Die neue Variante B.1.1.529 hat mehrere Länder erreicht. Ein Überblick zur aktuellen Lage, den Gegenmaßnahmen und Reiseeinschränkungen
ArtikelzusammenfassungDie WHO stuft die neue Omikron-Variante als "besorgniserregend" ein, was zu Maßnahmen in zahlreichen Ländern führt. In Deutschland wurden zwei Verdachtsfälle bestätigt, in Österreich, Belgien, Großbritannien, Italien, den Niederlanden, Dänemark, Tschechien, Israel, Hongkong, der Schweiz, den USA und Brasilien wurden ebenfalls Fälle gemeldet. Sicherheitsvorkehrungen und Reisebeschränkungen wurden weltweit eingeführt, darunter Quarantänepflichten und Einreisebeschränkungen.
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Fußgänger in London: In Großbritannien haben die Behörden inzwischen zwei Omikron-Fälle bestätigt. © Niklas Halle'n/AFP/Getty ImagesSeit die WHO die neue Corona-Variante Omikron als "besorgniserregend" eingestuft hat, ergreifen zahlreiche Regierungen Maßnahmen, um eine weitere Verbreitung zu verhindern. B.1.1.529 gilt als noch ansteckender als die bisher verbreitete Delta-Variante. In welchen Ländern wurde Omikron bereits bestätigt, welche Sicherheitsvorkehrungen und Reisebeschränkungen gibt es in Europa und weltweit und wie ist die Situation an den Flughäfen? Ein Überblick
DeutschlandIn München haben sich zwei Omikron-Verdachtsfälle bei zwei Reiserückkehrern aus Südafrika bestätigt. Nach Angaben des Max-von-Pettenkofer-Instituts steht eine Genomsequenzierung zwar noch aus. Aber es sei "zweifelsfrei bewiesen, dass es sich um diese Variante handelt", sagte Institutsleiter Oliver Keppler. Die beiden Reisenden seien am 24. November am Flughafen München gelandet, teilte Bayerns Gesundheitsministers Klaus Holetschek mit. Der CSU-Politiker berief sich auf eine Handreichung des Bundesgesundheitsministeriums, wonach die örtlichen Behörden entsprechende Maßnahmen ergreifen können.
Am Flughafen in Frankfurt am Main gibt es nach Angaben des hessischen grünen Sozialministers Kai Klose einen "hochgradigen Verdachtsfall". Bei dem Fluggast, der aus Südafrika zurückgekehrt war, seien mehrere für Omikron typische Mutationen gefunden worden. Wann die Person eingereist ist, konnte das Ministerium in Wiesbaden auf Anfrage nicht mitteilen. Eine genaue Sequenzierung des Tests finde noch statt, das Ergebnis wird am Montag erwartet. Der Passagier befinde sich in häuslicher Isolation.
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Aus Sorge vor einer Ausbreitung schränkt die Bundesregierung die Einreise aus acht afrikanischen Ländern stark ein. Das Robert Koch-Institut hat Südafrika, Namibia, Simbabwe, Botsuana, Mosambik, Eswatini, Malawi und Lesotho nun als Virusvariantengebiete eingestuft. Fluggesellschaften dürfen damit im Wesentlichen nur noch deutsche Staatsbürger oder in Deutschland lebende Personen von dort nach Deutschland befördern. Es handelt sich aber nicht um ein Flugverbot. Für Einreisende gilt eine zweiwöchige Quarantänepflicht – auch für Geimpfte und Genesene. Sie kann nicht durch negative Tests verkürzt werden.
Zahlreiche Länder, darunter Österreich, Belgien, Italien, Marokko, Kanada, Singapur, die Philippinen und mehrere arabische Staaten schlossen sich ebenfalls den Beschränkungen an. Die Türkei schließt ihre Grenzen für Reisende aus Südafrika, Botswana, Mosambik, Namibia und Simbabwe.
ÖsterreichIm österreichischen Tirol ist am Samstag ein Reiserückkehrer aus Südafrika positiv auf das Coronavirus getestet worden. Nach der Erstprüfung durch die Virologie Innsbruck bestehe ein konkreter Verdacht, dass es sich um die neue Virusmutation handeln könnte, teilten die Behörden mit. Die betroffene Person weise zurzeit keine Symptome auf und sei zweifach geimpft. Die zweite Impfdosis liege aber rund neun Monate zurück.
Als erstes europäisches Land hatte Belgien am Freitag das Auftreten der neuen Variante gemeldet. Die Virusprobe stammte von einem Reisenden, der am 11. November aus Ägypten zurück nach Belgien gekommen war und am 22. November erste Symptome gezeigt hatte.
Auch die britische Regierung hat Omikron registriert: Es handle sich um zwei Fälle, die miteinander im Zusammenhang stünden, sagte Gesundheitsminister Sajid Javid. Beide Personen befänden sich nun in häuslicher Isolation. Die Fälle würden noch näher untersucht.
Der britische Premierminister Boris Johnson kündigte an, wegen der Omikron-Variante neue Corona-Maßnahmen einzuführen. Vorgesehen seien PCR-Tests für Einreisende und eine Verschärfung der Maskenregeln. Die Auffrischungskampagne solle vorangetrieben werden.
ItalienIn Italien haben Behörden die neue Omikron-Variante bei einer Person bestätigt, die aus Mosambik eingereist war. Das hat das nationale Gesundheitsinstitut ISS bekannt gegeben. Der Patient befinde sich in guter körperlicher Verfassung.
NiederlandeNiederländische Behörden untersuchen eine Reihe von Omikron-Verdachtsfällen unter 61 Rückreisenden aus Südafrika, die am Flughafen von Amsterdam positiv auf das Coronavirus getestet wurden. Unter den Passagieren hätten einige "wahrscheinlich" die Omikron-Variante, teilte die zuständige Gesundheitsbehörde mit. Weitere Tests seien notwendig.
Die Fälle waren unter insgesamt rund 600 Passagieren entdeckt worden, die am Freitag mit zwei Flügen aus Kapstadt und Johannesburg in Amsterdam gelandet waren. Die Infizierten wurden in einem Quarantänehotel nahe des Flughafens untergebracht.
Auch Dänemark hat die neue Variante offenbar schon erreicht. Das Gesundheitsministerium des Landes meldet Verdachtsfälle bei zwei Personen, die aus Südafrika eingereist seien. Das endgültige Ergebnis werde erst in den nächsten Tagen nach einer vollständigen Sequenzierung des Virusgenoms feststehen.
TschechienIn einem Krankenhaus in Tschechien ist bei einer Patientin vermutlich die neue Omikron-Variante entdeckt worden. Ein Krankenhaussprecher in der Stadt Liberec sagte dem tschechischen Fernsehen, die Sequenzierung im örtlichen Labor habe eine 90-prozentige Wahrscheinlichkeit ergeben, dass es sich um die Variante handele. "Mit Blick auf die Herkunft der Patientin und alle Umstände können wir bestätigen, dass es sich um die Variante handelt", sagte der Sprecher. Der geschäftsführende Ministerpräsident Andrej Babiš hatte zuvor mitgeteilt, die Frau sei in Namibia gewesen und über Südafrika und Dubai nach Tschechien zurückgeflogen.
IsraelIn Israel gibt es einen bestätigten Omikron-Fall, sieben weitere werden untersucht. Die neue Variante sei bei einem heimkehrenden Reisenden aus Malawi festgestellt worden.
Um die Ausbreitung einzudämmen, riegelt sich Israel ab Sonntag weitgehend vom Ausland ab. Das berichteten mehrere israelische Medien am Samstagabend mit Verweis auf neue Beschlüsse des Coronavirus-Kabinetts. Bis auf Weiteres müssen sich demnach alle Personen, die aus einem beliebigen Land nach Israel zurückkehren – darunter auch geimpfte Israelis – drei Tage lang isolieren. Sie dürften die Isolation erst verlassen, wenn das Ergebnis negativ sei, hieß es. Ungeimpfte Israelis müssten sieben Tage lang isoliert werden, sofern der Test negativ ausfalle. Alle Ausländer mit Einreiseerlaubnis nach Israel müssen sich den Angaben zufolge in einem staatlichen Quarantänehotel isolieren.
Ministerpräsident Naftali Bennett sagte, das Land stehe an der Schwelle zu einer Notlage. Zahlreiche afrikanische Staaten würden als "rote Länder" eingestuft. Die Länder in Nordafrika seien davon ausgenommen.
HongkongZwei bestätigte Omikron-Infizierte in Hongkong weisen offenbar eine sehr schnell ansteigende Viruslast auf. Die PCR-Tests der zwei Männer, die wenige Tage zuvor noch negativ ausgefallen waren, enthielten einen Ct-Wert von 18 und 19. "Das ist wahnsinnig hoch, insbesondere wenn man bedenkt, dass die zwei bei den letzten PCR-Tests noch negativ waren", schreibt der Epidemiologe Eric Feigl-Ding, der lange Zeit an der Universität Harvard forschte.
Das Beste aus Z+
Z+ (abopflichtiger Inhalt); Vierte Corona-Welle: Nicht schon wieder!Wie die Regierung in Hongkong mitteilte, wurde die Omikron-Variante bei einem Reisenden aus Südafrika festgestellt, der sich seit seiner Ankunft am 11. November in einem Quarantäne-Hotel befunden habe. Am 13. November sei er positiv getestet worden. Es wird davon ausgegangen, dass der Mann trotz strenger Isolation einen 62-Jährigen im gegenüberliegenden Zimmer des Quarantäne-Hotels angesteckt hat. Dieser wurde am 18. November bei seinem vierten PCR-Test positiv getestet. In beiden Fällen wurde bei einer späteren Genomsequenzierung deutlich, dass sie sich mit der Omikron-Variante des Coronavirus infiziert hatten.
Die Schweiz hat alle direkten Flüge aus der Region des südlichen Afrikas für unbestimmte Zeit eingeschränkt. Bei der Einreise aus der Region Südafrika, aus Hongkong, Israel und Belgien müssten alle Personen künftig einen negativen Corona-Test vorlegen und sich für zehn Tage in Quarantäne begeben, teilte das Bundesamt für Gesundheit mit. Personen, die nicht Schweizer Bürgerinnen oder Bürger seien oder über eine Aufenthaltsgenehmigung in der Schweiz oder im Schengenraum verfügten, dürften ab dann nicht mehr einreisen. Die Ministerkonferenz der Welthandelsorganisation (WTO), die kommende Woche in Genf hätte stattfinden sollen, wurde auf unbestimmte Zeit verschoben.
USAAb Montag tritt ein Einreiseverbot für Menschen aus Botsuana, Lesotho, Mosambik, Malawi, Namibia, Simbabwe, Südafrika und Eswatini in Kraft. US-Bürger und Menschen mit einer dauerhaften Aufenthaltsgenehmigung in den Vereinigten Staaten sind von dem Verbot ausgenommen.
BrasilienDie brasilianische Regierung wolle die Einreise auf dem Luftweg für sechs afrikanische Länder einschränken, teilte der Stabschef Ciro Nogueira mit. Die Restriktionen gelten für Südafrika, Botsuana, Eswatini, Lesotho, Namibia und Simbabwe.
Vierte Welle - Was Sie über diesen Corona-Winter wissen sollten Die vierte Welle zeigt: Impfen war nie wichtiger, doch das Virus ist schneller. Auch ohne neue Varianten sind Kontaktbeschränkungen unvermeidbar. Wird Corona je harmlos? © Foto: Axel RudolphRetroSearch is an open source project built by @garambo | Open a GitHub Issue
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