Ratgeber
Hilfsangebote für verschiedene Krisensituationen im ÜberblickAktualisiert am 21.09.2021, 12:17 Uhr
Ob Erziehung, Mobbing oder Sucht: Für diverse Lebenslagen gibt es kostenlose Hilfsangebote von geschulten Beratern. © Getty Images/iStockphoto/Liderina
Sich bei Problemen oder Krisen Hilfe zu holen, ist keine Schwäche, sondern ein Zeichen von Stärke. Nur einen Anruf weit entfernt ist jemand, der zuhört und berät - kostenlos und auf Wunsch anonym. Welche Beratungen es für welche Lebenslagen gibt. Ein Überblick.
Schwierige Situationen oder Krisen: Jeder hat sie mal im Leben, doch niemand muss sie alleine meistern. "Ich erlebe am Telefon häufig, dass es Ratsuchenden unangenehm ist, sich Unterstützung zu suchen", schildert eine Beraterin des Elterntelefons der "Nummer gegen Kummer". "Dann versuche ich immer deutlich zu machen, wie mutig und richtig es ist, diesen Schritt zu gehen. Wir nehmen alle Fragen, Sorgen und Ängste ernst und dabei ist kein Problem zu klein. Oft hilft es schon, einfach mal über die Dinge zu sprechen, die einen bedrücken."
Auch für Kinder sei es ein gutes Vorbild, wenn Eltern sich in schwierigen Situationen beraten lassen. "Es signalisiert: Wir alle leben in einem Netzwerk. Man muss nicht alles alleine schaffen!"
Anlaufstellen gibt es für verschiedene Lebenslagen. Beratungen sind kostenlos, auf Wunsch anonym, telefonisch und online möglich - für Betroffene wie Angehörige.
Suizid-Gedanken/Seelische KriseWenn Sie oder eine Ihnen nahestehende Person von Suizid-Gedanken betroffen sind, wenden Sie sich bitte an die Telefon-Seelsorge unter dieser Telefonnummer (rund um die Uhr):
In Deutschland berät zudem der Bundesverband der Angehörigen psychisch erkrankter Menschen unter der Rufnummer 0228/71002424 (Montag bis Donnerstag von 10 bis 12 und 14 bis 20 Uhr, freitags von 10 bis 12 und 14 bis 18 Uhr). Die geschulten Berater können auch per Email kontaktiert werden: seelefon@psychiatrie.de.
Direkte Anlaufstellen bei psychischen Krisen sind auch Hausärzte oder spezialisierte Ambulanzen in psychiatrischen Kliniken.
Beratung für Kinder und Jugendliche"Kein Problem ist zu klein - jede Frage oder Sorge ist einen Anruf wert", macht eine Beraterin vom Kinder- und Jugendtelefon Mut. "Zum Beispiel wenn Du unglücklich verliebt bist, Stress mit den Eltern, Freunden oder Mitschülerinnen und Mitschülern hast, von Mobbing oder Abzocke im Internet oder Klassenzimmer betroffen bist, bei Angst, Missbrauch, Essstörungen, Depression oder Sucht."
Aktualisiert am 19.08.2021, 10:43 Uhr
Nummer gegen Kummer © YouTube
Für Eltern und Erziehende: Sorgen ums Kind, Überforderung, Probleme im AlltagOb bei Erziehungsproblemen, Schwierigkeiten in der Schule, Familienkrisen, Sucht, oder Internet-Gefahren: "Es macht keinen Unterschied, ob Sie 'nur' eine Frage haben oder Rat brauchen", betonen die Berater vom Elterntelefon im Gespräch mit unserer Redaktion. Auch bei kleinen Unsicherheiten lohne sich ein Anruf: "Machen Sie sich keine Gedanken darüber, ob uns Ihr Problem nicht so wichtig erscheinen könnte. Sie können sich mit allen Fragen und Sorgen an das Elterntelefon wenden."
Anlaufstelle für Opfer von Gewalt (wozu beispielsweise auch Stalking zählt) sind neben der Polizei (Notruf in Deutschland: 110, Österreich: 133, Schweiz: 117) etwa diese Beratungsstellen:
Wenn Sie den Verdacht haben, ein Kind in Ihrem Umfeld könnte sexuell missbraucht werden oder Sie selbst von sexueller Gewalt betroffen waren oder sind, holen Sie sich bitte hier kostenfrei und anonym Hilfe:
Wenn Sie einen Verdacht oder gar Kenntnis von sexueller Gewalt gegen Dritte haben, wenden Sie sich bitte direkt an jede Polizeidienststelle.
Falls Sie bei sich oder anderen pädophile Neigungen festgestellt haben, wenden Sie sich bitte an das Präventionsnetzwerk "Kein Täter werden" von der Berliner Charité. Für Ihre Ansprechpartner gilt die Schweigepflicht.
CybermobbingDie Initiative "Schau hin!" informiert online ausführlich zu sicherem Surfen für Kinder und Jugendliche. Anlaufstellen für Betroffene von Cybermobbing:
In einem ersten Schritt können sich Opfer immer auch an Hilfsorganisationen wie den "Weißen Ring" oder eine Hilfseinrichtung in der eigenen Stadt wenden.
SchuldenSollten Sie oder ein Angehöriger von Sucht- und Drogenproblemen betroffen sein, finden Sie hier Rat und Hilfe:
Medien-Sucht: Wer das Gefühl hat, die Smartphone-Nutzung nicht mehr im Griff zu haben, kann sich im ersten Schritt an eine Suchtberatungsstelle (Linkliste des Fachverbands für Medianabhängigkeit) wenden, die häufig auch mit Rat bei Mediensucht zur Seite stehen.
Eine Auflistung von Beratungshotlines bei Glücksspielsucht bietet die Initiative "Verspiel nicht dein Leben", eine Online-Beratung ist etwa über "PlayChange" möglich. Unter check-dein-spiel.de informiert die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) Betroffene und Angehörige. Wer nicht sicher ist, ob bereits eine Glücksspielsucht besteht, kann dort auch einen Selbsttest machen. (af)
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