Der CDU-Politiker Helge Braun muss Deutschland durch den ersten Pandemie-Winter lenken. Hilft ihm bei dieser Aufgabe, dass er eigentlich Mediziner ist?
Artikel aus DIE ZEIT Veröffentlicht am
Erschienen in DIE ZEIT Nr. 41/2020
Von seinem Büro im siebten Stock des Kanzleramts kann Helge Braun die Charité sehen. Das Blaulicht, die Autos mit den Sirenen, die Nottransporte von Blutkonserven – für den gelernten Intensivmediziner, der als Chef des Bundeskanzleramtes Bund und Länder durch die Corona-Krise lotst, ist das ein adäquates Ambiente. Und es passt zur Lage: Bald kommt der Winter der Pandemie.
In einer geschlossenen Sitzung des CDU-Präsidiums am Montag hat Bundeskanzlerin Angela Merkel eine unmissverständliche Warnung verlauten lassen: "Wenn es so weitergeht mit dem Trend", hatte sie gesagt, vermutlich wissend, dass es sofort nach draußen gesimst wird, "haben wir an Weihnachten 19.200 Infektionen am Tag". Dass es nun erst richtig losgeht, wie auch mancher Virologe meint, würde Braun, 47, so wohl nicht sagen. Er drückt es anders aus: "Jedem muss klar sein, dass die Phase, die wir jetzt hinter uns haben, einfacher war. Jetzt kommt eine Durststrecke." Am Anfang hätte es sehr niedrige Zahlen gegeben, "wir haben früh mit Kontaktbeschränkungen reagiert und sie dadurch gut absenken können. Jetzt haben wir eine breitere Durchdringung, aber wir wissen eben auch mehr über das Virus." Die Kernaufgabe sei es nun, den Winter gut zu überstehen. "Wir haben es aber mit einer besser vorbereiteten Bevölkerung zu tun."
RetroSearch is an open source project built by @garambo | Open a GitHub Issue
Search and Browse the WWW like it's 1997 | Search results from DuckDuckGo
HTML:
3.2
| Encoding:
UTF-8
| Version:
0.7.3