Oussama Ritahi war noch nie in Deutschland. Trotzdem hat er den Fanclub "HSV Arabic Fans" gegründet – seit 15 Jahren schaut er zu Hause in Casablanca jedes Spiel der Hamburger. Warum tut er sich das an?
Artikel aus ZEIT Hamburg Erschienen in ZEIT Hamburg Nr. 24/2024
Oussama Ritahi, ein leidenschaftlicher HSV-Fan aus Casablanca, verfolgt das Spiel seines geliebten Hamburger Sport-Vereins über einen Stream im Internet, während er sich fragt, warum er sich all das Leiden antut. Seit über 15 Jahren unterstützt er den Verein aus der Ferne und hat sogar einen eigenen Fanclub gegründet. Trotz der langen Durststrecke und der enttäuschenden Leistungen des HSV bleibt Oussama dem Verein treu und hütet ihn wie einen Schatz.
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Diese verflixten Pop-up-Fenster. Im Wohnzimmer in der Rue Yaakoub El Mansour sitzt Oussama Ritahi hoch konzentriert an seinem Laptop und klickt und klickt und klickt. Immer wieder öffnet sich auf livefootball24.com statt des Spiels nur Werbung für Sportwetten. Er will aber nicht wetten, er will das Spiel seines geliebten Hamburger Sport-Vereins sehen.
Oussama trägt seinen blau-weiß gestreiften Schal und, wie immer, sein HSV-Poloshirt mit der Raute drauf. Eben war Anpfiff, auswärts in Paderborn. Sein Bruder bringt ein Silbertablett mit Minztee, aber Oussama scheint ihn nicht zu bemerken. Nach ein paar Minuten läuft der Stream endlich: Aus dem Lautsprecher schallt Stadiongesang.
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