Erdüberlastung
Wir leben, als ob wir 1,7 Erden hättenAktualisiert am 31.07.2024, 12:07 Uhr
Die Menschheit wirtschaftet gerade, als hätte sie nicht eine, sondern 1,7 Erden zur Verfügung. © dpa /Nasa/Goddard Space Flight Center
Die Erdüberlastung ist hoch. Wie Germanwatch berichtet, leben wir aktuell so, als hätten wir die Erde 1,7-mal zur Verfügung. Berechnungen zufolge lebt Deutschland bereits seit Mai auf Pump – alle natürlichen Ressourcen wurden also bereits im fünften Monat aufgebraucht. Eine gute Nachricht gibt es dennoch.
Ab Donnerstag (1. August) verbraucht die Menschheit mehr Ressourcen, als die Erde in einem Jahr erneuern kann. Mit anderen Worten: Wir leben so, als ob wir 1,7 Erden zur Verfügung hätten.
Das berichtet die Organisation Germanwatch unter Berufung auf Berechnungen des Global Footprint Network mit Sitz in den USA und der Schweiz. Der sogenannte Erdüberlastungstag ("Earth Overshoot Day") liegt damit einen Tag früher als noch im vergangenen Jahr.
Zur Erdüberlastung zählt etwa der Verbrauch an Fischen, Ackerland oder Holz, aber auch die Aufnahmefähigkeit der Erde für Müll und Emissionen.
Eine Minderheit verursacht globalen SchadenFlugzeuge seien besonders klimaschädlich. Diese verursachten neben dem CO2-Ausstoß etwa das Dreifache des Treibhauseffekts wie wenn dieselbe Menge CO2 am Boden entstehe, betont Germanwatch. Ein Grund dafür seien Kondensstreifen. Im Gegensatz dazu biete der Schienenverkehr eine nachhaltigere Alternative, da er bis zu 28-mal klimafreundlicher als innereuropäische Flüge sei.
Ein sehr kleiner Teil der Weltbevölkerung sei mit seinem Flugverhalten für diesen wesentlichen Treiber der Klimakrise verantwortlich, erklärt Jacob Rohm von Germanwatch. Beispielsweise geben über 60 Prozent der Deutschen an, dass sie nur selten oder gar nicht fliegen, so die Organisation. Zudem habe über 80 Prozent der Weltbevölkerung nie ein Flugzeug bestiegen.
Deutschland lebt seit Mai auf Pump © Global Footprint NetworkNach den Berechnungen von Global Footprint Network sind die natürlichen Ressourcen in Deutschland bereits am 2. Mai verbraucht gewesen. Großen Einfluss auf den Verbrauch natürlicher Ressourcen hat laut Germanwatch der hohe Konsum von Fleisch und anderen tierischen Produkten.
Um den Ressourcenverbrauch zu senken, fordert der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) ein Gesetz mit klaren Schutzzielen. Das sei notwendig, um Verantwortlichkeiten zu schaffen und Anreize für eine nachhaltige Wirtschaft zu geben, teilt BUND-Vorsitzender Olaf Bandt mit.
Christoph Bals, Germanwatch Es gibt sie: Die gute Nachricht"Die gute Nachricht ist, dass der Wendepunkt erreicht zu sein scheint."
Germanwatch hat aber auch eine positive Nachricht: "Jahrzehntelang hat die Erdüberlastung fast jedes Jahr zugenommen, seit knapp zehn Jahren pendelt sie nun auf hohem Niveau", sagt der Politische Geschäftsführer, Christoph Bals. "Die gute Nachricht ist, dass der Wendepunkt erreicht zu sein scheint."
© Global Footprint NetworkAls Grund sieht er unter anderem den "weltweiten Siegeszug" der erneuerbaren Energien, der Speichertechniken, der E-Mobilität und der Wärmepumpen. Diese und weitere Trends müssten stark beschleunigt werden, um Klima-Kipppunkte und massive weitere Artenverluste zu verhindern. (dpa/mak)
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