Diese Wanze überträgt die Tropenkrankheit Chagas. Millionen Menschen in Lateinamerika sind infiziert. Jetzt soll eine Kampagne Abhilfe schaffen.
Artikel aus DIE ZEIT Veröffentlicht am
Erschienen in DIE ZEIT Nr. 34/2021
Bevor Analia del Valle Seu sich die Tropenkrankheit Chagas als ihr Spezialgebiet auswählte, hatte Chagas bereits sie ausgewählt. Als die Ärztin das erste Mal schwanger wurde, entdeckte man bei ihr den Parasiten Trypanosoma cruzi. Er kann die Tropenkrankheit Chagas auslösen. Heute, drei Jahrzehnte später, sitzt del Valle Seu in ihrem Büro im Gesundheitsministerium der Provinz Santiago del Estero im Norden Argentiniens, vor ihr ausgebreitet eine Karte ihrer Heimatprovinz, ein Gebiet, etwa doppelt so groß wie Bayern.
"In vier Jahren können wir die Region unter Kontrolle haben", sagt die zierliche 55-Jährige mit den schwarzen Locken. Sie leitet das Anti-Chagas-Programm in der Provinz und damit ein Team von rund 200 Biologen, Lehrern und Insektenbekämpfern. "In den 1980ern waren hier 30 Prozent der Bevölkerung mit Chagas infiziert, jetzt sind es noch etwa vier", sagt del Valle Seu. Auch die Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist zuversichtlich. Dass es Fortschritte gibt, ist nicht selbstverständlich, Chagas wird seit einem Jahrhundert ignoriert, denn es trifft hauptsächlich Arme und Migranten.
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