Die Gewinne der französischen Luxuskonzerne LVMH und Kering brechen ein, nur Hermès feiert Rekordzahlen. Warum?
ArtikelzusammenfassungAlina Lang hat ein Jahr lang auf den Anruf von Hermès gewartet, um endlich ihre Birkin 25 Tasche abzuholen. Obwohl sie nicht die gewünschte Farbe bekam, war sie froh, dass es so schnell ging. Hermès hat durch künstliche Knappheit und Exklusivität eine wohlhabende Kundschaft aufgebaut, die in der aktuellen Krise krisensicher ist. Im Gegensatz zu Konkurrenten wie LVMH und Kering, die auf eine breitere Produktpalette setzen, hat Hermès seinen Erfolg durch begrenzte Stückzahlen und hohe Preise für seine begehrten Handtaschen erreicht. Trotz der aktuellen Flaute in der Luxusbranche konnte Hermès sein Geschäft um sieben Prozent steigern, während andere Hersteller Umsatzeinbußen verzeichnen.
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© Jelka Lerche/ZEIT-GrafikEin Jahr hat Alina Lang auf diesen Anruf gewartet. An einem Dienstag im März meldet sich endlich eine Mitarbeiterin des Luxusgeschäfts Hermès bei ihr. Sie hätten nun eine Tasche für sie. Eine Birkin 25, bekannt aus Filmen und Serien, beliebt bei Stars wie Victoria Beckham und Kate Moss: hellbraunes Kalbsleder, goldene Schnalle, für 9.800 Euro. Wann sie kommen könne, um sie abzuholen, fragt die Mitarbeiterin.
Eine Wartezeit von einem Jahr klingt viel. Doch Lang, die eigentlich anders heißt (über die Gründe wird später noch zu sprechen sein), sagt: "Ich war froh, dass es so schnell ging." Eine Bekannte habe mehr als zwei Jahre warten müssen. Lang profitierte davon, dass sie Stammkundin bei Hermès ist. Sie hat bei der Luxusmarke bereits Schuhe und Schmuck für mehrere Tausend Euro eingekauft.
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