eine Demokratie, in der nicht gestritten wird, ist keine. Das sagte – Sie wissen das natürlich – unser ehemaliger Herausgeber und Bundeskanzler Helmut Schmidt. Und ich finde: Auch ein Wahlkampf, in dem nicht mindestens einmal wirklich kontrovers diskutiert wird, ist keiner.
Was die Bundestagswahl betrifft, sehe ich schon ausreichend Kontroversen. In Hamburg wird eine Woche später, am 2. März, ja aber erneut gewählt: 1,3 Millionen Wahlberechtigte bestimmen dann die Zusammensetzung der Hamburgischen Bürgerschaft – und legen damit die Mehrheitsverhältnisse zur Wahl des Ersten Bürgermeisters fest.
Unsere erste Idee, alle wahlberechtigten Hamburgerinnen und Hamburger miteinander ins Gespräch zu bringen, mussten wir – auch aus Platzgründen – leider verwerfen. Stattdessen haben wir beschlossen: Wir laden die drei aussichtsreichsten Kandidaten für das Amt des Ersten Bürgermeisters ein. Also Amtsinhaber Peter Tschentscher (SPD), die Zweite Bürgermeisterin und Grünen-Spitzenkandidatin Katharina Fegebank und den bisherigen Oppositionsführer Dennis Thering (CDU).
Alle drei haben zugesagt, deshalb freuen wir uns, nun auch Sie einladen zu dürfen. Unser Rathaus-Triell, das wir zusammen mit Radio Hamburg ausrichten, findet am Dienstag, 4. Februar, im Audimax der Bucerius Law School statt. Die Veranstaltung beginnt um 19.30 Uhr, die Moderation übernehmen die Radio-Hamburg-Chefreporterin Carolina Koplin und ich – und wir würden uns sehr freuen, Sie dort zu sehen.
Weil die Plätze im Saal natürlich begrenzt sind und wir nicht nur in der Debatte, sondern auch bei der Ticketvergabe fair sein wollen, werden wir die Eintrittskarten verlosen – unter allen Leserinnen und Lesern, die sich unter diesem Link anmelden. Auf dieser Seite können Sie uns auch direkt mitteilen, welches Thema Ihnen am Herzen liegt und welche Frage wir unbedingt stellen sollen. Wir benachrichtigen Sie, so schnell wir können.
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WAS HEUTE WICHTIG IST
© Marcus Brandt/dpaIn der noch laufenden Legislatur hat die Stadt über eine halbe Milliarde Euro an Fördermitteln vom Bund und der EU für die Verkehrsinfrastruktur erhalten. 418 Millionen Euro wurden laut Verkehrsbehörde für den Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs und umweltfreundliche, digitale Mobilitätsangebote eingeworben. Weitere 98 Millionen Euro seien für die Anschaffung von Elektrobussen direkt an Hochbahn und VHH gegangen.
Hamburgerinnen und Hamburger müssen vergleichsweise kurz auf ihre Einkommensteuerbescheide warten: im Schnitt 45,5 Tage. Das ist der Spitzenwert, vermeldet ein Online-Portal, das die Bearbeitungszeit in den Bundesländern verglichen hat. Einige Finanzämter andernorts waren aber durchaus flotter: Das Finanzamt Bensheim, Außenstelle Fürth im Odenwald, habe demnach durchschnittlich gerade mal 23,8 Tage für die Bearbeitung einer Steuererklärung gebraucht, 16 Tage weniger als Hamburgs schnellstes Finanzamt (Altona).
Die Verschuldung der Stadt lag Ende 2024 bei etwa 22 Milliarden Euro. Es ist der niedrigste Stand seit 2009. Etwa 647 Millionen Euro waren im Laufe des vergangenen Jahres getilgt worden, heißt es aus der Finanzbehörde.
Nachricht des Tages
© picture alliance /DPABei einer Schießerei in St. Georg ist ein Jugendlicher durch mehrere Kugeln verletzt worden. Nach Angaben aus Ermittlungskreisen ist der Junge erst 15 Jahre alt. Der Polizeisprecher Sören Zimbal bestätigte, dass der Jugendliche am Sonntagabend zuvor selbst mit einer Schusswaffe einen 49 Jahre alten Mann in einem Lokal am Steindamm attackiert und dabei leicht verletzt hatte. Demnach gab der Junge dort gegen 22.45 Uhr "unvermittelt mehrere Schüsse" auf den Mann ab. Danach floh der Junge.
Der 49-Jährige und sechs Begleiter hätten ihn jedoch verfolgt und in einem weiteren Lokal gestellt, sagte der Polizeisprecher. "Dort schlugen und traten zwei der Gruppe auf ihn ein und gaben ebenfalls mehrere Schüsse auf ihn ab. Der 49-jährige russische Staatsangehörige und seine Begleiter flüchteten daraufhin aus der Gaststätte in verschiedene Richtungen." Sie konnten aber wenig später festgenommen werden.
Der Jugendliche wurde zur Behandlung in ein Krankenhaus gebracht, Lebensgefahr bestand nicht. Details zu seiner Person sind bislang nicht bekannt. Das Landeskriminalamt hat Ermittlungen in dem Fall aufgenommen, die Hintergründe der Tat liegen aber noch im Dunkeln. Die Polizei hat einen Zeugenaufruf veröffentlicht.
In den vergangenen Monaten kam es bereits mehrfach zu Schießereien an öffentlichen Orten in Hamburg, auch mit Todesopfern. Im Dezember 2024 ereigneten sich zwei dieser Taten an nur einem Wochenende. Dabei wurde unter anderem ein 20 Jahre alter Mann in Mümmelmannsberg durch Pistolenschüsse tödlich verletzt. Ein 19 Jahre alter Verdächtigter stellte sich danach der Polizei, er war mutmaßlich im Drogenmilieu aktiv.
Christoph Heinemann
In aller Kürze
• Der Wetterdienst warnt heute vor Glätte • Mehr als 1,3 Millionen Menschen haben 2024 von Hamburg aus eine Kreuzfahrtreise angetreten. Das sind laut Wirtschaftsbehörde so viele wie noch nie und etwa 100.000 Passagiere mehr als 2023
AUS DER HAMBURG-AUSGABE
© Composing: Beate Pietrek für DIE ZEIT (verw. Fotos: CDU Fraktion Hamburg; Christian Charisius/pa; SPD Faktion Hamburg; Karin Desmarowitz (2); Jan Tecklenburg)Ist es das wert?
Als Bürgerschaftsabgeordneter sitzt man jahrelang in Ausschüssen und Plenarsitzungen, ringt mit dem politischen Gegner und mit der eigenen Partei, und das für nicht besonders viel Geld. Sechs scheidende Parlamentarier erzählen, ob sich die Arbeit trotz allem lohnt. Lesen Sie hier einen Auszug aus der letzten ZEIT Hamburg-Titelgeschichte von Frank Drieschner, Christoph Heinemann, Annika Lasarzik und Christoph Twickel.
Da war die Geschichte mit der "Sauberkeitsabgabe". 2017 geschah das, der erste rot-grüne Senat unter Olaf Scholz regierte seit zwei Jahren, als Umweltsenator Jens Kerstan von den Grünen die Straßen der Stadt besser sauber halten und dafür deren Anwohner zur Kasse bitten wollte. Stephan Gamm, Energieexperte der CDU in der Bürgerschaft und damals gerade einmal zwei Jahre dabei, hielt nichts von der Idee. Vor allem Einzelhausbesitzer würden unvertretbar belastet, fand er. Es gab viel Protest, Gamm organisierte eine kleine Medienkampagne, von "Bild" bis "taz" teilten die Redaktionen seine Ansicht. Wenig später war die "Sauberkeitsabgabe" Geschichte.
Knapp acht Jahre ist das her, zum Abschluss der Legislatur im kommenden Jahr dürfte Stephan Gamm seine Laufbahn in der Bürgerschaft beenden. Er hatte sein Mandat 2015 als Wahlkreiskandidat in Barmbek errungen, diesmal steht er nur auf einem wenig aussichtsreichen Listenplatz. Man kann sich den Abgeordneten gut als Wissenschaftler vorstellen, wenn er in seiner ruhigen Art nach genauen Formulierungen sucht. Im Rückblick fällt ihm nur ein "echter großer Erfolg" ein, sein Kampf gegen die Reinigungsgebühr. Solche Erfolge sind selten für Oppositionelle, und "ich war immer Opposition", sagt Gamm. Zehn Jahre im Stadtparlament, um ein kleines rot-grünes Vorhaben zu verhindern – so kann die Bilanz einer politischen Laufbahn aussehen.
Es sind einige Abgeordnete, die zum Ende dieser Wahlperiode aufhören, anders als Gamm verabschieden sich die meisten freiwillig. Stars sind darunter, am bekanntesten wohl der SPD-Abgeordnete Mathias Petersen, fast 70, der vor 18 Jahren um die Chance betrogen wurde, Bürgermeister zu werden, weil Unbekannte die Urne mit den Stimmzetteln verschwinden ließen. Seither ist er unter den Sozialdemokraten der Bürgerschaft der Auffälligste und Eigenständigste, manchmal fast eine parteiinterne Opposition. Norbert Hackbusch von den Linken tritt ebenfalls nicht wieder an; auch er ist fast 70 und wohl der bekannteste Wortführer eines linken Protests gegen das Establishment der Stadt und die rot-grüne Mehrheit in ihrer politischen Mitte. Auch die Schulpolitikerin Sabine Boeddinghaus verlässt die Bürgerschaft, eine von zwei Fraktionsvorsitzenden der Linken. Andere verabschieden sich nahezu unbemerkt, schon weil nur wenige sie kennen: etwa der Sozialdemokrat Iftikhar Malik oder die ehemalige Grüne und neuerdings parteilose Ivy May Müller.
Wie insgesamt sechs Bürgerschaftsabgeordnete auf ihr Wirken in der Hamburgischen Bürgerschaft zurückblicken, lesen Sie weiter in der ungekürzten Fassung auf ZEIT ONLINE.
DER SATZ
© Caroline Heinecke für ZEIT ONLINE"Wir haben so hohe Kosten für alles, dass ein Urlaub nicht drin ist, auch wenn wir uns das natürlich sehr wünschen würden."
Über 5.650 Euro netto verfügt Familie Arold jeden Monat, aber für Reisen reicht es trotzdem schon länger nicht. Ihr fünfjähriger Sohn Lasse hat einen seltenen Gendefekt. Zwar hilft die Krankenkasse, doch viele Ausgaben muss die Familie selbst stemmen. ZEIT ONLINE-Autorin Helena Düll hat die Kosten in der Rubrik "Kinder, was das kostet" detailliert aufgeführt – den ganzen Artikel lesen Sie hier.
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Im Rahmen der Ausstellung "Felder, Blätter und andere Gegebenheiten" von Manfred Holtfrerich findet morgen Abend in der Produzentengalerie ein Künstlergespräch mit dem Direktor der Kunsthalle Bremen, Christoph Grunenberg, statt. Diskutiert werden Fragen nach der Bedeutung von Form, Inhalt und gesellschaftlicher Bedeutung in der Kunst.
"Felder, Blätter und andere Gegebenheiten", 15.1., 18 Uhr; Admiralitätsstraße 7, weitere Informationen
MEINE STADT
Für mehr öffentliche Toiletten…? © Brigitte ReinhardtHAMBURGER SCHNACK
Neujahrslaune an der Kasse einer Tankstelle in der Kieler Straße.
Die junge Kassiererin fragt den gleichaltrigen und ihr wohl bekannten Kunden flötend: "Was treibt dich denn heute hierhin?"
Er stottert verlegen: "Öhm, …lag gerade auf dem Weg…und so."
Ich versuche ihm unter die Arme zu greifen: "Die Dame hätte lieber gehört: DU bist der Grund."
"Nee", erwiderte er. "Aber im Supermarkt, da bin ich gerade extra wegen der Bedienung gewesen!"
Erlebt von Sven Holger Philippsen
DIE HEUTIGE AUSGABE ZUM VERTIEFTEN LESEN
Ist es das wert? (Z+) – Als Bürgerschaftsabgeordneter sitzt man jahrelang in Ausschüssen und Plenarsitzungen, ringt mit dem politischen Gegner und mit der eigenen Partei, und das für nicht besonders viel Geld. Sechs scheidende Parlamentarier erzählen, ob sich die Arbeit trotz allem lohnt.
5.650 Euro netto im Monat, aber Urlaub ist nicht drin (Z+) – Familie Arold hat einen schwerbehinderten Sohn. Zwar hilft die Krankenkasse bei der Ausstattung des Alltags. Einen Anwalt braucht die Familie dennoch.
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