Großes Wasserstoff-Importterminal im Hamburger Hafen geplant, Cum-Ex: Auch Rolle der HSH Nordbank soll untersucht werden, Von Lkw erfasst: 76-Jährige stirbt bei Unfall.
18. November 2022, 10:00 Uhr
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© privat Annika Lasarzik © Maria Feck für DIE ZEIT Liebe Leserin, lieber Leser,Sie können Ihr Büro jetzt in die S-Bahn verlegen. Vorausgesetzt, Sie brauchen nicht viel Platz zum Arbeiten. Denn auf der Linie S2 zwischen Altona und Bergedorf fährt neuerdings immer montags bis freitags der "Ideenzug". Das ist ein Prototyp, mit dem die Deutsche Bahn zeigen möchte, wie der Nahverkehr der Zukunft aussehen könnte. Und in diesem Zug gibt es eine "Co-Working-Area": Ein schmaler Tresen am Fenster, auf dem man Laptops abstellen kann, und dazu gepolsterte Sitzhocker, Steckdosen und WLAN.
Steckdosen! In der Bahn!
Ich weiß, das muss man erst mal sacken lassen. Von außen ist die rollende Utopie an der Farbe zu erkennen, die Waggons sind hellgrau gehalten und nicht knallrot.
Ansonsten achten Sie einfach auf das pinke "Ideenzug"-Logo.
Ob wir die Elbvertiefung in Zukunft wohl öfter aus der S-Bahn schreiben? Ausschließen kann ich das nicht. Jetzt gerade sitze ich zwar in meinem Büro im Helmut Schmidt-Haus, doch manchmal entstehen Teile dieses Letters ganz woanders. Zum Beispiel, wenn wir für Recherchen unterwegs sind und abends ein Interview oder eine Rathaussitzung länger dauert als gedacht. Dann suchen wir uns eben einen einigermaßen ruhigen Platz und hoffen auf gutes Netz und volle Akkus.
Ich habe Ihnen schon vom Elbstrand, aus Hotelzimmern, aus einem Proberaum, von einer Dachterrasse und von einer Nordseeinsel geschrieben. Florian Zinnecker hat die Kolumne in diversen gestrandeten Zügen schreiben müssen, mindestens zweimal in der Elbphilharmonie und einmal im Halteverbot im Auto, weil absolut kein Parkplatz zu finden war, das Editorial aber wirklich dringend fertig werden musste. Maria Rossbauer schrieb mal aus Travemünde und "mit Bier und Breze" im Biergarten vor dem ZEIT-Gebäude, Viola Diem im HSV-Stadion und im Reisebus zwischen (dem amerikanischen) Hamburg und New York.
© ZONNewsletter
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Und Oskar Piegsa doch sicher im Museum, am Rande einer Vernissage?
"Alles nein. Einmal Korrekturlesen im Kino hat mich schon furchtbar gestresst."
An den allermeisten Tagen (oder Nächten) sitzen wir aber natürlich am Schreibtisch. Steckdosen sind schon ein Segen.
Ich wünsche Ihnen ein schönes Wochenende!
Ihre Annika Lasarzik
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WAS HEUTE WICHTIG IST © Marcus Brandt/dpaIm Hamburger Hafen soll das erste große Importterminal für grünen Wasserstoff entstehen. Von 2026 an wollen der US-Industriegasproduzent Air Products und das Energieunternehmen Mabanaft "grünes" Ammoniak nach Hamburg bringen und dieses hier in Wasserstoff und Stickstoff aufspalten. Der Wasserstoff, der als Ersatz für Erdgas dient, soll verkauft werden. Zunächst soll ein 55.000 Tonnen fassendes Ammoniaklager gebaut werden, das durch Importe aus Saudi-Arabien befüllt werden soll. In der Anlage sollen dann jährlich rund 100.000 Tonnen Wasserstoff produziert werden. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne, hier zu sehen mit Seifi Ghasemi, Präsident und Vorstandsvorsitzender von Air Products), sprach bei seinem Hamburg-Besuch von einer Wegmarke für die deutsche Wasserstoffwirtschaft. Die Investitionen für das Terminal wurden auf zunächst 500 Millionen Euro beziffert, sollen später aber auf rund eine Milliarde Euro verdoppelt werden.
Der Auftrag des Parlamentarischen Untersuchungsausschusses (PUA) der Hamburgischen Bürgerschaft zum Cum-Ex-Skandal soll erweitert werden. Der Verfassungsausschuss beschloss am Donnerstag einstimmig, der Bürgerschaft die Zustimmung zu einem entsprechenden Antrag von CDU und Linken zu empfehlen. Dieser sieht vor, nicht mehr nur den Umgang der Behörden mit der Warburg Bank, sondern auch mit der ebenfalls in den Skandal verwickelten ehemaligen landeseigenen HSH Nordbank zu untersuchen. Die HSH sei "ein sehr wichtiger Cum-Ex-Akteur" gewesen, sagte der Obmann der Linken im PUA, Norbert Hackbusch. "Wir müssen aufklären, ob die Behörden das kritisch genug überprüft haben."
Eine 76 Jahre alte Fußgängerin ist in Hamburg-Hammerbrook von einem Lastwagen erfasst und tödlich verletzt worden. Sie sei am Donnerstag meterweit mitgeschleift worden, teilten Polizei und Feuerwehr mit. Die Frau sei noch an der Unfallstelle gestorben. Der Lastwagen hatte laut Polizei an einer Ampel gehalten. Beim Wiederanfahren sei es zu dem Unfall gekommen, nachdem die Frau aus noch ungeklärter Ursache auf die Straße getreten war. Die Ermittlungen zu dem Unfall dauerten noch an.
IN ALLER KÜRZEAb dem Nachmittag kam es gestern im gesamten Bundesgebiet zu Telefonstörungen, zwischenzeitlich fielen die Notrufnummern 110 und 112 aus. Die Ursache der Störung war zunächst nicht bekannt • Über 12.000 Hamburger Haushalte haben 2021 Wohngeld in Form eines Mietzuschusses erhalten. Sie zahlten durchschnittlich 589 Euro Miete und erhielten Unterstützung in Höhe von 224 Euro, teilte das Statistikamt Nord mit • Der erstmals ausgelobte und mit 250.000 Euro dotierte Greve-Preis der Leopoldina ist am Donnerstag in Hamburg an die Physikerin Kerstin Volz und den Physikochemiker Jürgen Janek verliehen worden. Beide wurden wegen ihrer grundlegenden Erkenntnisse zu wiederaufladbaren Batterien geehrt • Die Vorsitzende des Hamburger Hafenlogistikers HHLA, Angela Titzrath, ist neue Präsidentin des Zentralverbands der deutschen Seehafenbetriebe (ZDS) • Die A7 ist bis Montagmorgen um 5 Uhr rund um den Elbtunnel voll gesperrt; Grund dafür sind Bauarbeiten für den Lärmschutztunnel Altona •
Auto-Tunnel unterm Stadtpark
THEMA DES TAGES Der Rächer der EntlaubtenDer CDU-Bürgerschaftsabgeordnete Sandro Kappe ist zum Quälgeist der Hamburger Grünen geworden: Ständig erinnert er sie an ihre eigenen Ansprüche.
Er sei nicht weiter wichtig, schreibt der Abgeordnete. Wichtig seien allein seine Themen. Es sind Sätze wie aus einer fernen Vergangenheit, aus der Frühgeschichte der grünen Partei, als es im Ökolager keine Plakate mit Gesichtern geben durfte, weil damals ja allein die Sache zählte, nicht die Person. Aber die Nachricht wurde dieser Tage geschrieben, als Antwort auf die Bitte um ein Treffen, und der Absender ist nicht bei den Grünen. Er ist in der CDU.
Sandro Kappe, CDU-Bürgerschaftsabgeordneter aus Bramfeld, könnte auf den ersten Blick wie eine kuriose Randerscheinung im Parlamentsbetrieb der konservativen Opposition wirken. Kappe stellt beharrlich Anträge und Anfragen zu Umweltthemen. Wie viele Bäume gefällt und wie viele nachgepflanzt wurden, so etwas will er regelmäßig wissen. Aber auch, wie viel vom bewilligten Geld für Klimaschutz denn nun tatsächlich ausgegeben worden sei. Warum es mit der Dachbegrünung nicht einmal auf den öffentlichen Gebäuden vorangehe. Wo denn der längst versprochene Bericht zur Umsetzung des berühmten Hamburger Klimaplans bleibe. Und so fort.
Mit seinen Anfragen und Reden ist der konservative Abgeordnete zum Quälgeist der Hamburger Grünen geworden. Ständig stößt er sie darauf, dass sie nun zwar mitregieren, aber in der Koalition mit den Sozialdemokraten den eigenen Ansprüchen längst nicht immer gerecht werden. Die grüne Umweltpolitikerin Ulrike Sparr hat ihn kürzlich in der Bürgerschaft wegen seiner ständigen Baumanfragen als "Rächer der Entlaubten" verspottet. Aber hinter verschlossenen Türen reden die Grünen anders über Kappe. Sie sagen: Er hat ja recht.
Sandro Kappe wohnt am Rand des Problemstadtteils Steilshoop. Sein Abgeordnetenbüro hat er mitten in der armutsbelasteten Hochhaussiedlung eingerichtet, unmittelbar neben dem heruntergekommenen Einkaufszentrum, dessen jahrelanger Verfall einer der schwersten Missstände in dieser Nachbarschaft ist. "Die CDU muss dahin gehen, wo es wehtut", sagt er, "nicht dahin, wo’s schön ist."
Wie kommt so einer wie Sandro Kappe zur CDU? Frank Drieschner hat den Politiker auf einem Spaziergang durch Steilshoop begleitet. Warum Kappe sich als Kümmerer versteht, und warum man sich über ihn nicht leicht hinwegsetzen kann, das lesen Sie im ganzen Porträt aus der ZEIT:Hamburg, hier online .
DER SATZ © Martin Rose/Getty Images"Auch wenn Doping im Fußball immer wieder als geringes oder gar nicht existierendes Problem dargestellt wird: Dopingfälle haben Tradition."
Mario Vušković gilt als eines der großen Talente beim HSV. Doch vorerst darf er nicht mehr spielen. In einer Urinprobe, die der 20-Jährige nach dem Training am 16. September abgegeben hatte, wurde Erythropoetin, kurz Epo, festgestellt. Das ist ein Hormon, das die Produktion roter Blutkörperchen anregt. Das Blut kann dadurch mehr Sauerstoff aufnehmen. Laut der Welt-Anti-Doping-Agentur (Wada) zählt Epo zu den "zu allen Zeiten verbotenen Substanzen und Methoden". Vom Deutschen Fußball-Bund (DFB) wurde der Innenverteidiger vorläufig gesperrt. Um Verfahrensfehler auszuschließen, wird noch eine sogenannte B-Probe gemacht. Bis das Ergebnis dieser zweiten Untersuchung vorliegt, ist zweifelsfrei nichts bewiesen. Doch "dass die B-Probe das Ergebnis der A-Probe nicht bestätigt, ist ein sehr seltenes Ereignis", sagt Mario Thevis, Leiter des Instituts für Biochemie an der Deutschen Sporthochschule Köln. Was bedeutet der Dopingverdacht für den HSV? Welche sportlichen Konsequenzen hätte eine dauerhafte Sperre?
Lukas Brems berichtet für ZEIT ONLINE über den jüngsten Verdacht und andere, erwiesene Dopingfälle im Fußball. Seinen Text finden Sie hier.
MAHLZEIT – Die GastrokritikKinfelts
"Auf dem zweiten Bein steht man besser", wäre vielleicht der passende Slogan. Denn so selten ist es nicht, dass von Gourmetrestaurants die Ableger überdauern. Meistens sind das entspannte Bistros, die mehr Gäste ansprechen und das Personal weniger stressen. Als Kirill Kinfelt 2018 seine Weinbar in der HafenCity aufmachte, kannte man ihn noch für das avantgardistische "Trüffelschwein". Mittlerweile steht das Kinfelts allein da, das aber sehr gut. Ein lebhaftes, kleines Lokal mit einer Küche, die breit aufgestellt ist. Man bekommt Kreatives wie die Roulade von der sous-vide gegarten Fjordforelle mit einem scharfen Melonensalat, der erstaunlich gut dazu passt. Aber eben auch ein angenehm dünnes, dafür riesiges Wiener Schnitzel von bester Qualität. Auch die Bratkartoffeln dazu schmecken – wenn man sie rauchspeckig mag. Der joviale Mann, der "betreutes Trinken" anbietet, ist Maximilian Wilm, ein hochdekorierter Sommelier, der wie alle hier ein sympathisches Understatement pflegt, aber erstklassige Weine zur Hand hat und punktgenau empfiehlt. Bedenken sollte man nur, dass die Glaspreise von 5 Euro bis zu einem Vielfachen reichen. Dass in lockerer Umgebung das Geld locker sitzt, gehört zum Geschäftsmodell der Gourmetbistros.
Kinfelts , Am Kaiserkai 56, Hafencity. Tel. 30068369
DARAUF KÖNNEN SIE SICH FREUENEine Kinderbuchpremiere im Literaturhaus für Kinder ab 4 Jahren: Der Schriftsteller Finn-Ole Heinrich und die Illustratorin Tine Schulz stellen ihr zweites Buch mit Bosco Rübe vor, "Bosco Rübe rast durchs Jahr". Der Autor liest, und Tine Schulz wird vor Ort zeichnen.
Montag, den 28. November, 11 Uhr, im Literaturhaus, Schwanenwik 38. Anmeldung erforderlich unter service@literaturhaus-hamburg.de
MEINE STADT Auf in die Nacht © Sedef Pur-Djandaghi HAMBURGER SCHNACKBlättersegen vor der Haustür: Mein Mann und ich fegen das Laub auf dem Gehweg vor unserer Wohnanlage zusammen. Während wir das Laub in Eimer füllen, kommt ein hochbetagter Nachbar vorbei.
Er grinst uns an: "Wenn das Geldscheine wären, würd ich sogar helfen!"
Gehört von Marilies Brinkmann
DIE HEUTIGE AUSGABE ZUM VERTIEFTEN LESENDer Rächer der Entlaubten (Z+) – Der CDU-Bürgerschaftsabgeordnete Sandro Kappe ist zum Quälgeist der Hamburger Grünen geworden: Ständig erinnert er sie an ihre eigenen Ansprüche.
Das Problem des HSV – Der 20-jährige Mario Vušković gilt als der wertvollste Spieler des HSV – der vorerst nicht mehr spielen wird. Laut A-Probe eines Tests hat er sich mit Epo gedopt.
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