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Wahlplakate für die Bürgerschaftswahl: Warum sind viele Wahlplakate so ... egal?

Wahlplakate für die Bürgerschaftswahl: Warum sind viele Wahlplakate so ... egal?

Sorge um Demokratie, Jeder Dritte hat bei Bundestagswahl bereits abgestimmt, Tourismus nimmt weiter zu, Wieso bald 1,3 Millionen Bücher durch die Stadt geschleppt werde.

19. Februar 2025, 18:30 Uhr

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Mark Emanuel Amtstätter führt durch den 17-stöckigen Bücherturm auf dem Uni-Campus, gefüllt mit 1,3 Millionen Büchern und persönlichen Unterlagen von Hamburger Persönlichkeiten. Der Turm muss aus Sicherheitsgründen geräumt werden, da im Brandfall die Hitze sich im ganzen Gebäude verbreiten würde. Ab den 2030er-Jahren sollen die Bücher in neuen, automatisierten Magazinen untergebracht werden. In Hamburg zeigen sich die Bürger besorgt um die Demokratie, vor allem wegen respektlosem Umgang und Rechtspopulismus. 35 Prozent haben bereits per Briefwahl abgestimmt, der Tourismus in Hamburg nimmt weiter zu.

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© Christian Charisius/​dpa Oskar Piegsa © Florian Thoss für DIE ZEIT Liebe Leserin, lieber Leser,

wie lange ist es her, dass Sie bei einem Umzug helfen und Bücherkisten durchs Treppenhaus schleppen mussten? Wenn Ihnen diese Plackerei noch in Erinnerung ist, können Sie vielleicht mit Mark Emanuel Amtstätter mitfühlen.

In der vergangenen Woche führte er mich durch den Bücherturm, ein Gebäude auf dem Uni-Campus, das 17 Stockwerke hoch und mit 1,3 Millionen Büchern gefüllt ist (das entspricht 40 Regalkilometern, eine Strecke vom Hauptbahnhof bis hinter Pinneberg). Als ich Amtstätter fragte, was er über den anstehenden Umzug des Bücherturms denkt, zögerte er keine Sekunde: "Das ist der Horror!"

Aber nun. Wat mutt, dat mutt.

Amtstätter ist promovierter Germanist und betreut die Nachlässe in der Staats- und Universitätsbibliothek. In der Stabi werden neben Büchern nämlich auch die persönlichen Unterlagen von rund 400 Menschen aufbewahrt, die in Hamburg gelebt und gewirkt haben. Der älteste Nachlass ist von dem Gelehrten Joachim Jungius und mehr als 350 Jahre alt. Außerdem ist Matthias Claudius vertreten, der das "Abendlied" dichtete: "Der Mond ist aufgegangen, die gold’nen Sternlein prangen". Und Wolfgang Borchert, von dem nicht nur Manuskripte erhalten sind (etwa von der Kurzgeschichte "Nachts schlafen die Ratten doch"), sondern auch Möbel und, etwas kurios, ein Milchzahn.

Aus diesen Nachlässen erfahre man viel über einzelne Personen, sagt Mark Emanuel Amtstätter, und auch über künstlerische Netzwerke in Hamburg. Er verschwindet kurz zwischen den Regalen und kommt mit einem Buch des Autors Hans Henny Jahnn zurück, darin eine Widmung für seinen Kollegen Hubert Fichte. In tintenblauen Buchstaben steht da: "Für Hubert von Henny, Hbg.-Blankenese 4. Febr. 50". Moment mal, 4. Februar 1950, kann das sein? Damals war Jahnn ein berühmter Schriftsteller – und Fichte gerade mal 14 Jahre alt. Aber so steht es da tatsächlich.

© ZON

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Der Bücherturm, dieser wunderbare Speicher der Literatur und der Überraschungen, muss leer geräumt werden. Und zwar "so bald wie möglich", sagt Olaf Eigenbrodt, der

stellvertretende Direktor der Stabi. Der Turm hat eine gravierende Schwäche: Seine Regale sind fest verbaut, ihre Stahlträger gehen durch die Geschossdecken hindurch. Ein Gutachten zeigte: Wenn es hier brennt, verbreitet sich die Hitze wohl im ganzen Haus. Dann sind die unwiederbringlichen Originale in Gefahr. 

Olaf Eigenbrodt und sein Team suchen nun ein Ausweichquartier. Ab Anfang der 2030er-Jahre soll der gesamte Gebäudekomplex der Stabi auf dem Uni-Campus saniert werden. Und auch wenn es bislang noch niemand so deutlich sagt: Der Bücherturm wird dann wohl abgerissen. Ab Mitte der 2030er-Jahre sollen die Bücher und Nachlässe auf den Campus zurückkehren und eine neue Heimat finden in "hochverdichteten, automatisierten Magazinen", sagt Eigenbrodt.

Dann kann man nicht mehr so zwischen den Regalen spazieren gehen, wie jetzt noch mit Mark Emanuel Amtstätter. Aber dafür sind die Schätze der Stabi dann sicher. 

Ich wünsche Ihnen einen schönen Tag!

Ihr Oskar Piegsa

Wollen Sie uns Ihre Meinung sagen, wissen Sie etwas, worüber wir berichten sollten? Schreiben Sie uns eine E-Mail an hamburg@zeit.de.

WAS HEUTE WICHTIG IST

Eine Mehrheit der Hamburgerinnen und Hamburger zeigt sich besorgt um die Demokratie. Drei von vier Befragten sehen eine Gefahr im respektlosen Umgang miteinander, etwa auf Social Media. Zudem sorgen sich 69 Prozent vor einem weiteren Erstarken der Rechtspopulisten, 63 Prozent vor einer Annäherung Deutschlands an Wladimir Putins Russland. Mehr als jeder Zweite empfindet zudem die Migrationspolitik als zu liberal und ist deshalb besorgt. Diese Daten hat Trend Research unter rund 900 Wahlberechtigten erhoben, im Auftrag von ZEIT:Hamburg und Radio Hamburg.

In Hamburg hat mehr als jeder Dritte bei der Bundestagswahl bereits per Briefwahl abgestimmt, nämlich 35 Prozent der rund 1,3 Millionen Wahlberechtigten. Das teilte die Innenbehörde gestern mit. Wer jetzt noch per Brief abstimmen möchte, sollte das am besten in der zuständigen bezirklichen Wahldienststelle oder in der zentralen Briefwahlstelle auf dem Gerhart-Hauptmann-Platz tun. Dort kann die Briefwahl beantragt und auch direkt gewählt werden. Der späteste Zeitpunkt zur Antragsstellung ist Freitag um 15 Uhr. Am Sonntag haben die Wahllokale von 8 bis 18 Uhr geöffnet.

© Georg Wendt/​dpa

Der Tourismus in Hamburg nimmt weiter zu. Im Jahr 2024 gab es 1,1 Prozent mehr Übernachtungen als im Vorjahr, zeigen aktuelle Hochrechnungen der Hamburg Tourismus GmbH. Zu einer hohen Besucherfrequenz trugen demnach neben den üblichen Großveranstaltungen wie dem Hafengeburtstag, dessen Auslaufparade wir auf unserem Foto zeigen, auch die Ausstellung zu 250 Jahren Caspar David Friedrich bei. Zudem sei ein neuer Rekordwert bei den Kreuzfahrtpassagieren zu vermelden, deren Anzahl auf 1,3 Millionen Menschen gewachsen sei. Wirtschaftssenatorin Melanie Leonhard (SPD) sagte, der Tourismus sei ein "nennenswerter Faktor für den Wirtschaftsstandort".

In aller Kürze

Für morgen hat ver.di zu einem ganztägigen Warnstreik in den Bezirksämtern aufgerufen Der Hafenlogistiker HHLA steigerte seinen Jahresgewinn um 60 Prozent auf 33 Millionen Euro (2023: 20 Millionen) Aus den Polizeimeldungen: In der Wohnung eines 25-Jährigen in Hoheluft-West hat die Polizei eine Leiche gefunden. Es gebe Hinweise auf einen gewaltsamen Tod. Zwei bislang unbekannte Täter haben am Montagabend einen Juwelier in Harvestehude überfallen. Auf der A1 ist ein Lkw nach einem technischen Defekt ausgebrannt, der Fahrer wurde leicht verletzt

THEMA DES TAGES Schaust du nur lange genug hin, blickt das Plakat in dich hinein

Hamburg ist zugepflastert mit Wahlplakaten, wäre man ein Baum oder Laternenpfahl, man bekäme Platzangst. Der Informationsgehalt der Wahlwerbung: quasi null. Wieso ist das so? Es wundert sich ZEIT:Hamburg-Autor Daniel Haas.

Wahlplakate kann man nicht wegklicken. Deshalb gibt es sie noch. Sie sind die Rache der Parteien an den Bürgerinnen und Bürgern, die die Politik in den sozialen Medien einfach missachten können, wenn sie wollen. Ha, Hamburgerin, hast du gedacht, du bist mich los?! Hier, nimm das: Katharina Fegebank, vergrößert auf 18-faches DIN A4. Peter Tschentscher im 18/1-Großflächenformat. Oder Dennis Thering auf gefühlt zehntausend Vordermann-Plakaten, so nennt man diese Papptafeln mit Doppelhängung vorne und hinten. Wäre man ein Baum oder Laternenpfahl, man bekäme Platzangst.

Wer noch einen Beweis für den Narzissmus der politischen Klasse brauchte: bitte schön. Die Stadt ist mit Plakaten gepflastert. Informationsgehalt: quasi null. Auf manchen Plakaten für Peter Tschentscher steht noch nicht mal mehr sein Name – man sieht nur sein rechtes Auge, und in der Brille spiegelt sich die HafenCity mit der Elbphilharmonie. Dazu der Claim: "Hamburg vereint." Ob Hamburg bereits vereint ist (aber worin? Und von wem?) oder ob Hamburg eine Stadt ist, die vereint (nur wen oder was?), bleibt offen. Fest steht nur, das gezeigte Gesicht ist schlecht gepudert.

Der Hang zum Ungefähren und Inhaltslosen ist auch bei der FDP festzustellen. Da sieht man die sehr sympathisch dreinschauende Abgeordnete Katarina Blume. Text: "Katarina Blume. Die macht das." Nur was? Muss man sich die Inhalte halt dazudenken. Mit ’nem Döner in die Sauna? Mit ’nem Haarnetz zum Friseur? Mit ’nem Rollstuhl auf die Autobahn? Katarina Blume. "Die macht das."

Volt zeigt einfach Gesichter, beschriftet mit einem Vornamen. Frau, Anfang vierzig, konzentriert schauend. Darüber steht: "Maral". Für die meisten Nordhamburger ist Maral der Name eines Sushi-Restaurants am Eppendorfer Baum. Erst mithilfe von Google kommt man dahinter: Die Kandidatin heißt Maral Koohestanian und ist hauptamtlich als Dezernentin in Wiesbaden tätig. Oder das Volt-Plakat mit dem Namen Britta. Es gibt bei Volt eine Britta Wollkopf, eine Britta Söntgerath und eine Britta Peters, aber sagen wir doch einfach: Das ist die Britta mit der hippen Kurzhaarfrisur und dem schwarzen Hoodie. Der Rest (Nachname, Funktion, Programm) ist eh nur bürgerliche Konvention.

Wie die anderen Parteien sich im Bürgerschaftswahlkampf plakativ zeigen, lesen Sie weiter in der ungekürzten Fassung auf ZEIT ONLINE.

Zum vollständigen Artikel

DER SATZ © Jonathan Auch für ZEIT ONLINE

"Deutschland ist ein vermeintlich wohlhabendes Land. Wie kann man es schaffen, diesen Wohlstand wirklich zu verbreiten?"

Diese Frage stellt Elisa Glatz, eine von drei Wählerinnen und Wählern, die mit Kanzleramtschef Wolfgang Schmidt (SPD) diskutierten. Es ist eine Art Bewerbungsgespräch, denn Schmidt kandidiert im Wahlkreis Eimsbüttel und hätte gern ein Bundestagsmandat. Die Diskussion können Sie als Video anschauen in der Talkrunde "3 gegen 1" auf ZEIT ONLINE.

DAS KÖNNTE SIE INTERESSIEREN

Bis morgen können Sie sich für den englischsprachigen Vortrag "EU Economic Governance – still not fit for purpose?" im The New Institute anmelden. Die Politikwissenschaftlerin Vivien Ann Schmidt spricht über die EU-Fiskalregeln, die nicht geeignet seien, Herausforderungen wie Klimawandel, soziale Ungleichheit und Sicherheit zu begegnen.

"EU Economic Governance – still not fit for purpose?", 27.2., 17 -20.30 Uhr; The Hall, The New Institute, Warburgstraße 18; weitere Infos hier

MEINE STADT Ein Blick in den Bücherturm der Stabi. © Oskar Piegsa HAMBURGER SCHNACK

Ein Zweitklässler spielt mit seiner Großmutter Schach. Die Großmutter beobachtet die Spielzüge. "Du siehst aus, als hättest du einen Plan."

Der Enkel: "Ja, hab ich."

Wenige Spielzüge später fragt die Oma wieder: "Und wenn dein Plan nicht aufgeht, hast du sicher einen Plan B, oder?"

Der Enkel: "Ja, hab ich."

Das macht die Großmutter neugierig. "Hast du auch einen Plan C?"

Der Enkel: "Ja, hab ich."

"Und wie ist der?"

"Aufhören."

Gehört von Jürgen Rohwer

DIE HEUTIGE AUSGABE ZUM VERTIEFTEN LESEN

Schaust du nur lange genug hin, blickt das Plakat in dich hinein (Z+) – Hamburg ist gepflastert mit Wahlplakaten, wäre man ein Baum oder Laternenpfahl, man bekäme Platzangst. Der Informationsgehalt: quasi null. Eine Stilkritik

Warum dauert in Deutschland alles so lange, Wolfgang Schmidt? – Marode Schulen, kaputte Straßen, viel Bürokratie: In Deutschland liegt einiges im Argen. Drei Leser diskutieren mit Kanzleramtschef Wolfgang Schmidt, wie es besser geht.


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