Peter Tschentscher will wieder Bürgermeister werden, Fliegerbombe im Schanzenviertel entschärft, HSV-Stürmer Glatzel fällt lange aus, Und: Wo autonome Autos fahren.
14. Oktober 2024, 12:40 Uhr
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© Jewgeni Roppel für DIE ZEIT © Florian Thoss für DIE ZEITLiebe Leserin, lieber Leser,
es ist schon eigenartig, was alles zur Routine werden kann.
Am Samstagnachmittag kam unser Postmann auf dem Bürgersteig angeradelt, ein freundlicher, stets lächelnder Mann mit Brille. Heute habe er nichts für uns dabei, sagte er, er müsse sich auch ein bisschen beeilen, die Nachbarn hätten erzählt, da vorne (er deutete die Straße hinunter) sei eine Fliegerbombe gefunden worden. Vielleicht werde heute noch evakuiert. Dann schob er schnell ein paar Briefe in Schlitze, und weg war er.
Ach, eine Bombe, sagte meine Tochter. Schon wieder.
Dann geht die Maschinerie los. In diversen Chatgruppen verbreiten sich schnell Screenshots aus der Nina-Warn-App (Weltkriegsbombe bei Bauarbeiten gefunden), Freunde rufen an, ob man jetzt rausmüsse (nein, nur wer 300 Meter oder näher an der Fundstelle woht), man bietet Unterschlupf an, die Oma meldet sich.
Wenn man in Hamburg eine große Baustelle in der Nähe hat (in unserem Fall ist es jene an der Grundschule Sternschanze), muss man wohl damit rechnen, dass immer wieder Fliegerbomben aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden werden. Die letzte entdeckten Bauarbeiter (in derselben Baustelle) erst ein Jahr zuvor.
21.07 Uhr, ein Polizeibus schiebt sich blinkend in unsere Straße, man lupft verstohlen die Vorhänge, durch die Straßen hallt es in blechernem Lautsprecher-Sound: "Sie befinden sich im Warnradius und sind verpflichtet, sich luftschutzmäßig zu verhalten. Halten Sie Fenster und Türen geschlossen", Vorhang wieder vor, Polizeibusse ab jetzt alle 10 Minuten. 22.07 Uhr: "Ab sofort darf sich niemand mehr im Freien aufhalten." 22.40 Uhr: "Die Entschärfung erfolgt in Kürze."
© ZONNewsletter
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4.500 Menschen wurden am Samstag spätabends noch aus ihren Häusern geholt, auch die Bewohner eines Seniorenheims. U-Bahnen und S-Bahnen fuhren eine Weile nicht zur Sternschanze, Helfer bauten eine Notunterkunft im Gymnasium Allee an der Max-Brauer-Allee auf, Polizisten schickten Partygäste aus den Kneipen und Restaurants hinaus.
Ob wir auch wegmüssen, fragen die Kinder irgendwann. Und wieso da überhaupt bei uns in der Nähe eine Bombe liegt. Und dann erklärt man, dass es eine aus einem längst vergangenen Krieg ist, die ein Flugzeug abgeworfen hat, aber die nur durch einen Defekt nicht explodiert ist. Wäre sie es doch, wohnten wir heute vielleicht nicht in diesem Haus. Ein Krieg, der 80 Jahre her ist, dessen Überreste aber heute noch ein ganzes Viertel in die Luft blasen könnten. Gut, den letzten Satz verkneift man sich (die Kinder sollen ja langsam schlafen) und sagt stattdessen: Macht euch keine Sorgen, die Hamburger Bombenentschärfer sind super. (Aber denkt nicht dran, einer von ihnen werden zu wollen!)
0.04 Uhr: "Die Fliegerbombe in der #Sternschanze konnte erfolgreich entschärft werden!", schreibt die Feuerwehr auf X. Der letzte Polizeibus fährt durch die Straße, "Die Maßnahmen sind aufgehoben", aus der Kneipe nebenan jubelt es. Und dann freut man sich kurz, über sein vollständig unzerstörtes Viertel. Und geht ins Bett.
Ich wünsche Ihnen einen schönen Tag!
Ihre Maria Rossbauer
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WAS HEUTE WICHTIG IST © Georg Wendt/dpaDie Hamburger SPD hat am Wochenende den Ersten Bürgermeister Peter Tschentscher zum Spitzenkandidaten für die Bürgerschaftswahl gemacht. Eine Landesvertretendenversammlung setzte den 58-Jährigen im Congress Centrum Hamburg mit 97,3 Prozent ihrer Stimmen auf Platz eins der Landesliste. Die Listenplätze zwei bis vier gingen wie schon für die Wahl 2020 an Bürgerschaftspräsidentin Carola Veit, an Fraktionschef Dirk Kienscherf und an die Parteivorsitzende und Wirtschaftssenatorin Melanie Leonhard. Die SPD regiert in Hamburg seit 2011 durchgängig, erst mit dem damaligen Bürgermeister und heutigen Bundeskanzler Olaf Scholz an der Spitze, seit 2018 mit Peter Tschentscher, seit 2015 in einer Koalition mit den Grünen. Die Bürgerschaftswahl findet am 2. März 2025 statt.
Die Polizei hat die Suche nach dem vermissten Hamburger Studenten Aurel S. vorerst beendet. Der 19-Jährige war während einer Party auf einem Campingplatz an der Ilmenau in Melbeck im Landkreis Lüneburg in der Nacht zum Samstag spurlos verschwunden. Er war offenbar stark alkoholisiert. Über 100 Einsatzkräfte der Feuerwehr, vom Rotem Kreuz und der DLRG suchten bereits nach ihm, unter anderem mit Booten auf der Ilmenau. Derzeit gebe es keine neuen Hinweise auf den Verbleib des jungen Mannes, sagte ein Polizeisprecher, es sei von einem Unglücksfall auszugehen. Hinweise auf ein Gewaltdelikt gebe es nicht. Sollten sich neue Hinweise ergeben, werde es weitere Aktionen geben.
Der Hamburger SV muss in den kommenden Monaten auf seinen erfolgreichsten Stürmer verzichten. Robert Glatzel erlitt im Testspiel gegen den dänischen Erstligisten Aarhus GF einen Sehnenabriss im Hüftbereich und muss operiert werden, wie der Club am Wochenende nach genaueren Untersuchungen mitteilte. Der 30-Jährige schoss in dieser Saison bereits sieben Tore und wurde in der vergangenen mit 22 Treffern Torschützenkönig. Nun wird diskutiert, wer Glatzel ersetzen soll. Als potenzielle Kandidaten beim Fußball-Zweitligisten gelten Davie Selke und Ransford Königsdörffer.
In aller Kürze• Die Hamburger Linke geht mit der Fraktionsvorsitzenden Cansu Özdemir an der Spitze in die Bürgerschaftswahl im nächsten Jahr. Die 46 Jahre alte Politikerin wurde am Wochenende auf dem Parteitag mit 89,6 Prozent der Stimmen gewählt • Knapp 2.000 Anhänger der als extremistisch eingestuften Organisation "Muslim Interaktiv" haben am Samstag in St. Georg demonstriert. Sie forderten auf Plakaten unter anderem ein "Kalifat im Nahen Osten" und riefen immer wieder "Allahu akbar", die Polizei sprach jedoch insgesamt von einem friedlichen Verlauf • In einer Asylbewerberunterkunft in Hamburg-Billbrook hat es in der Nacht zu Sonntag gebrannt. Die Bewohner konnten sich nach Angaben der Feuerwehr rechtzeitig in Sicherheit bringen, zur Ursache des Feuers und zur Höhe des Schadens ist noch nichts bekannt.
AUS DER HAMBURG-AUSGABE Bitte gib mir nur ein "Oh!"Wir sind Helden, Seeed, Boy, Revolverheld – all diese Bands gingen aus dem Popkurs an der Hochschule für Musik und Theater hervor. Seit 40 Jahren lernen junge Musiker hier, ihren eigenen Sound zu finden. ZEIT:Hamburg-Autorin Franziska Herrmann, selbst Absolventin, begleitete den aktuellen Jahrgang. Lesen Sie hier einen Auszug aus ihrem Artikel:
An den Mendelssohn-Saal in der Hochschule für Musik und Theater an der Außenalster erinnere ich mich noch gut. Dunkle Holzvertäfelung, goldene Kronleuchter, Deckengemälde mit Engeln. In diesem Saal würde man ein Streichquartett erwarten und Menschen in dezenter Abendgarderobe. Stattdessen sehe ich hier an einem Montag im März Hoodies, Plateauschuhe und bunt lackierte Fingernägel. In dem historischen Saal beginnt heute der jährliche Popkurs Hamburg, nun schon zum 40. Mal. Keine vergleichbare Ausbildung in Deutschland hat so eine lange Tradition wie diese. Und kaum eine hat so viele Stars hervorgebracht. Zu den Absolventen zählen Wir sind Helden, Revolverheld, Boy, Ute Lemper, Gisbert zu Knyphausen, Johannes Oerding und Seeed.
In diesem Jahr sind 50 junge Musiker und Musikerinnen angereist. Sie kommen aus Städten wie Hannover, Wien und Bargteheide. Noch kennt keiner von ihnen einen anderen. 38 Tage lang haben sie nun Zeit, um miteinander zu jammen und zu proben, aufgeteilt in zwei Kurseinheiten im März und im August. Berühmt ist danach niemand, aber später kann viel passieren. Wenn es gut läuft, finden hier Bands zusammen, die den Popkurs überdauern. Eine Band ist wie eine Familie: Man verbringt viel Zeit miteinander und kommt sich dabei näher, als man vielleicht will. Doch in einer Band sucht man sich die anderen selbst aus. Und wenn das Zusammenspiel harmoniert, erschafft man etwas, das – weit über die eigene Familie hinaus – für viele Menschen ein Ort der Zuflucht werden kann.
Vor neun Jahren wurde auch ich hier ausgebildet. Ich war damals neu in Hamburg, hatte ein erstes kleines Konzert gespielt und die für die Bewerbung geforderten drei eigenen Songs in der Einzimmerwohnung eines Bekannten eingesungen. Gegen Nachmittag am 31. Dezember steckte ich den Umschlag mit der selbst gebrannten CD unter dem Türschlitz der Hochschule durch. Ein paar Wochen später hielt ich die Einladung zum Vorsingen in der Hand. Damals saß ich selbst mit angehaltenem Atem unter den musizierenden Deckenengeln.
In diesem Jahr bin ich wiedergekommen, diesmal als Journalistin. Ich wollte wissen: Wer sind die jungen Talente, die es 2024 in den Popkurs zieht? Was beschäftigt sie, und welche Hoffnungen tragen sie in sich? Was bewegt sie dazu, Musik zu machen?
Wie sich das Leben der Teilnehmer während des Countdowns bis zum Abschlusskonzert des Popkurses entwickelt, lesen Sie weiter in der ungekürzten Fassung auf ZEIT ONLINE.
DER SATZ © Cassidy Araiza für DIE ZEIT"Ein Roboter wird den Menschen Zeit schenken. Er wird viel besser fahren, weil er immer hellwach ist. Er wird Geld sparen, weil Taxis, Busse und Lastwagen keine Fahrer mehr brauchen."
Robotertaxis befördern in den USA und in China Menschen. In Hamburg fahren immerhin schon die ersten VW-Busse im Testbetrieb und Shuttles, die der Rhein-Main-Verkehrsverbund derzeit ausprobiert, autonom durch die Straßen. Wieso aber ist diese Technik in Deutschland nicht längst Standard? Max Hägler, Nicolas Killian, Tobias Dorfer und Jens Mühling haben in einer großen Reportage Antworten gesucht. Lesen Sie sie auf ZEIT ONLINE.
DAS KÖNNTE SIE INTERESSIERENIm Rahmen der Hamburger Woche der Pressefreiheit sprechen am Dienstag, dem 15. Oktober, um 18 Uhr, in der Bucerius Law School die georgische Journalistin und Free-Media-Award-Preisträgerin Nastasia Arabuli und die in Italien lebende Autorin und Journalistin Petra Reski über die Pressefreiheit als eine der tragenden Säulen der Demokratie. Der Eintritt ist frei, eine vorherige Anmeldung ist erforderlich.
"Journalism is not a Crime", Free Media Lecture 2024, Dienstag, 15. Oktober, 18 Uhr, Bucerius Law School, Moot Court, Jungiusstraße 6, Anmeldung und weitere Informationen hier
MEINE STADT Polarlichter über Hamburg (in der Nacht zum Freitag) © Juli Husmann HAMBURGER SCHNACKIm Jenischpark frisst ein Hund Gras und lässt sich viel Zeit dabei. Sein Herrchen ungeduldig: "Jackson, jetzt komm. Du bist ein Hund und keine Kuh!"
Gehört von Jochen Plock
DIE HEUTIGE AUSGABE ZUM VERTIEFTEN LESENBitte gib mir nur ein "Oh!" (Z+) – Wir sind Helden, Seeed, Boy, Revolverheld – all diese Bands gingen aus dem Popkurs an der Hochschule für Musik und Theater hervor. Seit 40 Jahren lernen junge Musiker hier, ihren eigenen Sound zu finden. Franziska Herrmann, selbst Absolventin, begleitete den aktuellen Jahrgang
Einfach mal loslassen (Z+) – Robotertaxis fahren in den USA und in China schon ganz normal auf den Straßen. Wieso eigentlich nicht in Deutschland?
In dicken Karren zum Kalifat (Z+) – Sie posen mit ihren Autos, dann rollen sie den Gebetsteppich aus: Wer sind die jungen Islamisten, die in Hamburg auf die Straße gehen? Eine Recherche in Steilshoop und auf den Straßen von Mümmelmannsberg
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