Bundestagspräsident Dr. Norbert Lammert hat den gleichberechtigten Gebrauch der deutschen Sprache in der EU-Kommission angemahnt. Künftig müßten alle wichtigen EU-Dokumente ins Deutsche übersetzt werden, forderte Lammert im Namen des Ältestenrats und im Auftrag aller Bundestagsfraktionen in einem Brief an EU-Kommissionspräsident José Barroso.
Unterstützung findet der Bundestagspräsident auch beim französischen Parlament. Erst vor wenigen Tagen hatten die Präsidien des Bundestages und der Assemblée nationale bei einer gemeinsamen Sitzung in Berlin "die Gleichheit aller Amtssprachen der Europäischen Union" angemahnt und den "Zugang zu allen Sprachversionen" von formellen Dokumenten der Kommission verlangt. In dem Brief von Bundestagspräsident Lammert an EU-Kommissionspräsident Barroso heißt es: "Der Deutsche Bundestag hat die feste Absicht, Verträge, Rechtsetzungsakte und andere relevante europäische Dokumente nur dann zu behandeln, wenn sie und die zu ihrer Bewertung notwendigen Texte wie z.B. die Fortschrittsberichte von Beitrittskandidaten, Kommissionsarbeitstexte oder Texte zur Politikfolgenabschätzung in deutscher Sprache vorliegen." Diese Dokumente seien nicht nur wichtige Grundlagen für die Beratungen des Bundestages, sondern entscheidende Voraussetzung für seine effektive und reguläre Mitwirkung in den Angelegenheiten der Europäischen Union.
Um Unterstützung für das Anliegen des Bundestags hat Bundestagspräsident Lammert auch bei EU-Parlamentspräsident Josep Borrell sowie Außenminister Frank-Walter Steinmeier gebeten. Auch der Bürgerbeauftragte im Europäischen Parlament, Nikiforos Diamandouros, plädiert für mehr Berücksichtigung des Deutschen durch die EU unternommen. In jüngerer Zeit ist es häufiger vorgekommen, daß die EU-Kommission wichtige Dokumente nicht auf Deutsch vorgelegt hat.
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