Heute ist wieder Klimastreik, Bewährungsstrafe für Lkw-Fahrer, Seebrücke in Timmendorfer Strand eröffnet, Wie schön ist Pilzesuchen, Gastrokritik: das Kebab Bey.
20. September 2024, 13:20 Uhr
Ihr Browser unterstützt die Wiedergabe von Audio Dateien nicht. Download der Datei als mp3: https://zon-speechbert-production.s3.eu-central-1.amazonaws.com/articles/ffdf5d64-f012-4111-9ebb-1992f77084c1/full_9d8a081b329c3d3e9e654b1be891b97d242f3e72f33869f04c64e118008e46d7235b49d623053c3722c9071244fea043.mp3 ArtikelzusammenfassungVor 50 Jahren wurde die Köhlbrandbrücke eröffnet, doch heute ist sie marode und umstritten. Die Debatte um ihren Zustand zeigt, dass hinter den Klagen über die Brücke auch Interessen an einem Neubau für größere Schiffe stecken. Trotz Baumängeln und Pfusch am Bau muss die Brücke weiterhin den Verkehr aushalten. In anderen Nachrichten: Fridays for Future ruft zu einem globalen Klimastreik auf, ein Lastwagenfahrer wird wegen fahrlässiger Tötung verurteilt und ein Architekturbüro erhält einen Preis für gelungene Dachaufstockungen in Hamburg.
Dies ist ein experimentelles Tool. Die Resultate können unvollständig, veraltet oder sogar falsch sein.Fanden Sie die Zusammenfassung hilfreich?
Send
Diese Audioversion wurde künstlich erzeugt.
Die Audioversion dieses Artikels wurde künstlich erzeugt. Wir entwickeln dieses Angebot stetig weiter und freuen uns über
Ihr Feedback.
© picture alliance/dpa | Georg Wendt © Florian Thoss für DIE ZEITLiebe Leserin, lieber Leser,
heute vor genau 50 Jahren wurde die Köhlbrandbrücke eröffnet, mit Bundespräsidentenbesuch, 150.000 Fußgängern und Gedenkmünze. Damals war das eine große Sache. Und heute, sollte man den Jahrestag feiern?
Das ist wahrscheinlich eine Frage der Perspektive. Es geht um eine Straßenbrücke, aber die Köhlbrandbrücke gehört als Hafenquerung in die Welt der Seeschifffahrt. Die erlaubt sich für ihr Gerät traditionell nur einen Moment der Sentimentalität: Eine Schiffstaufe mit Sekt und Patin ist okay, aber wenn ein Frachter wenig später technisch überholt und nicht mehr profitabel ist, kommt er auf den Schrott.
Ich habe die Debatte um die Köhlbrandbrücke oft als unehrlich empfunden, weil hinter den Klagen über den Zustand der Brücke so überdeutlich ein zweites Motiv aufschien: dass sie endlich wegsolle, damit größere Schiffe als heute den Köhlbrand hinab zum Containerterminal Altenwerder fahren könnten – und womöglich darüber hinaus, zu neuen, noch zu schaffenden Kaianlagen, an die ein Teil der Hafenpolitik erstaunlicherweise trotz aller Rückschläge glaubt. Aber wahrscheinlich war diese Unehrlichkeit unvermeidlich, weil die unsentimentale Sicht der Nautiker an Land, in der Welt der "Wahrzeichen" und Baudenkmäler, einfach nicht zu vermitteln ist.
Vielleicht kann man zum 50. Jahrestag aus Festlandperspektive so viel sagen: Wäre die Köhlbrandbrücke ein Mensch, dann hätten die Hamburger ihm übel mitgespielt. Da waren die Baumängel am Anfang, durchaus auch aus übertriebener Sparsamkeit heraus. "Ausgehungert" sei die Brücke, sagte mir einmal ein Ingenieur, womit er meinte, dass ihre viel bewunderte schlanke Form sich aus Sicht der Zeitgenossen gut mit dem Umstand ergänzte, dass Stahl ein teures Baumaterial ist und in diesem Fall sparsam bis an die Grenze des Sinnvollen eingesetzt wurde. Andere Mängel entstanden durch Pfusch am Bau: Die Betonkonstruktion der beiden Rampen ist marode, weil minderwertiges Material zum Einsatz kam.
© ZONNewsletter
Elbvertiefung – Der tägliche Newsletter für HamburgErfahren Sie aus der Redaktion der ZEIT, was in Hamburg wichtig ist – prägnant, persönlich und pointiert, jeden Werktag um 6 Uhr
Mit Ihrer Registrierung nehmen Sie die Datenschutzerklärung zur Kenntnis.
Vielen Dank! Wir haben Ihnen eine E-Mail geschickt.Prüfen Sie Ihr Postfach und bestätigen Sie das Newsletter-Abonnement.
Falls nun jemand meint, ein so krankes Bauwerk müsse schonend behandelt werden: Für die Köhlbrandbrücke kam es anders. Was sie im Lauf der Jahre auszuhalten hatte, überstieg bei Weitem die Grenze der Belastungen, für die sie konstruiert worden war. Lastwagen wurden größer und schwerer, als die Ingenieure der 1970er-Jahre es erahnten. Chancen und Risiken einer Sanierung wurden nie ernsthaft geprüft. Die Gewichtsbeschränkungen für Lkw, die Fachleute schon vor Jahren empfahlen, gelten bis heute nicht. Auch der Expertenvorschlag, den Schwerlastverkehr auf den inneren beiden Fahrspuren abzuwickeln, die weniger geschädigt sind als die äußeren, wurde bis heute nicht umgesetzt. Es ist, als sollte die Brücke unbedingt verschlissen werden.
Eine Pointe dieses rücksichtslosen Umgangs ist, dass die alte Brücke nun wohl länger halten muss, als es bislang möglich zu sein schien. Denn die Hamburger haben in dem Bestreben, ihre Hafenquerung durch ein besonders großartiges Bauwerk zu ersetzen, mit dessen Entwicklung zu viel Zeit vergeudet. Die Köhlbrandbrücke hat noch viele harte Jahre – und mindestens noch ein rundes Jubiläum – vor sich, bis sie endlich auf den Schrott darf.
Haben Sie einen schönen Tag!
Ihr Frank Drieschner
Wollen Sie uns Ihre Meinung sagen, wissen Sie etwas, worüber wir berichten sollten? Schreiben Sie uns eine E-Mail an hamburg@zeit.de.
WAS HEUTE WICHTIG IST © Marcus Brandt/dpaFridays for Future hat zu einem erneuten globalen Klimastreik aufgerufen, gestartet wird heute um 14 Uhr auf der Willy-Brandt-Straße in der Innenstadt. Ziel ist, damit den Druck auf die Politik zu erhöhen, um die Bekämpfung der Klimakrise und damit den Ausstieg aus Kohle, Öl und Gas verstärkt in Angriff zu nehmen. Für Hamburg erwarten die Anmelder rund 18.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer, unser Bild zeigt Demonstranten auf der letzten großen Demonstration in Hamburg im Mai 2024.
Mehr als ein Jahr nach einem tödlichen Unfall mit einem Radfahrer hat das Amtsgericht Altona einen Lastwagenfahrer wegen fahrlässiger Tötung verurteilt. Der 68-Jährige bekam eine Haftstrafe von zehn Monaten auf Bewährung, wie eine Gerichtssprecherin mitteilte. Außerdem muss er 2.500 Euro bezahlen und darf zwei Monate lang nicht Auto fahren. Bei dem Unfall am 29. August 2023 hatte ein 15-Jähriger tödliche Verletzungen erlitten. Laut Anklage war der Lkw-Fahrer mit seinem Gespann von der Osdorfer Landstraße auf einen für Lastwagen nicht zugelassenen Supermarktparkplatz eingebogen. Dabei hatte er den jungen Radfahrer erfasst und überrollt. Zudem habe er die vorgeschriebene Schrittgeschwindigkeit überschritten und den 15-Jährigen "aus vermeidbarer Unachtsamkeit übersehen", hieß es. Der Jugendliche starb noch an der Unfallstelle. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.
Das Architekturbüro "Trutz von Stuckrad Penner Architekten" hat gestern den Hamburger Preis für gelungene Dachaufstockungen 2024 erhalten. Mit dem Preis zeichnet die Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen vorbildliche Dachaufstockungen in Hamburg aus. Durch das Gewinnerprojekt, eine zweigeschossige Aufstockung eines Wohngebäudes in der Mehtfesselstraße in Eimsbüttel sind unter anderem 23 neue Wohnungen entstanden. Das Büro erhält ein Preisgeld in Höhe von 7.500 Euro.
In aller Kürze• Im Jahr 2024 sind in Hamburg bislang zwölf Menschen bei Badeunfällen gestorben. Bis Mitte September gab es damit genauso viele Todesfälle wie im Vorjahreszeitraum, deutschlandweit vermeldete die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft mehr Badetote als im Vorjahr • Wegen gewerbsmäßiger Hehlerei und schweren Bandendiebstahls hat die Polizei am Donnerstag in Hamburg, Oberhausen, Gelsenkirchen, Magdeburg und Duisburg zahlreiche Privathäuser und Geschäftsräume durchsucht. Es gehe laut Duisburger Staatsanwaltschaft um illegalen Handel mit Waren aus der Elektronikbranche, vor allem um "sehr viele hochpreisige Laptops" • Nach fast fünf Jahren Bauzeit und mehrfach verschobenen Terminen für die Eröffnung soll nun heute um 17 Uhr die neue Seebrücke in Timmendorfer Strand offiziell eröffnet werden. Ab 18 Uhr soll eine große Party unter anderem mit dem Sänger Max Giesinger steigen, gegen 22.00 Uhr ist ein großes Feuerwerk über der Seebrücke geplant
AUS DER HAMBURG-AUSGABE © Thomas Aichinger/ddp Wer Pilze sucht, findet GeschichtenDie Äste knacken, das Laub raschelt, und dann entdeckst du einen Pfifferling. Es gibt nichts Schöneres, schreibt die Hamburger Schriftstellerin Nefeli Kavouras. Lesen Sie hier einen Auszug aus ihrem Artikel über das Pilzesuchen:
Vor einigen Jahren begannen viele Kinder und Jugendliche plötzlich aufmerksamer durch die Welt zu gehen. Das erfüllte mich mit Sorge. Sie spielten "Pokémon Go" und scannten mit ihren Handykameras die Umgebung, um kleine Kreaturen zu finden, die sich dort versteckten und auf ihren Bildschirmen sichtbar wurden. Ich fragte mich: Sind diese Jugendlichen die Pilzsammler von morgen?
Pilzesammeln ist die Gamification des Waldspaziergangs. Als Kind sprach ich nicht vom Pilzesammeln, sondern vom "Pilzefangen", und manchmal rutscht mir diese Formulierung heute noch raus. Es ist ähnlich wie bei "Pokémon Go", nur ist es eine sinnliche Erfahrung und im besten Fall auch eine kulinarische. Doch wer gerne Pilze sucht, möchte nicht, dass andere ebenfalls damit anfangen. Sie könnten einem schließlich das Beste wegschnappen.
Pilzesammeln, das geht so: Du schreitest ehrfürchtig mit deinem leeren Korb durchs Unterholz, zum Beispiel im Sachsenwald am Stadtrand von Hamburg. Während du versehentlich durch ein Spinnennetz läufst, malst du dir aus, wie du die Pilze später zubereiten könntest: In einer Weißweinsoße mit Pasta? In einem Omelett mit Knoblauch? Als Bruschetta oder ganz klassisch als Pilzsuppe? Du stöhnst auf, wenn du einen Pilz siehst, den du stehen lassen musst, weil du nicht weißt, ob er essbar ist. Du läufst weiter mit der Angst, eine Marone übersehen zu haben. Du ärgerst dich über abgeschnittene Pilzstämme, denn andere waren vor dir da. Bis es endlich so weit ist und dein Herz kurz stehen bleibt.
Dann hältst du den Pilz in der Hand und hoffst darauf, mehr zu finden. Du läufst im Kreis, denn manchmal erspähst du gleich noch einen. Diese Hoffnung wird zu einer Sucht. Du verfällst dem Pilzfieber. Ja, Pilzfieber. Ich wundere mich oft über diesen Zustand, wenn ich im Wald bin und alles um mich herum vergesse. Als würden Gedanken und Gefühle keine Rolle spielen, als gäbe es nur einen Modus: "Finde den Pilz!"
Den ganzen Artikel und ein Rezept für eine Waldpilz-Bruschetta finden Sie hier auf ZEIT ONLINE.
DER SATZ © Leonine Distribution GmbH"Ist allein die Autorin Schöpferin, oder entsteht ein Werk erst im Zusammenspiel mit den Illustrationen? Was ist bei einem Kinderbuch bedeutsamer – das Bild oder das Wort?"
Margit Auer ist Autorin der Buchreihe "Die Schule der magischen Tiere", Nina Dulleck hat sie illustriert. Nun gibt es einen Urheberrechtsstreit – wurden die Bücher auch wegen ihrer Zeichnungen so erfolgreich? Katrin Hörnlein, verantwortliche Redakteurin im Ressort für junge Leser der ZEIT, hat sich den Fall angeschaut – den ganzen Artikel lesen Sie hier.
MAHLZEIT – Die GastrokritikDass hier immer etwas los ist, hat sicher auch mit der Lage zu tun. Rund um den Eppendorfer Baum gibt es nicht viele Imbisslokale. Der im Frühjahr eröffnete Kebab Bey (nicht zu verwechseln mit Bey Kebab in Altona) ist aber auch wirklich gut. Man kann für den Streetfood-Effekt an ein paar Tischen auf dem Bürgersteig sitzen – gerade labyrinthisch umschlossen von den Absperrungen der Straßenbauer. Doch hinter dem Tresen ist auch ein behaglicher, mit Stilwillen gestalteter Gastraum (Sichtbeton! Wandbegrünung!), in dem man sich sein Essen servieren lassen kann.
Auf den beiden Dönerspießen rotiert Kalb- und Hühnerfleisch. Ein Hingucker ist der Roboterarm, der selbsttätig Streifen abschneidet. Er macht seine Sache gut; sie sind gleichmäßig dünn und kross. Für die etwas industriell wirkende Würzung kann er ja nichts. Die Beilagen sind, wie man sie kennt, die Einmal-mit-alles?-Palette mit frisch geschnittenen Zutaten. Nicht zu vergessen: sieben Soßen.
Wer kein Fleisch mag, ist mit Falafel und gegrilltem Halloumi gut versorgt. Das Spannendste an Kebab Bey ist ohnehin der eigene Backofen. Man spürt den Unterschied beim Brot und mehr noch bei den knusprigen Pide, die es hier in vielen Varianten gibt, vom Klassiker mit würzigem Hackfleisch bis zu einer Fusion-Variante, die mit Rinderschinken und Gouda belegt ist.
Obacht beim Bestellen: Für die gehobenen Preise bekommt man entsprechende Portionen. Das nette Personal packt zwar gern ein, aber dem frischen Teig tut das Aufwärmen nicht gut.
Michael Allmaier
Kebab Bey, Eppendorfer Baum 41, Eppendorf
DARAUF KÖNNEN SIE SICH FREUENAuf der re:publica Hamburg, einer Konferenz zur digitalen Gesellschaft im Rahmen des Reeperbahn Festivals, können Sie in diesen Tagen zwei Veranstaltungen mit den Leitern des Hamburg-Ressorts der ZEIT besuchen. Heute um 17 Uhr diskutiert Florian Zinnecker mit dem Verkehrssenator Anjes Tjarks über die Mobilitätswende in Hamburg, und am Samstag um 12.30 Uhr gewähren Maria Rossbauer und Florian Zinnecker im Gespräch mit Moderator Götz Bühler einen Blick hinter die Kulissen der Hamburg-Redaktion der ZEIT. Der Eintritt zu beiden Veranstaltungen ist frei.
re:publica Hamburg, 20.9., 17 Uhr + 21.9., 12.30 Uhr, jeweils im Hangar (Outdoor), Festival Village des Reeperbahn Festivals auf dem Heiligengeistfeld
MEINE STADT Traumkulisse – Park Fiction © Cornelia Gregor HAMBURGER SCHNACKMit meinem Enkel spiele ich "Wörter raten". Auf einem Schild an meiner Stirn steht, für mich unsichtbar, das Wort "Schulkind". Das soll ich erraten. "Kann man es essen?", frage ich. Der Achtjährige grinst verschmitzt und sagt: "Eigentlich ja, aber du würdest gewaltigen Ärger bekommen."
Gehört von Karin Koch
DIE HEUTIGE AUSGABE ZUM VERTIEFTEN LESENWer Pilze sucht, findet Geschichten (Z+) – Die Äste knacken, das Laub raschelt, und dann entdeckst du einen Pfifferling. Es gibt nichts Schöneres, schreibt die Hamburger Schriftstellerin Nefeli Kavouras.
Aus der Zauber? (Z+) – "Die Schule der magischen Tiere" ist eine der erfolgreichsten deutschen Kinderbuchreihen. Doch nun gibt es Streit um Geld und Ruhm.
RetroSearch is an open source project built by @garambo | Open a GitHub Issue
Search and Browse the WWW like it's 1997 | Search results from DuckDuckGo
HTML:
3.2
| Encoding:
UTF-8
| Version:
0.7.3