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Eine Infektion mit E. coli sollte man nicht unterschätzen

Gesundheit

E. coli: Definition, Ansteckung, Symptome, Behandlung

Aktualisiert am 07.11.2023, 08:46 Uhr

E. coli ist ein Bakterium im menschlichen Darmmikrobiom, kann aber auch eine Lebensmittelvergiftung verursachen. © Getty Images/iStockphoto/Artur Plawgo

Immer wieder werden Lebensmittel zurückgerufen, weil sie mit E. coli-Bakterien belastet sind. Wie gefährlich sind die Keime? Welche Lebensmittel sind besonders gefährdet? Und wie kann ich mich schützen? Wir beantworten die wichtigsten Fragen.

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Im Mai 2011 häuften sich in Norddeutschland blutige Durchfallerkrankungen: 4.000 Personen waren davon betroffen, 53 starben an der Infektion. Der Auslöser war schnell gefunden: Eine besonders aggressive Variante des Bakteriums Escherichia coli (E. coli), die über roh verzehrte Sprossen den Weg in den Verdauungstrakt der Betroffenen gefunden hatte.

Bis heute gehören E. coli-Bakterien hierzulande zu den häufigsten Erregern bei tödlich verlaufenden bakteriellen Infektionen. Immer wieder kommt es auch zu Produktrückrufen, weil Lebensmittel mit E. coli belastet sind.

Was sind E. coli-Bakterien?

E. coli zählt zu den sogenannten Enterobakterien und wurde nach dem deutschen Kinderarzt Theodor Escherich benannt, der das Bakterium 1886 erstmals isolierte. Die stäbchenförmigen, mikroskopisch kleinen Organismen besiedeln natürlicherweise den Darm des Menschen - und das ist auch gut so: Sie sorgen für eine gesunde Darmflora, verhindern die Ausbreitung schädlicher Keime und regulieren die Darmaktivität.

Doch nicht alle E. coli-Bakterien sind nützlich. Einige Stämme haben Gene erworben, die sie zu Krankheitserregern machen. Manche produzieren beispielsweise Giftstoffe, sogenannte Shigatoxine, die für den Menschen gefährlich werden können. Ein Beispiel dafür sind enterohämorrhagische E. coli-Bakterien, kurz EHEC, die 2011 für die blutigen Durchfallerkrankungen in Norddeutschland verantwortlich waren.

Als wichtigstes Reservoir für die krankmachende Variante EHEC gelten vor allem Rinder, Schafe und Ziegen, aber auch Rehe und Hirsche. Über ihre Ausscheidungen gelangen die Erreger in die Umwelt und finden sich so auch in Böden und Gewässern.

Wie steckt man sich mit E. coli an?

E. coli-Bakterien können auf verschiedene Arten übertragen werden. Schon weniger als 100 EHEC-Bakterien reichen beispielsweise aus, um beim Menschen eine Infektion hervorzurufen. Durch unsachgemäße Schlachtung oder Düngung mit Kuhmist können Lebensmittel mit den Erregern kontaminiert werden. Werden die Lebensmittel anschließend nicht ausreichend gereinigt oder gegart, können die krankmachenden Keime beim Verzehr in den Verdauungstrakt gelangen.

Durch Düngung von Feldern können auch Gewässer mit E. coli belastet werden und dann vom Menschen beim Baden aufgenommen werden. Auch beim Streicheln von Tieren wie Rindern und Schafen oder durch eine Mensch-zu-Mensch-Übertragung kann man sich anstecken.

Welche Lebensmittel sind besonders gefährdet?

Als häufigste Quelle für krankmachende E. coli-Keime gelten vor allem tierische Produkte wie:

Darüber hinaus wurden in der Vergangenheit auch die folgenden Lebensmittel als Quellen für Infektionsausbrüche identifiziert:

Symptome: Was machen E. coli-Bakterien im Körper?

Die häufigsten Krankheiten, die von E. coli verursacht werden, sind Harnwegsinfekte und Blasenentzündungen. Die Erreger können aber auch für Infektionen der Prostata oder Gallenblase, für Lungenentzündungen oder Meningitis verantwortlich sein.

Berüchtigt sind E. coli-Bakterien vor allem als Verursacher heftiger Durchfallerkrankungen. Auch Reisediarrhö wird sehr häufig von E. coli verursacht. Stämme wie EHEC können die Zellen unseres Darms zerstören: Ihre Zellgifte docken dort an bestimmten Rezeptoren an, was zu einem schnellen Zelltod führt.

Die Infektionen können klinisch unauffällig verlaufen und somit unentdeckt bleiben. Häufig treten jedoch rund zwei bis neun Tage nach der Ansteckung bei den Betroffenen wässriger Durchfall und schwere Bauchkrämpfe mit Übelkeit und Erbrechen auf. Nach rund einer Woche sollten die Beschwerden im Normalfall abklingen.

Wie gefährlich sind E. coli-Bakterien?

Bei etwa 10 bis 20 Prozent der Betroffenen kommt es zu einem schweren Verlauf: Der Darm entzündet sich, kolikartige Bauchschmerzen, blutiger Stuhl und teilweise Fieber sind die Folge. Insbesondere Säuglinge, Kleinkinder, alte Menschen und abwehrgeschwächte Personen erkranken häufiger schwer.

Bei rund fünf bis zehn Prozent der Patientinnen und Patienten verursachen E. coli-Bakterien wie EHEC lebensbedrohliche Komplikationen, wie etwa das hämolytisch-urämische Syndrom (HUS). Dabei kommt es zu akutem Nierenversagen und Blutarmut. Meist sind Kinder von diesen schweren Verläufen betroffen: Nach Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) ist HUS der häufigste Grund für akutes Nierenversagen im Kindesalter. In der Akutphase von HUS liegt die Sterblichkeitsrate bei ungefähr zwei Prozent.

Wie wird eine Erkrankung behandelt?

In den meisten Fällen heilen Infektion mit krankmachenden E. coli-Bakterien folgenlos aus. Kommt es zu Komplikationen wie HUS, kann das allerdings schwerwiegende Folgen haben – bis zu einem dauerhaften Nierenfunktionsverlust.

Die Krankheitssymptome werden in der Regel symptomatisch behandelt. Bei Harnwegsinfektionen werden auch Antibiotika eingesetzt, wobei die Antibiotika-Resistenzen bei E. coli in den vergangenen Jahren zugenommen haben.

Im Fall von EHEC kommen Antibiotika allerdings meist nicht zum Einsatz, da der Erreger im Überlebenskampf dazu tendiert, noch mehr Giftstoffe zu produzieren - was das Krankheitsbild verschlimmern kann. Bei schweren Durchfällen ist es besonders wichtig, den Salz- und Flüssigkeitsverlust des Körpers auszugleichen.

Schwere Krankheitsverläufe müssen im Krankenhaus behandelt werden, damit Komplikationen rechtzeitig erkannt und therapiert werden können. Bei akutem Nierenversagen kann eine Dialyse (Blutwäsche) nötig sein.

Wie kann man sich vor einer Infektion schützen?

Der beste Schutz vor einer Ansteckung mit E. coli-Bakterien ist regelmäßiges Händewaschen und Küchenhygiene. Eine Schutzimpfung oder vorbeugende Medikamente gibt es nicht.

Es gibt mehrere Maßnahmen, die das Risiko einer Ansteckung deutlich verringern:

Verwendete Quellen:

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