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Therapeutin: Das ist das häufigste Problem in Patchwork-Familien

Ratgeber

Das ist das häufigste Problem in Patchwork-Familien

Aktualisiert am 09.03.2023, 09:00 Uhr

© Dep Ratgeber

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In Frankreich heißt sie "belle-mère" (wörtlich übersetzt "schöne Mutter"). Bei uns ist der durch Märchen etwas in Verruf geratene Begriff "Stiefmutter" gebräuchlich, in Skandinavien nennt man Stiefeltern "Bonuseltern". Was aber überall gleich ist: Patchwork-Familien sind keine Seltenheit.

Bedeuten sie denn aber auch mehr "work", also mehr Arbeit? Ja, sagt die systemische Paar- und Familientherapeutin Anette Frankenberger in der aktuellen Folge unseres Podcasts "15 Minuten fürs Glück":

"Vor allem bedeutet Patchwork mehr Beziehungs- und Bewusstseinsarbeit. Das heißt aber natürlich nicht, dass eine 'normale Familie', nur weil sie 'normal' ist, funktioniert. Und dass eine Patchwork-Familie, bloß weil sie zusammengewürfelt ist, nicht funktioniert", sagt die Münchner Therapeutin.

Sieben goldene Regeln für Patchwork-Familien

Ein häufiges Problem beziehungsweise einen typischen Fehler beobachtet sie allerdings, wo immer sich Teile aus Familien zu einer neuen zusammenfügen: "Erstens werden die neuen Partner den Kindern oft zu früh vorgestellt. Hier wird viel zu viel erwartet von Kindern und das viel zu früh. Dann denken die hinzugekommenen Eltern, sie hätten Erziehungsaufgaben für die Kinder – haben sie aber nicht." Die Reaktion der Kinder "Du bist nicht mein Papa!" sei dann schon vorprogrammiert. Und ja, damit hätten sie auch recht: "Es muss klar sein: Papa bleibt Papa und Mama bleibt Mama", betont Frankenberger.

Diese Ratschläge gibt sie Erwachsenen in Patchwork-Konstellationen:

Fünf Jahre im Schnitt: Aus Flickenarbeit wird Flickenwerk

Der allerbeste Begleiter für Patchwork-Familien laut Frankenberger: "Große, große Langsamkeit. Nichts erwarten. Wir sind einfach da, nehmen teil und sehen ganz gemächlich zu, wie so eine Beziehung entsteht", rät sie.

Dieser Faktor Zeit ist auch durch Studien belegt, die das Bundesfamilienministerium im "Monitor Familienforschung" (PDF) zusammengefasst hat. Demnach dauert es durchschnittlich fünf Jahre, bis eine Patchworkfamilie zusammengewachsen ist – eine Spanne, die auch Frankenbergers Erfahrung entspricht. Entscheidend sei dabei, so zeigt die Forschung, das Verhalten der Eltern – wie sie nach der Trennung miteinander kommunizieren.

Weitere wissenschaftliche Befunde beruhigen: Der Großteil der Kinder, die biologische Eltern und Stiefeltern haben, erlebt laut eigenen Angaben die Beziehung zu beiden als gut. Die sogenannte "Konkurrenzhypothese" gilt als widerlegt, dass beispielsweise zwei "Väter" in Konkurrenz miteinander stehen und schwierig für das Kind sein könnten.

Insofern: Ja, Patchwork ist wahrlich "Flickenarbeit". Doch mit Geduld, respektvollem Umgang und ohne Druck ist der viel passendere Ausdruck eigentlich "Flickenwerk". Es kann etwas Wunderbares entstehen, das so besonders ist wie die einzelnen Personen darin.

Verwendete Quelle: "Stief- und Patchworkfamilien in Deutschland", Bundesministerium für Familie, Monitor Familienforschung, Ausgabe 31.

Podcast "15 Minuten fürs Glück"

Der erfolgreiche Podcast "15 Minuten fürs Glück" von WEB.DE/GMX liefert seit März 2022 konkrete Tipps für den Alltag. Anette Frankenberger eröffnet im Gespräch mit Journalistin Dr. Antonia Fuchs ungewohnte Blickwinkel, die das Leben erleichtern.

Über die Expertin: Anette Frankenberger

verfügt über jahrzehntelange Erfahrung als Therapeutin. Sie arbeitet seit 1994 in München als systemische Paar- und Familientherapeutin sowie Supervisorin in eigener Praxis. Seit 1989 ist sie als Dozentin in der Erwachsenenbildung und Erziehungsberatung tätig. Regelmäßig hält sie Vorträge zum Themenkreis Partnerschaft, Familie und Erziehung.

Teaserbild: © Getty Images/golero


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