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Neues Opernhaus: Diese Oper klingt zu schön, um wahr zu sein

Christoph Heinemann © Henning Kretschmer für DIE ZEIT Liebe Leserin, lieber Leser,

neulich kam uns in der Redaktionskonferenz ein Verdacht. Mein Kollege Frank Drieschner erzählte von einem merkwürdigen Satz, den er im Wahlprogramm der Hamburger SPD gefunden hatte. Dort heißt es im Kapitel zur Verkehrspolitik: "Wir befürworten die Service-Lösung." Das klingt nach kalten Getränken und Massagen für gestresste Verkehrsteilnehmer, bedeutet aber eher noch mehr Ärger in der Stadt.

Hinter der "Service-Lösung", so erklärte es Frank, verbirgt sich nämlich die Erlaubnis für Radfahrer, auf dem Gehweg zu fahren, wenn Radwege fehlen und die Straßen proppenvoll sind – falls Sie wissen, was die Elbchaussee ist, kennen Sie das Problem. Zwar bittet die SPD die Radfahrer um Rücksicht auf den Gehwegen; jedoch beklagt selbst der SPD-Bürgermeister Peter Tschentscher manchmal, wie wenig Anstand im täglichen Straßenkampf in Hamburg gilt, und spricht auch von "Rambo-Radlern" (Z+).

Stecken noch mehr solcher kleinen Geheimnisse in den Wahlprogrammen? Und wenn man diese einmal vollständig liest, was lernt man über die Parteien und ihre Pläne?

Wir möchten Ihnen in dieser Woche davon berichten. So viel nehme ich vorweg: Eine Partei will einen "Haustierführerschein" einführen, eine andere plant öffentliche Tanzflächen in jedem Stadtteil, eine weitere will den öffentlich-rechtlichen Rundfunk zerschlagen. Und noch eine andere Partei mit guten Chancen bei der Wahl hat milliardenschwere Vorhaben, allerdings nur ein einziges Wort zur Finanzierung im Angebot. Aber der Reihe nach, bleiben wir heute noch bei der SPD.

Deren Wahlprogramm heilt jeden Kummer am Montagmorgen, denn bei der SPD ist fast alles rosig, Hamburg blüht, Hamburg wächst, und hier in der Stadt, so heißt es im allerersten Satz des Programms, "leben die glücklichsten Menschen". Ich habe das ganze Dokument nach dem Wort "Problem" durchsucht, aber auf 85 Seiten nur sieben Einträge gefunden, und einmal war "problemlos" darunter. "Stark" findet die SPD ihre eigene Politik dagegen rund 160-mal, und was in Hamburg noch nicht vor Kraft strotzt, will die SPD, Sie ahnen es, jetzt "stärken".

© ZON

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Wenn dann beim Thema Wohnungsmarkt von einer hohen Zufriedenheit der Bevölkerung und einer "Erfolgsstory" die Rede ist, bleibt nur noch eine Frage: Welche Stadt meint die SPD? Als wir Peter Tschentscher bei unserem Triell der Spitzenkandidaten damit konfrontierten, schien er überrascht, aber gab zu, dass noch Aufgaben warten. Falls Sie das Triell verpasst haben, empfehle ich Ihnen die Aufzeichnung sehr.

In einer Broschüre hat die Verkehrsbehörde übrigens konkretisiert, wie sie sich die "Service-Lösung" in der Praxis an der Elbchaussee vorstellt. Radfahrer müssten Schrittgeschwindigkeit fahren. Sonst kommen am Ende noch Probleme auf.

Ich wünsche Ihnen einen starken Wochenstart!

Ihr Christoph Heinemann

Wollen Sie uns Ihre Meinung sagen, wissen Sie etwas, worüber wir berichten sollten? Schreiben Sie uns eine E-Mail an hamburg@zeit.de.

WAS HEUTE WICHTIG IST

Die Polizei hat ein mutmaßliches Geheimtreffen von Islamisten in Lohbrügge gestoppt. Rund 270 Männer hatten sich am Samstagabend in der Sporthalle einer Gewerbeschule versammelt, beim Bezirksamt war dort eine Sportveranstaltung angemeldet worden ­–­ tatsächlich fand aber offenbar ein Vortrag statt. Nach einem Hinweis des Bezirksamtes rückte die Polizei an und nahm die Personalien aller Teilnehmer auf. Die Treffen und Demonstrationen von Islamisten in Hamburg (Z+) stehen im Fokus der Behörden.

© Marcus Brandt/​picture alliance/​dpa

Hamburgs Schulen haben im laufenden Schuljahr bereits 1.005 neue Lehrkräfte eingestellt. Das sei der höchste Zuwachs seit Jahrzehnten, sagte die Schulsenatorin Ksenija Bekeris (SPD) bei einem Senatsempfang im Rathaus. 75,1 Prozent der neu eingestellten Lehrkräfte sind Frauen. Trotz der Neueinstellungen fehlt weiterhin Personal, besonders in den Fächern Mathematik, Physik und Informatik.

Im Falle eines Sieges bei der Bürgerschaftswahl will die CDU einen eigenen Senatorenposten für Digitalisierung und Bürokratieabbau schaffen. Das kündigte der Fraktionschef und Spitzenkandidat der Partei, Dennis Thering, an. Auch auf Bundesebene plant die Union ein Digitalministerium, falls sie an der Regierung beteiligt ist.

Nachricht des Tages © Sebastian Peters/​picture alliance/​dpa/​NEWS5

Bei einem Einsatz in Neugraben sind Zivilfahnder der Polizei unter Beschuss geraten. Ein 21 Jahre alter Russe feuerte am Samstagabend mutmaßlich mehrfach mit einer Pistole auf einen der Beamten, verfehlte jedoch sein Ziel. Später konnte der Mann festgenommen werden.

Der Vorfall habe sich gegen 19.50 Uhr am Neugrabener Bahnhof ereignet, sagte der Polizeisprecher Thilo Marxsen. Die Zivilfahnder des örtlichen Kommissariats hätten dort zunächst eine "augenscheinliche körperliche Auseinandersetzung zwischen mehreren Männern" beobachtet. Wie aus Ermittlerkreisen zu hören ist, ging es offenbar um Drogen, eine Gruppe wollte die andere berauben. "Die Beamtinnen und Beamten gaben sich als Polizeibeamte zu erkennen", sagte der Polizeisprecher Marxsen. Daraufhin seien mehrere der Männer geflohen.

Als die Polizisten die Verfolgung aufnahmen, fielen die Schüsse. Auch einer der Fahnder gab einen Schuss mit seiner Dienstwaffe ab. Im Bereich des Bahnhofs Neuwiedenthal sei der 21 Jahre alte Mann schließlich "unmittelbar als der mutmaßliche Schütze identifiziert" worden. Er leistete bei der Festnahme keinen Widerstand und wurde einem Haftrichter vorgeführt.

Bereits seit dem Herbst häufen sich Angriffe mit Schusswaffen in Hamburg, beteiligt waren häufig junge Männer. Auf Polizisten war bislang nicht geschossen worden. Einige Ermittler warnen vor einer weiteren Eskalation der Gewalt. Unsere Recherche zu dem Thema aus der jüngsten Hamburg-Ausgabe der ZEIT finden Sie hier (Z+)

Christoph Heinemann

In aller Kürze

Rund 3.000 Menschen sind in Hamburg bei einer erneuten Demonstration gegen Rechtsextremismus auf die Straße gegangen Der kommunale Fährbetreiber Hadag hat seine Nachwuchssorgen lindern können. Derzeit bildet das Unternehmen 20 Menschen als Hafenschiffer aus, es gebe weiterhin Bewerbungen Bei einer Großkontrolle der Bundespolizei im Bahnhof Jungfernstieg sind 275 Menschen durchsucht und vier Messer sichergestellt worden

THEMA DES TAGES Bedenken? Geschenkt!

Lange wurde verhandelt, jetzt steht der Deal: Hamburg bekommt ein neues Opernhaus, bezahlt vom Milliardär Klaus-Michael Kühne. Von der Verkündung im Rathaus berichtet Florian Zinnecker, Leiter des Hamburg-Ressorts der ZEIT.

Nach einer knappen Stunde voller Wenn und Aber knipste Peter Tschentscher noch einmal sein Mikrofon an. Er verstehe schon, dass es wichtig sei, kritische Fragen zu stellen, sagte der Erste Bürgermeister der Freien und Hansestadt Hamburg zu den Journalistinnen und Journalisten, die an diesem Freitagmittag kurzfristig ins Hamburger Rathaus gekommen waren. "Aber ich würde mich gerne einmal freuen dürfen."

Fast drei Jahre lang hatten Tschentscher, sein Kultursenator Carsten Brosda (beide SPD) und einige wenige eingeweihte Vertreterinnen und Vertreter des Hamburger Senats verhandelt – hinter fest verschlossenen und zusätzlich mit aller Kraft zugehaltenen Türen. Das Ergebnis der Gespräche nannte Tschentscher "das wohl am besten und professionellsten vorgeplante Projekt, das unsere Stadt jemals hatte".

Natürlich weiß Tschentscher, dass es genau diese Sätze sind, die Politikern um die Ohren fliegen, sollte eines Tages doch etwas schiefgehen – wie etwa zuletzt beim Elbtower oder zuvor, gleich mehrfach, bei der Elbphilharmonie. Aber, so sagt Tschentscher: "Es wird nicht schiefgehen." Es blieb nicht die einzige steile These an diesem Tag.

Der Milliardär Klaus-Michael Kühne – Tschentscher: ein "Kenner und Liebhaber der Opernkunst", ein "Mann mit starken Ambitionen" – hat sich entschlossen, in Hamburg ein neues Opernhaus zu bauen. Kühne ist Erbe des Logistikriesen Kühne + Nagel und Großaktionär der Reederei Hapag-Lloyd und der Lufthansa.

Aber, ach was, nicht nur ein Opernhaus. Eine "neue Oper von Weltrang", ein "architektonisch herausragendes Gebäude", ein "einmaliges Vorhaben", ein Projekt, das "wie die Elbphilharmonie die internationale Strahlkraft der Stadt beflügeln" werde, auf "einem der herausragendsten Grundstücke, die man in Nordeuropa finden kann", das sind nur ein paar der überschäumenden Vokabeln, mit denen Tschentscher und Brosda das neue Theater beschreiben. Ein Haus, in dem Musiktheater nicht nur "eine neue Heimat finden", sondern auch "völlig neu gedacht werden" könne. Oper also, "eine Kunstform, die zum Außergewöhnlichsten gehört, was die Menschheit je hervorgebracht hat". Puh.

Warum der Deal mit Klaus-Michael Kühne spektakulär ist, aber der Bau der neuen Oper  noch gar nicht feststeht, lesen Sie im vollständigen Artikel bei ZEIT ONLINE.

Zum vollständigen Artikel

DER SATZ © Dimitrios Valkanis/​dpa

"Das Gesetz ist ein gigantisches Konjunkturprogramm für die Organisierte Kriminalität."

Die Freigabe von Cannabis sollte den Konsum der Droge entkriminalisieren, den Jugendschutz verbessern und das organisierte Verbrechen bekämpfen. Letzteres wurde aber nicht erreicht, sagt Jan Reinecke, Landesvorsitzender des Bundes Deutscher Kriminalbeamter in Hamburg. ZEIT-Redakteur Ingo Malcher vollzieht in seinem Text nach, warum nicht. Den ganzen Artikel lesen Sie hier.

DAS KÖNNTE SIE INTERESSIEREN

Zum Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus hat das Altonaer Theater "Das Tagebuch der Anne Frank" inszeniert. Um der Deportation zu entgehen, muss die Familie im Amsterdamer Hinterhaus der Firma Frank untertauchen. Das siebenköpfige Ensemble macht die für die Familie sich endlos dehnende Zeit in diesem Versteck und das ständige Stillseinmüssen erleb- und spürbar.

"Das Tagebuch der Anne Frank", 12.2., 19.30 Uhr; Altonaer Theater, Museumstraße 17; weitere Termine, Infos und Tickets hier

MEINE STADT Happy B-Day © Michael Pasdzior HAMBURGER SCHNACK

S-Bahnhof Rissen an einem Sonntag. Wir kommen schon mit etwas hängender Zunge an und müssen noch die Treppe herunter. Der Türöffnungstaster leuchtet rot, und jede Sekunde wird der Zug abfahren. Na gut, dann müssen wir eben 20 Minuten auf den nächsten warten. Im Alter wird man gelassener. Doch da! Der Türöffnungstaster leuchtet wieder grün, und wir nichts wie rein. Über den Lautsprecher hören wir, während der Zug anfährt: "Glück gehabt."

Gehört von Bernd Wettern

DIE HEUTIGE AUSGABE ZUM VERTIEFTEN LESEN

Auf die Plätze (Z+) – Hamburg wählt eine neue Bürgerschaft. Jetzt hat der Wahlkampf begonnen. Aber was ist überhaupt los bei den hiesigen Parteien? Ein Streifzug

Als es um die Merz-Anträge im Bundestag geht, weicht Thering aus – Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) trifft auf seine Herausforderer Katharina Fegebank (Grüne) und Dennis Thering (CDU). Verfolgen Sie hier die Debatte.

In dicken Karren zum Kalifat (Z+) – Sie posen mit ihren Autos, dann rollen sie den Gebetsteppich aus: Wer sind die jungen Islamisten, die in Hamburg auf die Straße gehen? Eine Recherche in Steilshoop und auf den Straßen von Mümmelmannsberg

"Jeder hat jetzt einen Ballermann" (Z+) – In Hamburg häufen sich seit Monaten Angriffe mit Schusswaffen und Messern, auch Teenager sind beteiligt. Polizeibeamte warnen: Die Politik müsste längst alarmiert sein. 

Bedenken? Geschenkt! (Z+) – Lange wurde verhandelt, jetzt steht der Deal: Hamburg bekommt ein neues Opernhaus, bezahlt vom Milliardär Klaus-Michael Kühne. Ein Ortstermin beim Bürgermeister

Für diesen Joint könnte jemand ausgepeitscht worden sein (Z+) – Die Cannabis-Freigabe sollte Kriminelle schwächen. Doch jetzt scheffeln Banden Millionen, foltern Drogenkuriere, erpressen Spediteure. Und feiern Karl Lauterbach.


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