Digitale Kluft zwischen Schulen, Psychologische Hilfe soll besser werden, Unterkunft für queere Geflüchtete gestoppt, Bereits drei Verkehrstote im Jahr 2025.
22. Januar 2025, 10:00 Uhr
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© Georg Wendt/dpa © Florian Thoss für DIE ZEIT Liebe Leserin, lieber Leser,als ich zur Schule ging, gab es dort Kreidetafeln und Tageslichtprojektoren. An besonderen Tagen wurde der Medienwagen in den Klassenraum gerollt, ein Schrank auf Rädern, in dem sich ein Röhrenfernseher und ein Videorekorder befanden.
So war das damals im 20. Jahrhundert.
Heute hängen in den Klassenzimmern Smartboards, und in der Stillarbeitszeit beugen sich Kinder und Jugendliche oftmals über Tablets statt über kopierte Arbeitsblätter.
Die Schulen sind also mit digitalen Geräten ausgestattet. Aber die Digitalisierung ist damit noch nicht geschafft. "Digitalisierung in Deutschland", sagte gestern Frank Mußmann, "ist technology first, pädagogische Konzepte second".
Mußmann ist Wissenschaftler an der Uni Göttingen und hat eine Umfrage unter den Lehrkräften von Hamburgs Gymnasien und Stadtteilschulen durchgeführt. Er erforschte die "digitale Reife" dieser Schulen. Dafür gibt es verschiedene Indikatoren, aber vereinfacht kann man sagen: Bei der digitalen Reife geht es nicht nur um die technische Ausstattung, sondern auch um die Fähigkeit, sie sinnvoll einzusetzen.
Die erste Erkenntnis: Es herrscht eine Kluft zwischen einzelnen Schulen, aber nicht zwischen Schulformen. Rund 12 Prozent der Schulen können als "digitale Vorreiter" gelten, 25 Prozent als "digital Orientierte", 41 Prozent als "Durchschnitt", 25 Prozent als "Nachzügler". Das gelte für Stadtteilschulen wie für Gymnasien. Im Bundesvergleich sei Hamburg leicht überdurchschnittlich.
Die zweite Erkenntnis: Das Klischee vom technikfeindlichen Lehrer ist falsch. Zwar nehmen drei von vier Befragten die Digitalisierung als zusätzliche Belastung wahr. Aber fast ebenso viele sagten, sie würden gerne mehr digitale Geräte in ihrem Unterricht einsetzen. Der Anteil der digitalen Totalverweigerer belaufe sich auf weniger als drei Prozent der Befragten, ein geringerer Wert als in anderen Bundesländern.
© ZONNewsletter
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Die Schlussfolgerung, so Mußmann: Dort, wo es an digitaler Reife mangele, liege das nicht an der Einstellung der Lehrkräfte, sondern an mangelnder Unterstützung.
Schulleitungen und Lehrerkollegien bräuchten also mehr Zeit, um für ihre Schulen maßgeschneiderte Konzepte der digitalen Bildung zu formulieren. Zusätzlich bräuchten auch einzelne Lehrerinnen und Lehrer mehr Zeit, um ihren Unterricht entsprechend weiterzuentwickeln.
Das klingt in Zeiten des Lehrermangels erst mal etwas utopisch. Aber es bringt uns zur dritten Erkenntnis: "Lehrkräfte werden in Bundesländer gehen, in denen die digitale Ausstattung gut ist und die Arbeitssituation auskömmlich", sagte Mußmann. Digitale Reife könnte also zum Standortfaktor im Wettbewerb der Bundesländer um Lehrernachwuchs werden. Ein Grund mehr, sich jetzt darum zu kümmern.
Ich wünsche Ihnen einen schönen Tag!
Ihr Oskar Piegsa
PS: Die Studie entstand im Auftrag der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft. Beteiligt haben sich 925 von insgesamt 10.054 Lehrkräften, 118 der 158 weiterführenden Schulen Hamburgs waren vertreten. Etwas detaillierter können Sie die Ergebnisse hier nachlesen.
Wollen Sie uns Ihre Meinung sagen, wissen Sie etwas, worüber wir berichten sollten? Schreiben Sie uns eine E-Mail an hamburg@zeit.de.
WAS HEUTE WICHTIG IST © Sina Schuldt/dpaDie Versorgung psychisch erkrankter Menschen soll besser werden. Das sieht der Landespsychiatrieplan vor, den Gesundheitssenatorin Melanie Schlotzhauer (SPD) gestern vorstellte. Die Angebote würden nicht ausgebaut, aber neu organisiert. In den Bezirken sollen insgesamt sieben gemeindepsychiatrische Verbünde entstehen, die Hilfsangebote wie Suchthilfe, Pflege und Wohnungslosenhilfe verzahnen. Dafür sind sieben Millionen Euro vorgesehen. In der Bürgerschaft soll Ende Februar in der letzten Sitzung vor der Neuwahl über den Plan abgestimmt werden. Unser Archivfoto zeigt Senatorin Schlotzhauer im vergangenen Jahr.
In Winterhude wurde eine geplante Unterkunft für queere Geflüchtete gestoppt. Nach mehreren Gesprächen mit Nachbarn und mit dem zuständigen Bezirksamt Nord habe man entschieden, den Bauantrag zurückzuziehen, sagte gestern ein Sprecher der Sozialbehörde. Die Anwohner fürchteten demnach teils gewalttätige Angriffe gegen die Unterkunft und ihre Bewohner. Diese Sicherheitsbedenken nehme die Sozialbehörde ernst, hieß es. Geflüchtete, die etwa homosexuell oder transgeschlechtlich sind, würden nun dezentral untergebracht. In das Gebäude in Winterhude sollen alleinstehende Frauen mit Kindern einziehen.
In den ersten drei Wochen des Jahres sind bereits drei Menschen bei Verkehrsunfällen gestorben. Nach Angaben der Polizei handelt es sich um eine Fußgängerin, einen Auto- und einen E-Bike-Fahrer. Alle drei konnten nach ihren Unfällen zwar noch ins Krankenhaus gebracht, aber nicht mehr gerettet werden. Der Mann, der bei einem Unfall einer Passagierfähre auf der Elbe am Montagmorgen schwer verletzt wurde, schwebt nicht mehr in Lebensgefahr. Er werde wegen seines Schädel-Hirn-Traumas aber weiterhin im Krankenhaus behandelt.
In aller Kürze• Neues aus dem Wahlkampf: Der rot-grüne Senat will Baustellen besser koordinieren, die CDU traut es ihm nicht zu • Die eigentlich für 2023 geplante Wiedereröffnung des Fernsehturms sei nicht vom Tisch, sondern komme voran, teilte die Deutsche Funkturm GmbH mit • Aus den Polizeimeldungen: In Wilhelmsburg wurde ein Mann von vier Jugendlichen ausgeraubt. Am Flughafen wurde ein Mann gestoppt, der 35 Kilogramm Wasserpfeifentabak nach Deutschland schmuggeln wollte
THEMA DES TAGES "Dumme Sache"Einen Tag vor der Kür von Żaklin Nastić zur Hamburger Spitzenkandidatin des Bündnisses Sahra Wagenknecht verkündete die Partei ihren Rücktritt. Doch der währte nicht lang. Was war da los? Der Journalist Christoph Twickel sucht für ZEIT ONLINE nach Antworten.
Der Rücktritt währte nur wenige Stunden. Am Freitag, 10. Januar, hatte die Pressestelle des Bündnisses Sahra Wagenknecht (BSW) eine Pressemitteilung verschickt. Żaklin Nastić, fraktionslose Bundestagsabgeordnete, ehemals Mitglied der Linkspartei und nun Landesbeauftragte des im Aufbau befindlichen BSW Hamburg, erklärte darin, sie wolle sich "nach Jahren intensiver politischer Arbeit" die Zeit nehmen, sich "von den Anstrengungen zu erholen und neue Kraft zu schöpfen".
Diese Mitteilung war so überraschend wie rätselhaft, denn am folgenden Tag wollte das BSW auf einem Landesparteitag in Hamburg die Kandidatinnen und Kandidaten für die Bundestagswahl nominieren. Nastić galt als sichere Spitzenkandidatin. Eine Abgeordnete, die als ehrgeizig und karrierebewusst bekannt ist, tritt einen Tag vor der Nominierung zurück, nachdem sie ein Jahr lang in Hamburg und Berlin dafür gekämpft hatte, Spitzenkandidatin zu werden? Das schien nicht glaubwürdig.
Tatsächlich kam es anders. Am darauffolgenden Tag ließ sich Nastić – nachdem sie erklärt hatte, der Rückzug sei nicht mit ihr abgesprochen gewesen – wie geplant im Bürgerhaus Wandsbek als Kandidatin auf Listenplatz Nummer eins des BSW Hamburg wählen. Warum dann diese Pressemitteilung? Kann es wirklich sein, dass es sich um ein "Missverständnis" handelt, wie sie anderntags erklärt hatte?
Nastić selbst erklärt, sich gegenüber der ZEIT zu den Vorgängen nicht äußern zu wollen. Jedenfalls nicht über die SMS hinaus, die sie am Samstagvormittag geschrieben hatte: "So einfach lasse ich mich nicht ausbooten."
Wer sie hätte ausbooten wollen und warum, lesen Sie weiter in der ungekürzten Fassung dieses Artikels auf ZEIT ONLINE.
DER SATZ © Thomas Trachsel"Es ist nur ein kleiner Club, kein Stadion, aber alle sind für ihn gekommen."
Yaris hat ein Problem: Sein Vater ist der größere Rockstar als er. Die ZEIT-Redakteurin Stella Schalamon begleitete Yaris, den Sohn von Peter Maffay, auf Tournee. Eine Station: das Logo im Grindelviertel. Das ist ein kleiner Laden, aber einst haben hier auch Oasis und Rammstein ihre Karrieren begonnen. Den ganzen Artikel lesen Sie hier.
DARAUF KÖNNEN SIE SICH FREUENEine Retrospektive im Ernst Barlach Haus zeigt zum 125. Geburtstag eine Hommage an die Künstlerin Elfriede-Lohse-Wächtler "Ich als Irrwisch": circa 100 Werke der Künstlerin werden in der Ausstellung gezeigt. Lohse-Wächtler gehörte zur Dresdner Künstleravantgarde und um 1920 zum Kreis von Otto Dix. Eine Malerin mit einem für die Zeit ungewöhnlichen Auftreten und einem dramatischen Leben. Anfang der 1930er-Jahre wurde sie in die Psychiatrie eingewiesen, später wurde Schizophrenie diagnostiziert. 1940 wurde sie in Pirna in einer Tötungsanstalt umgebracht. Ihre Bilder wurden von den Nazis der "entarteten Kunst" zugeordnet und verboten. Ihr Name ist in Vergessenheit geraten, hier kann man sie wiederentdecken.
"Ich als Irrwisch", bis zum 9.2.; Ernst Barlach Haus; Jenischpark, Baron-Voght-Straße 50A; Di–So 11–18 Uhr; weitere Infos und Informationen zum Begleitprogramm
MEINE STADT Flotte Runden am Sonntagmorgen auf der Eisbahn Wallanlagen © Heike Schröder HAMBURGER SCHNACKAuf dem Weg ins Theater legen wir einen kurzen Zwischenstopp in einem Café ein. Bei der Bestellung von Kaffee und Kuchen bitte ich die Kellnerin, uns mit dem Bestellten auch schon die Rechnung zu bringen, da wir noch ins Theater wollten. Sie lacht uns an und sagt: "Ich kann auch gleich Folie zum Einpacken und Mitnehmen bringen."
Gehört von Marilies Brinkmann
DIE HEUTIGE AUSGABE ZUM VERTIEFTEN LESEN"Dumme Sache" (Z+) – Einen Tag vor der Kür von Żaklin Nastić zur Hamburger Spitzenkandidatin des Bündnisses Sahra Wagenknecht verkündet die Partei ihren Rücktritt. Aber der währte nicht lang.
Puls 125, die Aufregung kickt rein (Z+) – Das erste Mal im Leben geht Yaris auf Tour. Als Sohn von Peter Maffay hat man es schwerer als andere, sagt er. Sein Markenzeichen? Altherrendeutsch
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