Der Ryanair-Chef hat seinen ganz eigenen Blick auf die Corona-Krise: Die Lufthansa will er wegen der Staatshilfe verklagen und Sitzabstände nennt er "idiotisch".
Artikel aus DIE ZEIT Erschienen in DIE ZEIT Nr. 24/2020
Ryanair-Chef O'Leary kritisiert die Staatshilfen für die Lufthansa scharf und vergleicht sie mit einem betrunkenen Onkel, der alle Gläser leer trinkt. Er sieht darin eine Verzerrung des Wettbewerbs und plant, dagegen vor dem Europäischen Gerichtshof zu klagen. O'Leary betont, dass Ryanair keine Staatshilfe benötigt und fordert gleiche Wettbewerbsbedingungen. Trotz der Krise plant Ryanair, im Juli wieder 40 Prozent des Angebots anzubieten und setzt auf niedrigere Preise und Lohnzugeständnisse, um die Flüge zu füllen.
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DIE ZEIT: Herr O’Leary, Sie haben die Lufthansa kürzlich mit einem betrunkenen Onkel auf einer Hochzeit verglichen. Wie müssen wir das verstehen?
Michael O’Leary: Alle tun ihr Bestes, um die Covid-19-Krise zu überleben. Wir bekommen beispielsweise Kurzarbeitergeld für unsere deutschen Piloten und Flugbegleiter. Mehr brauchen wir nicht. Die Lufthansa hingegen rennt herum und sagt: Alles ist so furchtbar, wir brauchen Staatshilfe! Lufthansa und ihre Töchter nehmen neun Milliarden Euro vom deutschen Staat, 1,4 Milliarden von der Schweiz, Hunderte Millionen von Österreich und aus Belgien. Das erinnert mich an den betrunkenen Onkel bei der Hochzeit, der am Ende der Feier von Tisch zu Tisch geht und alle Gläser leer trinkt.
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