Die Strompreise in Deutschland sind BDEW im Durchschnitt Ende April 2022 auf 37,17 Cent pro Kilowattstunde gestiegen. Viele Verbraucher finden allerdings deutlich höhere Strompreise auf den Preiserhöhungsschreiben Ihrer Versorger. Generell gibt es drei Faktoren, die den Strompreis hauptsächlich beeinflussen: die an der Börse gehandelten Preise für Strom, CO2-Abgabe sowie der EEG-Umlage.
Allerdings fiel die EEG-Umlage, die jeder Endkunde zur Förderung von Ökostrom automatisch mitbezahlt, ab Januar 2021 auf 6,5 ct/kWh und ab Januar 2023 fällt sie sogar komplett weg: Das ist die niedrigste EEG-Umlage seit 10 Jahren. Üblicherweise wird die EEG-Umlage von den Übertragungsnetzbetreibern jeweils zum 15. Oktober für das Folgejahr bekannt geben. Doch 2021 und 2022 ist das nicht so: Mit dem von der Bundesregierung im Juni 2020 beschlossenen Konjunkturpaket sollte die Wirtschaft während der Corona-Pandemie angekurbelt bzw. entspannt werden, unter anderem auch durch eine Entlastung bei den Stromkosten. Dafür wurde die EEG-Umlage ab 2021 über Zuschüsse aus dem Bundeshaushalt gesenkt. Die EEG-Umlage soll in den kommenden Jahren durch Einnahmen aus der neuen CO2-Bepreisung entlastet werden. An der EEG-Umlage liegt es also nicht, dass es 2022 eine Strompreiserhöhung gab und man auch mit Strompreiserhöhung fürs Jahr 2023 rechnen muss.
Was sind dann die größten Preistreiber für Strompreisentwicklung 2023?Höhere Beschaffungskosten sind ein Hauptgrund für steigende Strompreise − und damit sind hierbei hauptsächlich die Börsenpreise und die CO2-Abgabe gemeint.
Am Terminmarkt der European Energy Exchange (EEX), also der Strombörse, wurde der Strompreis für eine Megawattstunde (1.000 kWh) im Herbst 2021 zwischen 100 Euro und 150 Euro gehandelt, kurz vor Weihnachten desselben Jahres lag der Preis bereits über 300 Euro – das war so teuer wie noch nie! Der Strompreis hat sich dann zum Jahreswechsel 2021/2022 wieder entspannt und sich Anfang 2022 auf rund 120 Euro eingependelt. Doch so "entspannt" wie sich das jetzt liest, ist es langfristig betrachtet jedoch nicht: Der Anstieg des Börsenstrompreises in nur 12 Monaten betrug weit mehr als 300 Prozent: Im Januar 2021 kostete eine Megawattstunde Strom an der Börse durchschnittlich noch 53 Euro, im Dezember desselben Jahres waren es bereits 222 Euro. Seit Beginn des Ukraine Konfliktes im Februar 2022 kennt die Börse nur einen Trend und der geht steil nach oben.
Warum betrifft das letzten Endes alle gleichermaßen? Nun, jeder muss hier seinen Strom einkaufen – egal, ob man eigene Erzeugungsanlagen besitzt oder nicht.
Ein weiterer Grund für eine deutliche Strompreiserhöhung in 2022 im Vergleich zum Jahr 2021 mag auch sein, dass die Nachfrage nach fossiler Energie angestiegen ist, was bei steigenden Preisen für CO2-Zertifikate auch die Strompreise 2022 weiter hochtreibt. Zur Verdeutlichung: Die Preise von CO2-Zertifikaten stiegen im Dezember 2021 auf durchschnittlich 79 Euro pro Tonne und lagen im Januar 2022 bereits bei 31 Euro pro Tonne. Danach steigt der Preis schrittweise auf bis zu 55 Euro im Jahr 2025. Für das Jahr 2026 soll ein Preiskorridor von mindestens 55 und höchstens 65 Euro gelten
Fraglich ist immer auch, wie die Regulierungsbehörden die Netzentgelte für Strom und Gas handhaben, also die Kosten, die man für die Nutzung des Stromnetzes und den Anschluss bzw. Zähler an den Netzbetreiber bezahlt: Sie unterscheiden sich zwar je nach Postleitzahl bzw. Region, sind jedoch im Prinzip für alle Anbieter gleich (vom Netzbetreiber festgelegt).
Warum unterscheiden sie sich dann? Nun, diese Kosten werden vom Stromlieferanten in der Regel direkt an den Kunden weitergereicht. Welche Kosten der Netzbetreiber hier gelten machen kann, ist zwar reguliert; die Erfahrung der letzten Jahre hat allerdings gezeigt, dass die Kosten immer weiter gestiegen sind – u. a. durch den Netzausbau zum Transport von Erneuerbaren Energien wie beispielweise Windkraft. Auch zum 1. Januar 2022 sind im Bundesdurchschnitt die Netzentgelte wieder um 4 Prozent gestiegen. 2023 geht die Branche von einer weiteren Steigerung aus.
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