Viele Hobbygärtner setzen vermehrt auf die Verwendung von natürlichen und somit organischen Düngern. Diese fördern nicht nur die Bodenfruchtbarkeit, sondern sind auch äußerst pflanzenverträglich und schonen die Umwelt. Neben Kompost und Mist sind mittlerweile Hornspäne als Dünger sehr beliebt. Denn sie sind im Garten die idealen Stickstofflieferanten. Stickstoff ist für Pflanzen dabei lebensnotwendig. Für frisches Obst und Gemüse aus dem eigenem Garten gibt es nichts Besseres als diese organischen Dünger: Mehr „BIO“ geht einfach nicht.
Aus der Hortica Mediathek Hornspäne DüngerHornspäne und Hornmehl werden aus Hufen und Hörnern von Schlachttieren hergestellt. Da Rinder hier aufgrund der Haltungsform häufig enthornt werden, stammt dieser Rohstoff hauptsächlich aus Übersee, genauer aus Südamerika. Dort werden Rinderherden noch frei in den Weiten der Pampas gehalten.
Die Hufe und Hörner werden geschrotet und es entstehen je nach Grad der Vermahlung:
Es handelt sich dabei um einen Sekundärrohstoff wie auch Kompost oder Holzasche. In Deutschland befindet sich die einzige Hornmühle der Firma Oscorna nahe Ulm.
Hinweis:
Dünger aus Sekundärrohstoffen werden aus tierischen Abfallprodukten hergestellt.
Keine Horn-Überdüngung möglichBei der Verwendung von Hornspänen und Hornmehl als Dünger ist keine Überdüngung des Bodens oder Verbrennen der Pflanzen möglich. Hornspäne versorgen die Pflanzen dabei längerfristig mit lebensnotwendigem Stickstoff. In einem Kilogramm Horndünger sind 100 bis 150 Gramm Stickstoff enthalten. Die Wirkung ist im Vergleich zu Mineraldünger langfristig bis zu drei Monate, da die Abgabe der Nährstoffe gleichmäßig an die Pflanzen erfolgt. Hornspäne werden durch im Boden lebende Mikroorganismen langsam aufgespalten und der Stickstoff und andere Nährstoffe freigesetzt. Die Pflanzen können diese dann gleichmäßig über einen längeren Zeitraum aufnehmen. Eine Überdosierung ist hierbei vollkommen ausgeschlossen.
Das gleiche gilt auch für Hornmehl. Allerdings hält die Wirkung hier meist nur wenige Wochen an, so dass eine Nachdüngung erforderlich ist. Falls nun einmal etwas mehr Horndünger ausgebracht wird, ist dies nicht bedenklich.
Hingegen sieht es bei einer Überdosierung durch Mineraldünger aus:
Dennoch sollten einige Richtlinien bei der Dosierung von Hornspänen und Hornmehl als Dünger beachtet werden.
Alternativ kann bei Neupflanzung von Obst, Gemüse, Zierpflanzen, Sträuchern, Hecken und auch bei Friedhofsbepflanzung 100 g Horndünger mit Erde vermischt werden. Zusätzlich sollten dann noch 100 g/m² um den Pflanzen herum oder zwischen den Pflanzenreihen gestreut und leicht in den Boden eingearbeitet werden.
Tipp:
Als Faustregel gilt bei der Dosierung von Hornspänen und Hornmehl als Dünger: Mit abnehmender Körnungsgröße, reduziert sich auch die entsprechende Aufwandmenge an Horndünger, natürlich immer abhängig von der jeweiligen Kulturart. Allerdings ist dann eine entsprechende Nachdüngung notwendig.
Daneben kann auch leicht Flüssigdünger hergestellt werden:
Tipp:
Horndünger ist normal nicht giftig. Allerdings sollte vier Wochen vor der Ernte keine Düngung mehr erfolgen, da sonst größere Mengen Stickstoff in den Blättern von Kohlarten und Salat enthalten sind. Der Verzehr ist schädlich für den menschlichen Organismus.
Richtige AnwendungDamit dieses Naturprodukt auch richtig seine Wirkung entfalten kann, sollten Sie einiges bei der Ausbringung im Garten beachten.
Im Prinzip ist die Anwendung jedoch recht einfach:
Tipp:
Horndünger erweist sich nützlich im Kampf gegen Schnecken. Dies liegt wahrscheinlich an seinem Geruch. Es reicht schon die Ausbringung rund um die gefährdeten Pflanzen. Schnecken werden diese dann meiden.
Ist Horndünger giftig?Es kann beruhigt gesagt werden, dass dieser biologische Dünger in der Regel nicht giftig ist und demzufolge auch nicht gesundheitsschädigend. Besonders empfindliche Menschen können bei Kontakt mit Hornstaub jedoch allergisch reagieren. Nach Anwendung sollten Sie Hände und Gesicht waschen. Besser noch beim Ausbringen einfach Handschuhe tragen.
Da die Herkunft der Tiere nicht vollständig geklärt werden kann, kommt mitunter der Verdacht auf Übertragung von BSE auf. Laut EU-Kommission wurde die Verwendung jedoch als unbedenklich eingestuft, da Horn und Hufe ausschließlich aus totem Gewebe bestehen. Es ist darin kein Nervengewebe enthalten, welches zur Auslösung von BSE führt.
Auch der Zusatz „BIO“ auf den Verpackungen kann nicht immer garantieren, dass die Tiere auch wirklich aus biologischer Haltung stammen. Meist werden dem Hornmehl Dünger noch weitere Zusatzstoffe beigefügt, beispielsweise Rizin. Dieses ist hochgiftig und lässt sich in der Wirkung mit dem Schneckenkorn vergleichen. Sie sollten beim Kauf unbedingt darauf achten, ob eine Rizinbehandlung erfolgte. Unter der Bezeichnung Inhaltsstoffe sollte es aufgeführt sein.
Aus diesen Gründen ist es ratsam lieber auf Produkte von Markenherstellern zurückzugreifen. Bei Noname-Marken aus dem Supermarkt besteht keine Garantie, dass sie frei von dem giftigen Rizin sind.
Besonders gefährlich können diese Zusätze für Hunde werden und unter Umständen auch zum Tod führen. Hunde sind verrückt nach Hornspänen, diesem eiweißreichen Granulat. Verlockend dabei ist der Geruch. Sobald Horndünger im Garten ausgebracht ist, fangen die geliebten Vierbeiner auch schon an, den Garten umzugraben, wenn die Möglichkeit dazu besteht. Daher sollten Sie die behandelte Fläche anschließend gut wässern. Der Geruch ist dann nicht mehr so ausgeprägt.
Alternativen zum HorndüngerSicherlich wird so mancher Hobbygärtner mit dem Einsatz von Horndünger zu kämpfen haben, da er generell aus tierischen Rohstoffen besteht. Aber es heißt nun nicht, dass Sie auf organische Dünger im Garten verzichten müssen, denn es gibt hier einige Alternativen:
KompostJeder Hobbygärtner hat mit Sicherheit einen Komposthaufen in seinem Garten. Hier kann er nach Belieben den Dünger selbst leicht herstellen.
Wer Regenwürmer im Garten hat, kann sich glücklich schätzen, Denn sie lockern die Erde auf und stellen guten Humus her.
Dieses Produkt ist frei von tierischen Bestandteilen und dabei unbedenklich für Mensch und Tier.
Verschiedene Pflanzenbrühen können sowohl als Düngemittel und auch Pflanzenschutzmittel ihren Einsatz finden. Sie sind dabei alle sehr leicht selbst herstellbar und bilden gute Alternativen zum Hornspäne Dünger.
Hier werden bestimmte Pflanzen nach der Ernte auf den Flächen ausgesät. Sie dienen dabei zur Bodenverbesserung.
Es handelt sich dabei um einen ausgezeichneten organischen Dünger von pflanzenfressenden Säugetieren aus biologischer Haltung. Bei der Verwendung von frischem Mist, sollten Sie diesen jedoch richtig ablagern oder kompostieren. Ansonsten wäre er in seiner Zusammensetzung zu scharf und es kommt zu Pflanzenschädigungen. Alternativ gibt es im Fachhandel ebenso Kuhdung, Pferde- und Hühnermist in pelletierter Form. Bei der Verwendung unbedingt darauf achten, dass die Produkte nicht aus konventioneller Haltung stammen. Denn es könnten sonst Reste von Antibiotika und anderen schädigenden Stoffen enthalten sein.
Fertige NaturdüngerHierbei handelt es sich um fertig gemischte Biodünger. Der Handel bietet dabei organische Dünger aus pflanzlichen (Traubenkernmehl, Zuckerrübenreste, auch Kakaoschalen) und auch aus tierischen (Horndünger, Guano, Hühner- und Kuhmist) Abfallresten an.
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