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Filmgarten in Hamburg: Augen auf und durch

Filmgarten in Hamburg: Augen auf und durch

DVDs, Platten und Bücher für einen Euro: Der Filmgarten im Grindel ist einer der bekanntesten Läden der Stadt – und einer der chaotischsten. Nun wurde es auch den Chefs zu viel. 

Artikel aus ZEIT Hamburg Erschienen in ZEIT Hamburg Nr. 32/2024

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Der Filmgarten Hamburg, ein Geschäft mit einer breiten Auswahl an Filmen, Musik, Büchern und mehr, plant einen Neuanfang in einer größeren Lagerhalle und Verkaufsfläche. Die Besitzer Kilian Krause und Jörg Pflaumbaum wollen mit einem neuen System für mehr Ordnung sorgen, um wertvolle Artikel schneller online zu verkaufen. Trotz der Unordnung und des Chaos im Laden ziehen sie viele Kunden an, die auf der Suche nach Schnäppchen sind.

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  1. Seite 1Augen auf und durch

  2. Seite 2Der Onlineverkauf macht 90 Prozent des Umsatzes aus
  3. Seite 3Ein neuer Vertrag soll für mehr Ordnung sorgen

Chaos? Nein, Chaos ist das nicht. Die prall gefüllten Regale, auf denen sich CDs türmen. Ein Tisch, bedeckt mit DVDs, darüber Umzugskartons voller Bücher, darunter Bananenkisten, Einkaufskörbe und Tragetaschen. Die schmalen Gänge, kaum breiter als ein Meter, beengt von Kisten, die aussehen, als wären sie nur vorübergehend abgestellt worden, geöffnet, halb voll. Irgendwo dazwischen eine Gitarre, Singleplatten für 50 Cent. "Es ist Unordnung", erklärt Kilian Krause, der Besitzer des Filmgartens Hamburg. "Chaos würde bedeuten, dass wir nicht wüssten, wo sich etwas befindet. Aber das wissen wir."

Krause ist 59 Jahre alt und, könnte man sagen, seinem Geschäft nicht unähnlich: im ersten Moment etwas schwer zugänglich und thematisch breit aufgestellt. Bevor Krause eine Antwort gibt, hört man von ihm meist erst eine andere Geschichte.

Zum Beispiel diese: Vor über 20 Jahren habe er das Geschäft in der Grindelallee übernommen. Damals war es ein reiner Videoverleih, berühmt für seine umfangreiche Auswahl an Arthouse-Filmen. Krause habe zu jener Zeit in den Kellerräumen unter dem Filmgarten eine Computerwerkstatt betrieben und, als der damalige Inhaber des Filmgartens aufhörte, die Gelegenheit ergriffen. So sei er eben: jemand, der zuschlägt, wenn sich ein Geschäft biete.

Mal glücke das, mal eben weniger.

Dass der Filmgarten gerade in Kilian Krauses Augen weniger glückt und er ihn in der jetzigen Form im Grindel nicht weiterführen will, hat nicht so sehr mit Geld zu tun, sondern mit dem Chaos, Pardon: der Unordnung.

Dieser Artikel stammt aus der ZEIT Nr. 32/2024. Hier können Sie die gesamte Ausgabe lesen. Ausgabe entdecken

Ein junger Kunde in Kunstlederjacke und mit Ring im Ohr hat in den Schnäppchenkisten vor der Tür eine DVD gefunden. Bis zur Kasse geht er gar nicht erst, sondern drückt einem von Krauses Mitarbeitern am Ladeneingang zwei Euro in die Hand und verschwindet.

"Wir haben so ziemlich jeden Film, der je auf DVD erschienen ist", verspricht Krause in seinem Büro. Rund 17.000 Titel sollen es sein, die er und sein Geschäftspartner mittlerweile aber lieber verkaufen als verleihen. Vor dem Filmgarten habe er schon einmal eine Videothek betrieben, erzählt Krause, in Schenefeld. Die habe er schließen müssen, klassisches Videothekenschicksal in Zeiten von Netflix und Co. Der Filmgarten hat eine Überlebensstrategie: Es gibt dort nicht nur Filme, man kann auch Kassetten, CDs, Schallplatten und Bücher kaufen, seinen Computer reparieren lassen und Pakete verschicken, UPS und DPD.

Mit diesem Konzept hat es sein Geschäft auch zu gewisser Prominenz gebracht: Viele Hamburgerinnen und Hamburger und sogar einige Menschen deutschlandweit kennen den Filmgarten, mehrmals erschienen Beiträge im Fernsehen, in Magazinen und Zeitungen von stern bis Abendblatt. Meistens ging es darum, wie die letzten Filmverleihe Deutschlands überleben.

Es hat, das wird schnell klar, im Fall des Filmgartens auch viel mit Jörg Pflaumbaum zu tun. Vor acht Jahren hatte Kilian Krause ihn gefragt, ob er beim Laden einsteigen will. Pflaumbaum ist heute 57 Jahre alt, was man bei seinem jungenhaften Gesicht kaum glauben kann. Pflaumbaum suchte damals ein neues Lager für seine Ware; er betrieb zuvor eigene Plattenläden und handelte wie Krause mit allerhand Zeug, das andere Menschen nicht mehr wollten und bei Haushaltsauflösungen oder auf Flohmärkten anboten. Sie seien "Vollsortimenter", sagt Pflaumbaum.

© ZON

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Während sich Krause um das Bürokratische im Filmgarten kümmert, um die Verwaltung, die Rechnungen, die Computerwerkstatt, steht Pflaumbaum im Laden und ist dafür zuständig, in den neuen Ankäufen die Schätze aufzuspüren.

Gelagert werden die allerdings nicht auf der Verkaufsfläche: Pflaumbaum bahnt sich einen Weg durch den Laden, raus aus der Tür, einmal ums Haus, rein in den Nebeneingang, Licht an: Unebene Treppenstufen führen hinab in den Keller. In mehreren lang gezogenen Räumen reihen sich Hunderte Meter Regale aneinander, mit unzähligen Artikeln darin, nach Genres sortiert, nummeriert: Tonträger, Filme, Bücher. Kein Chaos, nicht einmal Unordnung.


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