Wahlkämpfe, Studiengang soll Personalnot in der Pflege lindern, Neuer Besucherrekord in der Kunsthalle, Hamburg ist wirklich nicht "Stauhauptstadt"
9. Januar 2025, 10:00 Uhr
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© Kim-Melina Bertram für DIE ZEIT © Florian Thoss für DIE ZEIT Liebe Leserin, lieber Leser,zum gestrigen Editorial über den Verkehrsfluss in Hamburg gibt es etwas nachzutragen. Ging es eben noch um die jüngste Analyse des Verkehrsdatenunternehmens Inrix, folgte nun überraschend schnell das Resultat einer zweiten Untersuchung: Jetzt haben auch die Datenforscher von TomTom ihre neuesten Ergebnisse veröffentlicht. Und auch diese sind sehr interessant.
Bei der Messung des Zeitverlusts durch Verkehrsbehinderungen landete Hamburg bei Inrix unter den Großstädten auf Platz neun und zugleich fast exakt beim gesamtdeutschen Durchschnitt der Ergebnisse aus ländlichen Räumen, kleineren Städten und Ballungsgebieten. Die hiesigen Verkehrsplaner schienen demnach einiges richtig zu machen.
Und was sagt TomTom dazu? Traditionell schneidet unsere Stadt bei diesem Unternehmen schlecht ab, nicht zuletzt aus methodischen Gründen, das hatte ich gestern kurz erläutert. Nun hat TomTom seine Rechenmethode verändert: Der Untersuchungsbereich wird nicht mehr mit dem Zirkel auf der Landkarte gezogen, sondern so festgelegt, dass sich 20 Prozent aller zentrumsnah zurückgelegten Strecken darin befinden. Die Folge: Hamburg landet im Vergleich der schlimmsten "Stau"-Städte nur noch auf Platz acht.
Hier haben wir also endlich einen verlässlichen, durch zwei konkurrierende Unternehmen mit unabhängig voneinander erhobenen Daten ermittelten Befund: Der Straßenverkehr unserer Stadt, so lästig er in den Stoßzeiten sein mag, kommt im Vergleich mit anderen Ballungsräumen immer noch recht flüssig voran.
Und um in dieser Hinsicht Zweifel auszuschließen: Bei TomTom hält man die eigenen Resultate für gleichermaßen plausibel wie die von Inrix und erklärt die kleinen Differenzen mit den unterschiedlichen Berechnungsmethoden, wie mir ein Sprecher sagte.
© ZONNewsletter
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Eine zweite Untersuchung von TomTom vergleicht die Durchschnittsgeschwindigkeiten im Stadtgebiet. Auch hier muss man das Kleingedruckte lesen: Erstmals zieht das Datenunternehmen Nebenstraßen und Erschließungswege in seine Rechnung mit ein, darum fällt die ermittelte Geschwindigkeit niedrig aus: In Hamburg sind es rund 24 Stundenkilometer. Damit landet die Stadt im Tempovergleich hinter Berlin, Leipzig und Frankfurt am Main auf Platz vier.
Und wie hat sich der Verkehr über die Jahre entwickelt? Weltweit und auch in Deutschland nehmen die Verkehrsbehinderungen erheblich zu, Inrix verzeichnete beim Vergleich des Zeitverlusts für Autofahrer binnen eines Jahrs in mehreren deutschen Großstädten zweistellige Zuwachsraten. Hamburg steht auch in dieser Hinsicht
überraschend gut da. TomTom teilt mit: "Die Durchschnittsgeschwindigkeit in der Innenstadt blieb konstant", auf längeren Strecken sei die Fahrzeit "leicht" angestiegen.
Sind das gute Neuigkeiten? Offenbar nicht für jeden. Wie bereits am Dienstag hat auch gestern die konservative Hamburger Opposition die jüngsten Befunde auf ihre Weise eingeordnet. "Fakt ist: Unter Bürgermeister Tschentscher hat sich der Verkehrsfluss in der Stadt deutlich verschlechtert", heißt es in der jüngsten verkehrspolitischen Mitteilung der CDU.
Haben Sie einen schönen Tag!
Ihr Frank Drieschner
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WAS HEUTE WICHTIG IST © Marcus Brandt/dpaGestern sind CDU und FDP in den Bürgerschaftswahlkampf gestartet. Der Spitzenkandidat der Christdemokraten, Dennis Thering, warb am Abend in Altona für einen "umfassenden Neustart" im Senat. Konkret beklagte er "die schlimme Lage am Hauptbahnhof, das tägliche Verkehrschaos, einen Hafen im Sinkflug, kaputte Schulen und fehlende Sportplätze". Er versprach: "Diese Missstände werden wir beheben." Bereits am Vormittag hatte Katharina Blume, die Spitzenkandidatin der Liberalen, zum Wahlkampfauftakt eingeladen. Sie gab sich zuversichtlich, dass der FDP der Wiedereinzug in die Bürgerschaft gelingt. Aktuell ist die Partei dort nicht in Fraktionsstärke vertreten, Umfragen sehen sie unterhalb der Fünfprozenthürde.
Die Kunsthalle meldet lauter Rekorde: Demnach kamen im vergangenen Jahr mehr als 600.000 Gäste (so viele wie noch nie). Mehr als die Hälfte von ihnen kam allein für die Caspar-David-Friedrich-Ausstellung (die erfolgreichste in der Geschichte des Hauses). Zudem schenkte der Sammler und Galerist Alexander Schröder der Kunsthalle 63 zeitgenössische Werke (größte Schenkung in der Galerie der Gegenwart). Und mit 124.000 Followern ist die Kunsthalle nach eigenen Angaben das reichweitenstärkste deutsche Kunstmuseum auf Instagram.
Im Kampf gegen Schwarzarbeit ist der Zoll mit rund 200 Einsatzkräften zu Durchsuchungen in vier norddeutschen Bundesländern ausgerückt, darunter Hamburg. Das teilten die Staatsanwaltschaft Stade und das Hauptzollamt Hannover gestern mit. Im Verfahren gegen neun Beschuldigte stehe eine Firma im Fokus, die unter anderem für Lebensmittelhersteller Verpackungsarbeiten übernehme. Man rechne mit einem Schaden für die Sozialversicherung in Höhe von mindestens 140.000 Euro.
Nachricht des Tages © Daniel Reinhardt/dpaKann ein neuer Studiengang die Personalnot in der Pflege lindern? An der Beruflichen Hochschule Hamburg (BHH) setzt man darauf. Hier wurde gestern der Bachelorstudiengang Angewandte Pflegewissenschaft eröffnet. "Uns fehlen die Leute in allen Berufen der Medizin", sagte Bürgermeister Peter Tschentscher in einem Grußwort. Nun sollen mehr junge Menschen mit Abitur oder Fachhochschulreife für die Pflege gewonnen werden.
Studierende an der BHH machen zunächst drei Jahre lang eine vollwertige Pflegeausbildung im Betrieb und in der Berufsschule. Die Hochschule sehen sie in dieser Zeit nur eine Woche pro Semester. Anschließend arbeiten sie anderthalb Jahre lang in Teilzeit und studieren berufsbegleitend 20 Stunden pro Woche. Nach insgesamt neun Semestern (statt der sonst üblichen sechs) haben sie ihren Bachelorabschluss, zusätzlich zur Berufsausbildung.
Das akademische Wissen nütze der Arbeit in der Pflege, betonte BHH-Präsidentin Insa Sjurts: "Wir qualifizieren nicht weg vom Bett, sondern hin zum Bett." Aktuell gibt es 21 Studierende, bald sollen es mehr werden. Die Berufliche Hochschule im Stadtteil Borgfelde ist erst wenige Jahre alt und ein bildungspolitisches Experiment.
Oskar Piegsa
In aller Kürze• Die Nord- und Ostsee waren 2024 überdurchschnittlich warm, meldet das Bundesamt für Seeschifffahrt • Bei einem Auffahrunfall auf der A1 in Wilhelmsburg ist ein Mann lebensgefährlich verletzt worden • Und: Der Zoll stoppte die illegale Einfuhr von "Dubai-Schokolade". Eine Frau hatte am Flughafen drei Kofferladungen der modischen Süßigkeit dabei. Wegen der fehlenden Kennzeichnung der Inhaltsstoffe müssen die insgesamt 90 Kilo Schokolade nun wohl vernichtet werden ...
AUS DER HAMBURG-AUSGABE Jetzt beginnt die heiße PhaseHamburgs Wohnungen brauchen Wärme – und Aurubis hat sie übrig. Die Abwärme aus der Kupferproduktion könnte rechnerisch 20.000 Haushalte beheizen. Heute fällt der symbolische Startschuss für das Vorhaben, diese Abwärme ins Fernwärmenetz einzuspeisen. Das ist an der Zeit, denn bisher wird Fernwärme in Hamburg umweltschädlich erzeugt. Lesen Sie mehr dazu in diesem Auszug aus einem Artikel von ZEIT:Hamburg-Autorin Kristina Läsker.
Fernwärme – in Hamburg klingt dieses Wort immer ein wenig nach Hoffnung. Nach einer besseren Zukunft. 1842 hatte der Große Brand weite Teile der Innenstadt zerstört, mehr als 50 Menschen starben und mehr als 20.000 wurden obdachlos. Damals wurde sogar das alte Rathaus gesprengt, um den Brand einzugrenzen. Der Neubau war ein Gebäude ohne Kamine. Man wollte dort keine Feuerstätten mehr haben. Zu groß war die Sorge, dass auch das neue Rathaus wieder abfackeln könnte.
Um das Gebäude zu erwärmen, bekam das Elektrizitätswerk in der nahen Poststraße eine zusätzliche Aufgabe. Mit dem Strom wurde nun Wasser in Kesseln zu Wasserdampf erhitzt. Dieser Dampf gelangte über Kupferrohre ins Rathaus. Die erste Wärme strömte 1894 durch die Rohre, es war der Start der Fernwärme in Hamburg – und etwas Neues für ganz Deutschland. Der Große Brand hatte am Ende Hamburg zu einem Pionier gemacht.
Gut 130 Jahre später empfängt Hamburgs Umweltsenator Jens Kerstan an einem nassen Dezembertag mittags im Rathaus, um das Fernwärme-Jubiläum zu feiern. Der Neorenaissancebau wird noch immer mit Fernwärme versorgt, bloß dass heute heißes Wasser statt Dampf durch die Leitungen fließt. Kerstan steht im mummelig-warmen Kaisersaal vor mehr als 200 Gästen und schwärmt von der "stolzen und bewegten Geschichte" der Fernwärme.
Damals, das macht der grüne Politiker in seiner Rede klar, kam mit der Fernwärme auch die Wende zum besseren Heizen. So eine Wende würde der Umweltsenator heute gern wieder schaffen – und wieder soll sie mithilfe der Fernwärme gelingen.
Wie es jetzt mit der Wärme weitergeht, lesen Sie in der ungekürzten Fassung auf ZEIT ONLINE.
DER SATZ © Thomas Mann Archiv/ETH Zürich"150 Jahre nach seiner Geburt darf er als der letzte deutschsprachige Klassiker gelten, der noch außerhalb von Liebhaberkreisen, von Universität und Schule gelesen wird."
In Los Angeles wütet ein Großbrand. Er bedroht auch die Wohnhäuser, in denen die Schriftsteller Thomas Mann und Lion Feuchtwanger nach ihrer Flucht vor den Nazis lebten. Der amerikanische Germanist Erhard Bahr bezeichnete diese intellektuelle Exil-Community mal als "Weimar am Pazifik", auf dem historischen Foto wird erahnbar, was er meinte. Warum uns das Werk Thomas Manns bis heute beschäftigt, erläutert der Feuilletonist Adam Soboczynski derweil in diesem Artikel.
DARAUF KÖNNEN SIE SICH FREUENZum ersten Termin der Reihe "Hamburger Gespräche für Kultur & Medien" an der Hochschule für Musik und Theater ist die Direktorin des MARKK (Museum am Rothenbaum) Barbara Plankensteiner zu Gast. Das Thema lautet "Wozu brauchen wir Museen und Künste der Welt, wenn sie doch wegen ihrer kolonialen Bezüge in der Kritik stehen?". Nach einem Impulsvortrag folgt ein moderiertes Gespräch mit Regina Back (Claussen-Simon-Stiftung) und Manuel J. Hartung (ZEIT-Stiftung).
"Wozu brauchen wir Museen und Künste der Welt, wenn sie doch wegen ihrer kolonialen Bezüge in der Kritik stehen?", 23.1., 19.30Uhr, Hochschule für Musik und Theater, Mendelssohn-Saal; eine Anmeldung ist erforderlich
MEINE STADT Weihnachtsbaumwall © Bettina Tschaikowski HAMBURGER SCHNACKDialog aus der elterlichen Küche am Morgen.
Vater: "Ich friere ..."
Mutter: "Soll ich dir den Bademantel holen?"
Vater: "Unterbrich mich nicht! Ich friere einen Teil von Philipps Grünkohl ein."
Gelesen von Julia Reiss in der Familienchatgruppe
DIE HEUTIGE AUSGABE ZUM VERTIEFTEN LESENJetzt beginnt die heiße Phase (Z+) – Um klimaneutral zu werden, setzt Hamburg auf Fernwärme – nur wird die bisher äußerst umweltschädlich erzeugt. Das soll sich ändern.
Die Stuzubis kommen (Z+) – Studium? Lehre? Eine neue Hochschule in Hamburg will beides verbinden. Gelingt das Experiment, könnte es unentschiedenen Abiturienten helfen – und die kränkelnde Berufsausbildung retten (aus dem Archiv, November 2021).
Wer ist dieser Mann? (Z+) – Drei Gründe, warum uns dieser Schriftsteller einfach nicht in Ruhe lässt
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