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Kirchenasyl: Steht das Kirchenasyl in Hamburg vor dem Aus?

Kirchenasyl: Steht das Kirchenasyl in Hamburg vor dem Aus?

Bürgermeister Tschentscher hält biometrischen Datenabgleich für dringend erforderlich, Polizeigewerkschaft fordert Konsequenzen nach Schießereien und Messerstechereien.

29. Oktober 2024, 13:05 Uhr

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Ein psychisch labiler Mann aus Afghanistan wird trotz Kirchenasyl abgeschoben, was zu Diskussionen über das Kirchenasyl in Hamburg führt. In Paris überfährt ein SUV-Fahrer einen Radfahrer, was zu Forderungen nach Maßnahmen gegen "motorisierte Gewalt" führt.

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© Axel Heimken/​PA Viola Diem © Florian Thoss für DIE ZEIT

Liebe Leserin, lieber Leser,

Howdy – und willkommen zum zweiten Tag unserer USA-Spezial-Woche! Als Vorbereitung für diese Ausgabe unternahm ich zunächst eine Umfrage im Team: Wenn ihr einen Tag in Kalifornien hättet, was würdet ihr unternehmen? Die Seerobben in Monterey besuchen, schlug ZEIT:Hamburg-Autorin Kristina Läsker vor. Mammutbäume bestaunen und nach Walen Ausschau halten, schrieb mir Redaktionsassistentin Bettina Tschaikowski, und Redakteurin Annika Lasarzik antwortete: "Ein Cabrio mieten und wie Thelma und Louise durch die Wüste cruisen." 

Mit diesen Ideen fuhr ich gestern los, rauf auf die A7, durch Kieler Baustellen, an Schafen und zotteligen Rinderherden vorbei, bis ich vor dem gelben Ortsschild stand: Kalifornien, Gemeinde Schönberg, Kreis Plön. Das amerikanische Kalifornien ist mit 40 Millionen Bewohnerinnen und Bewohnern der bevölkerungsreichste Bundesstaat – in diesem Örtchen an der schleswig-holsteinischen Ostseeküste leben gerade mal 500 Menschen. Was ist hier so los? 

Bei meiner Ankunft jedenfalls keine Spur von Sunshine State oder "It never rains in Southern California": Es pladdert bei 13 Grad. Mit aufgestellter Kapuze laufe ich durch den Ort. Alles wie ausgestorben: Campingplatz, Eisdiele und Minigolfanlage sind geschlossen. Auch am Meer ist kaum jemand zu sehen. Zwei Paare in Steppjacken und ein Golden Retriever scheinen gerade angekommen zu sein, eine der Frauen sagt: "Hier sind wir! Mal eben in Kalifornien – ganz ohne Jetlag."  

© ZON

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Eine junge Frau, die über den Deich eilt, stellt sich als Kalifornienfan heraus. "Ich mag die Ruhe!", sagt Kathrin Vogel aus Bielefeld. Seit ihrer Kindheit komme sie in den Ferien her, mit Livemusik und Food-Truck-Festivals sei inzwischen einiges mehr los als früher.  

Hinter dem Deich arbeitet Inge Maier aus Kiel im Garten neben ihrem weißen Ferienhäuschen, 45 Quadratmeter klein. Vor 60 Jahren hätten sie und ihr Mann es gebaut, erzählt die Seniorin. Nachbarn hätten ähnliche Häuser inzwischen für mehrere hunderttausend Euro zum Verkauf angeboten. Neben den gestiegenen Immobilienpreisen gebe es noch ein paar weitere Aufregerthemen im Ort: Der Hundestrand werde langsam zu klein. "Die Touristen kommen heute nicht mehr mit einem, sondern mit drei Hunden her", sagt Frau Maier. Und dann sei noch die Sache mit dem Bauprojekt "sehr schade". 

An einigen Gartenzäunen in Kalifornien findet man dazu Schilder: "Kalifornien soll besonders bleiben" steht drauf. Der QR-Code darunter führt zu der Seite einer Initiative, die sich gegen den Bau eines Hotelkomplexes an der Promenade einsetzt.   

Man habe sich bei dem Projekt inzwischen etwas angenähert, versichert mir Kaliforniens Bürgermeister Peter Kokocinski (SPD), mit dem ich später telefoniere. Neben dem Hotelprojekt soll Kalifornien in den kommenden Jahren etwas modernisiert, zum Beispiel einige Straßen verkehrsberuhigt werden. "Ein neues Silicon Valley entsteht hier nicht, keine Sorge, der Charakter des Ortes wird erhalten!" 

Ein paar Gemeinsamkeiten hätten das deutsche und das amerikanische Kalifornien schon, sagt Kokocinski. Zwar gebe es hier keine Wälder, die brennen könnten, aber die Auswirkungen des Klimawandels seien auch an der Ostsee spürbar. "Letztes Jahr hatten wir hier einen Jahrhundertsturm, und die Hochwasserlagen sind in den vergangenen zehn Jahren insgesamt extremer geworden." 

Und noch eine Gemeinsamkeit: das gelbe Ortsschild von Kalifornien. Kokocinski hat es vor Jahren Ed Lee geschenkt, dem früheren Bürgermeister von San Francisco, als dieser Schleswig-Holstein besuchte – Kiel ist die Partnerstadt. Nun steht das Schild in einer US-kalifornischen Glasvitrine im Rathaus.  

Zum Abschluss ein Spaziergang am weißen Sandstrand. Was ist das da im Wasser?! Eine Robbe? Ein Wal? Brille auf: nein. Nur ein Haubentaucher. Ich laufe noch eine Weile, bis zum nächsten Ort. Sein Name: Brasilien. Was auch sonst ... 

Bis morgen!   

Ihre Viola Diem 

Wollen Sie uns Ihre Meinung sagen, wissen Sie etwas, worüber wir berichten sollten? Schreiben Sie uns eine E-Mail an hamburg@zeit.de.

WAS HEUTE WICHTIG IST © Marcus Brandt/​PA

Der Erste Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) hat die unionsgeführten Länder dafür kritisiert, dass sie die Nutzung des biometrischen Datenabgleichs blockieren. Sie würden damit die Terrorbekämpfung erschweren, so Tschentscher. Beim biometrischen Datenabgleich werden Körpermerkmale und Verhaltensweisen zur Identifikation genutzt, etwa durch Videoüberwachung. Das Sicherheitspaket war von der Ampelregierung im Bundesrat beschlossen, aber von unionsgeführten Ländern bei der Ministerpräsidentenkonferenz abgelehnt worden.

Die Gewerkschaft der Polizei hat mehr Personal für Einsätze an sogenannten Kriminalitätsschwerpunkten gefordert, nachdem es in den vergangenen Tagen und Wochen immer wieder Verletzte und Tote durch Schüsse oder Messerstiche gegeben hatte. Bekannte Treffpunkte Krimineller müssten regelmäßiger kontrolliert werden. Unterstützung kommt von der CDU. Fraktionschef Dennis Thering fordert, die zuständigen Dienststellen im Landeskriminalamt und bei der Staatsanwaltschaft müssten verstärkt werden, sodass laufende Ermittlungen schneller abgeschlossen und kriminelle Strukturen nachhaltig aufgedeckt werden können.

In aller Kürze

Der FC St. Pauli spielt heute um 18 Uhr im Pokal gegen RB Leipzig. Schon vor dem Spiel gab es einige Kritik, denn die Hamburger nehmen für die Reise nach Sachsen das Flugzeug. Die neue Einsatzzentrale der Polizei hat Richtfest gefeiert, in zwei Jahren soll das Gebäude in Alsterdorf in Betrieb genommen werden können.

THEMA DES TAGES Aufgeweckt und ausgeflogen

Ein psychisch labiler Mann aus Afghanistan wird abgeschoben, obwohl er in Obhut der Kirche ist. Steht das Kirchenasyl in Hamburg vor dem Aus? ZEIT:Hamburg-Autor Tom Kroll hat sich den Fall angeschaut.

Montag, 30. September, gegen 1.30 Uhr. An der katholischen Pfarrei Heilige Elisabeth in Bergedorf fahren Streifenwagen und ein Reisebus vor. Fast ein Dutzend Beamte steigt aus, Taschenlampen leuchten im Dunkeln. Auch ein Übersetzer, ein stellvertretender Referatsleiter und eine Sachbearbeiterin des Amtes für Migration sind vor Ort, so lässt es sich rekonstruieren. Ein Schlüsseldienst öffnet die Tür, danach verschaffen sich die Männer und Frauen Zutritt zu einem kleinen, freundlich eingerichteten Zimmer, in dem ein Mann im Bett liegt. Sein Vorname lautet Javid. Sein Nachname soll auf seinen Wunsch nicht veröffentlicht werden. Nachdem sein Asylantrag abgelehnt worden war, hat er von der Gemeinde Kirchenasyl erhalten. 

"Ich durfte nur noch kurz mit ihm sprechen", sagt der Diakon Andreas Petrausch, Javids Seelsorger, der sofort zum Einsatzort fährt. Bei einem Termin Mitte Oktober in den Räumen des Erzbistums Hamburg in St. Georg erzählt er davon. "Javid war durcheinander und wie versteinert." Während des Gesprächs hätten zwei "grimmig schauende Polizeibeamte hinter dem Mann" gestanden, erzählt Petrausch. "Wie einen Kriminellen" hätten sie Javid dann in den Bus gesetzt. Sie fuhren zum Flughafen nach Frankfurt am Main; Javid wurde mit dem Linienflug nach Göteborg in Schweden geflogen. Ohne Geld sei er dort angekommen, in der Eile habe er seine Medikamente in Hamburg vergessen. So berichtet es Petrausch, der mit Javid weiter in Kontakt steht und von ihm auch die Erlaubnis hat, mit Journalisten über den Fall zu sprechen.

40 Jahre lang ließen Hamburger Behörden das Kirchenasyl unangetastet. Doch intern, so heißt es aus Kreisen der Innenbehörde, schwelte ein Streit mit den beiden großen Kirchen über die Rechtmäßigkeit. Dieser Streit ist nun eskaliert.

Was sich die Seiten gegenseitig vorwerfen und warum der psychische Zustand von Javid ein Argument der Kirche war, ihn in Hamburg zu behalten, lesen Sie auf ZEIT ONLINE.

Zum ungekürzten Artikel

DER SATZ © Bertrand Guay/​AFP/​Getty Images

"Autos können verrückt machen. Sie töten."

In Paris hat ein SUV-Fahrer einen 27-jährigen Radfahrer überfahren und getötet – offenbar mit Absicht. Radfahrverbände fordern nun drastische Maßnahmen gegen "motorisierte Gewalt", denn die gebe es tausendfach auf Frankreichs Straßen, schreibt ZEIT ONLINE-Autorin Annika Joeres. Den ganzen Artikel lesen Sie hier.

DARAUF KÖNNEN SIE SICH FREUEN

Am Reformationstag (31.10.) laden 47 Hamburger Museen bei "Seeforfree" zu kostenlosen Ausstellungsbesuchen ein. Neben der Möglichkeit, die Dauer- und Sonderausstellungen anzuschauen, bieten die Museen ein umfangreiches Programm an. Hier finden Sie alle teilnehmenden Museen. Sie haben auch die Möglichkeit, sich auf der Website eine Museumstour zusammenzustellen.

MEINE STADT Hamburgs bunte Vielfalt © Gaby Klaas HAMBURGER SCHNACK

Dienstagabend in der S1. Ein stark lallender, blendend gelaunter Mann erzählt Geschichten. "Kennsu Daniel, den Elbschlosskellner? Vor 35 Jahren binnich da zum ersten Mal rein. Fragt er: ›Was kannich dir Gutes tun?‹ Sag ich: ›Ein Bier, bidde.‹ Sagt er: ›Nimmsu ma zwei.‹ Sag ich: ›Hä, wieso?‹ Sagt er: ›Zur eigenen Sicherheit.‹ So ham wir uns kenngelernt, seitdem sind wir Freunde."

Gehört von Oskar Piegsa

DIE HEUTIGE AUSGABE ZUM VERTIEFTEN LESEN

Aufgeweckt und ausgeflogen (Z+) – Ein psychisch labiler Mann aus Afghanistan wird abgeschoben, obwohl er in Obhut der Kirche ist. Steht das Kirchenasyl in Hamburg vor dem Aus? 

"Autos können verrückt machen. Sie töten" (Z+) – In Paris überfährt ein SUV einen Radfahrer – offenbar absichtlich. Der 27-Jährige stirbt. Nun fordern Radfahrverbände drastische Maßnahmen gegen "motorisierte Gewalt".


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