fisch- und Fleischteller nun verdient hat. Dem Wintergemüse entgeht man damit allerdings nicht. Auch bei der Forelle etwa ist rote Bete ein zumindest gleichwertiger Partner. Unter den flexitarischen Restaurants der Stadt ist das Zeik eines der besten. Sehr angenehm ist auch der persönliche Service, der auf die Gäste eingeht, statt sie zuzutexten. Zwei Tipps: Das Angebot, für 19 Euro ein Upgrade auf das Menü zu nehmen, lohnt sich. Man bekommt dann einen der Hauptgänge als fantasievolle, kleinteilige Variation. Auch spart man die Mehrkosten gleich wieder ein, wenn man hier unter der Woche isst: An Freitagen und Samstagen ist das Menü um 30 Euro teurer.
Michael Allmaier
Sierichstraße 112, Winterhude. Tel. 46 65 35 31
DARAUF KÖNNEN SIE SICH FREUENAm kommenden Donnerstag geht es im Schauspielhaus wieder um die "Zukunft der Demokratie". Bei diesem Abend der Gesprächsreihe mit Lukas Bärfuss ist die Historikerin Hedwig Richter zu Gast und spricht mit ihm über eine Demokratie, die eine Revolution braucht.
"Zukunft der Demokratie", 13. März, 19.30 Uhr,
Schauspielhaus, Kirchenallee 39, Tickets und weitere Infos
Gespräch in der Umkleide zur Sauna: "Oha – wird Zeit, dass ich in die Sauna komme. Wir haben im Garten alles frühjahrshübsch gemacht. Geht ganz schön auf die Knochen." Antwort: "Da bin ich besser dran. Meine maximal fünf Balkonkästen kann ich altersgerecht ergonomisch beackern."
Gehört von Monika Schleith
DIE HEUTIGE AUSGABE ZUM VERTIEFTEN LESEN"Geben Sie uns noch vier Wochen, dann klappt das" (Z+) – Zivile Drohnen können schnell zur Gefahr werden und Schäden in Millionenhöhe verursachen. Hamburger Forscher bauen einen Abfangjäger, der sie vom Himmel holen soll.
Bssssssssssss (Z+) – Stellen Sie sich vor, es ist zwei Uhr nachts – und vor Ihrem Schlafzimmerfenster fliegt eine Drohne herum. Ein Fall für die Polizei, könnte man meinen. Aber die zuckt nur mit den Schultern.
Verlorener Westen (Z+) – Wie der Traum meiner Kindheit zum Albtraum wurde.
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