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Proteste gegen Tesla: Alle gegen Elon

© Marcus Glahn für ZEIT ONLINE

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Proteste gegen Tesla: Alle gegen Elon

In den USA gibt es seit Wochen wütende Proteste gegen Elon Musk. Nun sind die "Tesla Takedowns" in Berlin angekommen. Was treibt die Menschen hier auf die Straße?

5. April 2025, 20:33 Uhr

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Der Virologe Jackson Emanuel protestiert in Berlin gegen Elon Musk und ruft zum Boykott von Tesla auf. Die Tesla-Takedown-Bewegung, die sich gegen Musks politische Ansichten und sein Engagement für Donald Trump richtet, gewinnt auch in Europa an Fahrt. In Deutschland haben Proteste gegen Tesla zugenommen, darunter Brandstiftungen und Farbschmierereien an Teslafilialen. Die Demonstranten fordern Musks Rückzug aus der US-Regierung und planen weitere Proteste in deutschen Städten. Trotz des Erfolgs von Tesla und Musks Status als reichster Mann der Welt scheint seine Unterstützung zu schwinden, auch unter älteren Demonstranten wie den "Omas gegen Rechts".

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Er sei kein großer Aktivist, sagt Jackson Emanuel. Trotzdem hat der 31-jährige Virologe aus Colorado an diesem Samstagmittag gleich zwei Pappschilder in die Berliner Wilhelmstraße mitgebracht – eins für die Amerikaner und eins für die Europäer. "Wake up, USA" steht auf dem ersten, "Boycott Tesla" auf dem zweiten. Kauft keine Teslas, ist seine Botschaft an die Europäer. "Wenn ihr ein Elektroauto haben wollt, kauft ein anderes."  

Jackson Emanuel auf der Demo gegen Tesla in Berlin. Der gebürtige Amerikaner demonstriert gegen die Aufgaben, die Elon Musk bei der US-Regierung übernimmt. © Marcus Glahn für ZEIT ONLINE

Seit Mitte Februar protestieren Menschen unter dem Slogan "Tesla Takedown" gegen Elon Musk, zunächst nur in den USA, mittlerweile auch in Europa, Australien und Neuseeland. An diesem Samstag stehen in Berlin-Mitte rund 250 Demonstrierende direkt vor einem Teslaladen in einem Einkaufszentrum. Was treibt die Menschen in Deutschland auf die Straße?  

Die Tesla-Autos sind zum Hassobjekt geworden. Für viele, die am 5. November 2024 gegen Donald Trump stimmten, sind sie ein Symbol für das, was schiefläuft in der amerikanischen Politik. Die Konsequenzen bekommt Tesla bereits zu spüren: Die Absätze des Konzerns sind zuletzt weltweit eingebrochen. Zwischen Januar und März lieferte er etwa 13 Prozent weniger Autos aus als im Vorjahreszeitraum. Denn auch Menschen fernab der USA fremdeln mit der Politik von Trump und seinem Verhältnis zu Elon Musk.

Die politischen Ansichten des Tesla-Chefs und sein Engagement für den US-Präsidenten Donald Trump sind der Anlass für die Proteste. Trump ernannte den Tech-Milliardär zu seinem Regierungsberater und machte ihn zum De-facto-Chef der neu gegründeten Abteilung für Regierungseffizienz (DOGE) – ohne politisches Mandat.

Jackson Emanuel kam 2018 nach Deutschland, während Donald Trumps erster Präsidentschaft. Unter anderem, um Trump zu entkommen, sagt er. "Heute bin ich hier, weil Elon Musk noch immer an der Spitze von DOGE steht."

© Lea Dohle

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In den Vereinten Staaten sorgte Musk seit seinem "Amtsantritt" mit drastischen Sparmaßnahmen und der Entlassung Tausender Regierungsangestellter für Unmut. In Deutschland, wo Musk vor drei Jahren mit der Gigafactory Berlin-Brandenburg in Grünheide seine erste Tesla-Fabrik außerhalb der USA eröffnete, warb er im Bundestagswahlkampf für die AfD.  

Bislang gab es in Deutschland nur kleinere Proteste. In Berlin und Niedersachsen brannten mehrere Teslas, Brandstiftung schließen die Ermittler in beiden Fällen nicht aus. In Freiburg und Berlin besprühten Aktivisten der Neuen Generation Teslafilialen mit AfD-blauer Farbe. 

Terry Jones und Jackson Emanuel haben noch eine Arbeitskollegin auf den Tesla-Protest mitgebracht. © Marcus Glahn für ZEIT ONLINE

Vergangenes Wochenende kamen die Tesla-Takedown-Proteste in Deutschland an. Jackson Emanuel stand da bereits mit zwei Dutzend anderen Demonstrierenden vor einem Teslaladen im Norden von Berlin. Auch Terry Jones war dabei. Der 61-jährige Australier lebte lange in den USA und forscht derzeit an der Charité. "Ich sorge mich um die USA", sagt Jones. "Die Welt schaut auf Amerika, das Land genießt ein hohes moralisches Ansehen – und nun zerstören ein paar alte weiße Männer diesen Ruf." Er finde es wichtig, dass nicht nur radikale oder junge Linke protestierten, sondern auch alte weiße Männer wie er.

Aufgerufen zum Protest hatte das Bündnis "Tesla den Hahn abdrehen", das sich seit 2020 gegen die Gigafactory in Grünheide engagiert. Zum heutigen Protest in Berlin-Mitte hat das Bündnis sich mit anderen Organisationen zusammengetan, auch Fridays for Future und Campact haben mobilisiert. So soll die Tesla-Takedown-Bewegung in Deutschland Fahrt aufnehmen.  

Sie sei zufrieden mit dem Ergebnis, sagt Caro Weber. Die 23-jährige Sprecherin von "Tesla den Hahn abdrehen" hat die Demonstration mitinitiiert. "Wir hoffen, dass das nur der Start einer Bewegung ist und dass es auch in anderen deutschen Städten weitere Proteste gibt." An diesem Samstag waren weitere Aktionen in Oldenburg und Duisburg geplant.

Am hinteren Ende der Kundgebung steht Leander Ziegler, der seinen richtigen Namen nicht öffentlich machen will, und wippt zum Beat von Power to the People, der von der Bühne aus über die Wilhelmstraße dröhnt. Der 36-Jährige ist queer und arbeitet als persönliche Assistenz für einen Menschen mit Behinderung. "Ich habe den Eindruck, dass es gerade sehr viele Menschen in den USA gibt, die nicht sicher sind", sagt er. Er erzählt von einer queeren Freundin mit vier Kindern. Während der letzten Trump-Regierung hätte sie Reisepässe für die komplette Familie besorgt. Für den Fall, dass sie sofort das Land verlassen müssten. Wegen Menschen wie ihnen sei Ziegler heute hier, sagt er, er wolle sich solidarisch mit ihnen zeigen. "Wir müssen Elon Musk aus seiner Rolle in der US-Regierung bekommen, und das gelingt am ehesten, wenn wir seine Unternehmen boykottieren."

Caro Weber ist Sprecherin von "Tesla den Hahn abdrehen" und organisiert die Proteste gegen Elon Musk mit. © Marcus Glahn für ZEIT ONLINE

Zu Musks Firmenimperium zählen neben Tesla auch SpaceX und der Nachrichtendienst X, vormals Twitter. Den Autokonzern führt er seit 2008, und das mit Erfolg: Er machte Tesla zu einer der wertvollsten Automarken der Welt (PDF). Dank seiner vielen Unternehmen und Unternehmensbeteiligungen wurde Musk zum reichsten Mann der Welt.

Nur, wie lange noch? Seit US-Präsident Donald Trump den Tesla-Chef zu seinem Regierungsberater ernannt hat und mit politischen Äußerungen ebenso wie mit seiner Willkür polarisiert, scheint er selbst die Geduld seiner treusten Unterstützer verspielt zu haben.  

In der Berliner Wilhelmstraße hat sich ganz dicht vor der Bühne eine Gruppe älterer Damen positioniert, Omas gegen Rechts steht auf den weißen Westen, die sie sich übergezogen haben. Gudrun Hagemann, 69, ist eine von ihnen. Sie sagt, sie sei noch nie Tesla gefahren. Am Nachmittag will sie mit den anderen Omas noch zu einer zweiten Demo vor die US-Botschaft ziehen. Hagemann ist aus einem bestimmten Grund hier: "Dass sich Musk in die deutsche Politik einmischt und Werbung für die AfD macht, das geht überhaupt nicht."  

Im Tesla-Laden selbst bekommt man fast nichts von dem Protest auf der Wilhelmstraße mit. Drei Mitarbeitende sitzen vor Computern, den Rücken in Richtung Demonstration. Die Fenster und die Tür in Richtung Straße haben sie mit Tesla-Werbematerial verstellt. Mit Journalisten wollen sie nicht sprechen, dafür sei die Pressestelle zuständig.

Der Tesla-Laden, vor dem demonstriert wird, wird von Polizeibeamten geschützt. © Marcus Glahn für ZEIT ONLINE

Auf der Straße herrscht für etwa zwei Stunden größtenteils Partystimmung, Redebeiträge und laute Musik wechseln sich ab. Nur einmal, am frühen Nachmittag, rollt eine Welle der Empörung durch die Menge. Polizisten führen einen Mann ab.  

Der hatte bislang ein auffälliges Transparent in die Höhe gehalten. Es zeigt ein Foto von Elon Musk bei der Amtseinführung von Donald Trump. Dort streckte er den rechten Arm nach oben, wie bei einem Hitlergruß. Daneben hat der Mann ein Foto von SS-Soldaten montiert, die den Hitlergruß machen. Außerdem ist auf dem Plakat eine Aufnahme vom AfD-Parteitag im Januar zu sehen: Elon Musk auf einer großen Leinwand vor einer Menschenmenge mit Deutschlandfahnen. Der Demonstrant hat dem Tesla-Chef zusätzlich einen Hitlerbart zwischen Nase und Lippen gemalt.  

Nach einer halben Stunde lässt die Polizei ihn wieder laufen. Das Plakat zeige eine Hitlergruß-ähnliche Geste, heißt es. Man müsse prüfen, ob das eine Straftat sei. Unterdessen hat sich die Demo aufgelöst. Kommenden Samstag soll es wieder einen Tesla-Takedown-Protest gegen Elon Musk geben – dann vor der Tesla-Fabrik in Grünheide.


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