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Frauen-Bundesliga hat ein großes Problem

Analyse Kurz vor Saisonende

Bundesliga der Frauen hat ein großes Problem

Aktualisiert am 07.05.2025, 08:13 Uhr

Freiburg spielt zum Auftakt zum 21. Spieltag 0:0 gegen Essen. Auch im Rest der Liga fehlt etwas die Spannung, da die meisten Platzierungen bereits entschieden sind. © IMAGO/Sports Press Photo/Sven Beyrich/SPP

In der Frauen-Bundesliga gibt es kurz vor Saisonende kaum noch Spannung. Das ist ein komplexes Problem, das möglichst bald gelöst werden muss.

Dieser Text enthält eine Einordnung aktueller Ereignisse, in die neben Daten und Fakten auch die Einschätzungen von Justin Kraft sowie ggf. von Expertinnen oder Experten einfließen. Informieren Sie sich über

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Nur noch drei Teams spielten am vorletzten Spieltag der Bundesliga um etwas. Am letzten Spieltag werden es nur noch zwei sein. Das ist ein Problem für die Bundesliga.

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Man stelle sich vor, der Tabellenführer steht am vorletzten Spieltag kurz vor einem Punktverlust gegen einen aufmüpfigen Aufsteiger, der gegen den Abstieg spielt. Ein Spiel, das wie gemacht wäre für eine große Geschichte. Allerdings ist der Haken daran: Es geht um nichts mehr.

Für Jena deshalb nicht, weil in dieser Saison nur ein Team absteigt. Für die Bayern nicht, weil sie schon Meister sind. Und so gab es an diesem Wochenende kaum noch etwas, was in der Bundesliga so richtig Relevanz hatte.

Immerhin: Das Rennen um die Champions-League-Plätze sorgt noch für Spannung. Hier kommt das Wichtigste zum 21. Spieltag der Frauen-Bundesliga.

Die Königlichen: Eintracht Frankfurt und VfL Wolfsburg sichern sich die Champions-League-Plätze

Dass der VfL Wolfsburg bei Turbine Potsdam die Qualifikation für die Champions League absichern würde, war zu erwarten. Am Samstag stockten sie mit einem 4:0 auf 48 Punkte auf. Damit kann Bayer Leverkusen rechnerisch nicht mehr am VfL vorbeiziehen – was wiederum bedeutet, dass den Wölfinnen mindestens der dritte Platz sicher ist. Der berechtigt zur Champions-League-Qualifikation.

Gleichzeitig konnte Wolfsburg mit dem Sieg den Druck auf Eintracht Frankfurt erhöhen. Die SGE hatte es am Sonntag daheim mit dem vielleicht formstärksten Team der Bundesliga zu tun: der TSG Hoffenheim. Den Hoffenheimerinnen gelang in der Vorwoche beinahe ein Punktgewinn in Wolfsburg. Dort hoffte man nun auf einen Ausrutscher der Frankfurterinnen – vergebens.

Ein lange wechselhaftes und unter dem Strich ausgeglichenes Spiel nahm erst in der zweiten Halbzeit richtig Fahrt auf. Frankfurt belohnte sich dort für eine starke Anfangsphase, Nicole Anyomi brachte die SGE mit einem Doppelpack auf Kurs und auch der Platzverweis von Lisanne Gräwe beirrte das Team von Niko Arnautis nicht.

Auf den Anschlusstreffer durch Selina Cerci folgte ein emotionales Tor: Kapitänin Tanja Pawollek verabschiedete sich im letzten Heimspiel für Frankfurt mit dem Siegtreffer. In Frankfurt dürfte man die Situation vor dem letzten Spiel mit gemischten Gefühlen betrachten. Einerseits scheint der SGE nach einem komplizierten Frühling die Wende zu gelingen. Die Niederlagen gegen Wolfsburg, Freiburg und Bayern sind mit der starken Leistung gegen Hoffenheim zunächst mal abgeschüttelt.

Andererseits wird man sich über diese Phase mit Punktverlusten womöglich noch ärgern. Ob man im Titelrennen genug Atem bis zum Schluss gehabt hätte, ist fraglich. Aber mit einem Punkt Rückstand auf Wolfsburg ins Saisonfinale zu gehen, wird der bis Mitte Februar starken Saison kaum gerecht.

Die Enttäuschten: Bayer Leverkusen kann sich nicht belohnen

Eine Situation, die Leverkusen gern hätte. Denn lange hoffte die Werkself darauf, sich erstmals überhaupt für den Europapokal qualifizieren zu können. Nach starker Hinrunde stolperte man aber einen Tick zu oft. Vor allem die 1:1-Unentschieden gegen die SGS Essen und den 1. FC Köln dürften rückblickend als Knackpunkte bezeichnet werden. Vier Punkte, die jetzt schmerzlich vermisst werden.

Denn das ist exakt der Abstand, den Leverkusen jetzt auf den dritten Platz hat. Große Enttäuschung wird es vor dem Hintergrund der besten Saison in der Vereinsgeschichte wohl nicht geben. Und doch ist die Hoffnung auf einen noch größeren Erfolg erstmal Geschichte.

Dass ausgerechnet Leverkusen nun am letzten Spieltag das Zünglein an der Waage sein kann, wenn es darum geht, ob Wolfsburg oder Frankfurt sich direkt für die Champions League qualifizieren, ist fast schon ironisch. Am letzten Spieltag geht es nach Wolfsburg.

Bundesliga: Und sonst?

Abseits der Erzählung rund um die Champions-League-Plätze hat die Bundesliga nicht mehr viel zu bieten. Das ist die harte Realität. An diesem Spieltag ging es in drei von sechs Spielen faktisch um nichts mehr, was Relevanz hätte. Für neun von den insgesamt zwölf Teams haben die letzten beiden Spieltage keine besondere Bedeutung mehr.

So mag es zwar sportlich durchaus spannend gewesen sein, dass vom Double beseelte Bayern beinahe in Jena gepatzt hätten, doch faktisch spielt das für keines der beiden Teams eine Rolle. Das ist auf mehreren Ebenen schlecht für die Liga. Schon an den vergangenen Wochenenden war vereinzelt zu merken, dass die Qualität der Spiele abnahm. Neben dem sportlichen Wettbewerb leidet auch die Vermarktung darunter. Ist das internationale Interesse generell schon nicht allzu groß an der Bundesliga, wird es mit einer Liga, die Wochen vor dem Ende in nahezu allen Bereichen schon entschieden ist, nicht einfacher.

Aber auch die Lösung des Problems ist nicht so einfach. Die Aufstockung der Liga um zwei Teams kann ebenso helfen wie die großen Namen, die aus der 2. Bundesliga nach oben kommen: Union Berlin, der 1. FC Nürnberg und der Hamburger SV. Damit steigen infrastrukturell Klubs auf, die der Liga etwas Glanz verleihen können. Auch sportlich können sie für mehr Spannung sorgen.

Allerdings gibt es bei 14 Teams auch mehr Plätze im berühmten "Niemandsland". Es werden weiterhin nur drei Plätze nach Europa führen und zwei zum Abstieg. Weitere europäische Wettbewerbe werden die Zukunft sein. Schon in der kommenden Saison wird es einen zweiten Europapokal geben. Allerdings erfolgt die Qualifikation in Deutschland dafür über die Champions-League-Qualifikation – sollte das jeweilige Team dort verlieren.

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Neue Wettbewerbe sorgen im Fußball der Frauen stets für Diskussionen. Zwischen Belastungssteuerung und Entlastung der Spielerinnen einerseits sowie Unterhaltung und Einnahmen andererseits ist es schwierig, Kompromisse zu finden.

Klar ist aber, dass der Status-quo für die Entwicklung der Bundesliga ein Problem ist. Zu oft gab es in den vergangenen Jahren ein lockeres Auslaufen statt Spannung bis zum Schluss.

Bundesliga: Wie geht es jetzt weiter?

Wenn am kommenden Sonntag alle sechs Partien gleichzeitig laufen und sich die Rechteinhaber auf die große Konferenz in der Frauen-Bundesliga freuen, dann verkommen also vier Spiele zu einer Art Vorbereitungskick. Nur Wolfsburg gegen Leverkusen und Leipzig gegen Frankfurt haben noch Relevanz. Die Bayern empfangen Essen, Hoffenheim trifft auf Jena, Köln spielt gegen Potsdam und Bremen muss nach Freiburg.


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